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GK0034 - Friedhof der Vampire

GK0034 - Friedhof der Vampire

Titel: GK0034 - Friedhof der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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festgenagelt standen sie auf ihren Plätzen und starrten mit schreckgeweiteten Gesichtern auf die Eindringlinge.
    »Los, raus mit den Mücken!« herrschte der Kerl, der über den Tresen geflankt war, den Kassierer an.
    Seine Augen über dem dunkelgrünen Halstuch blitzten drohend.
    Mit einer knappen Bewegung warf er dem Kassierer einen Plastiksack zu. »Rein damit.«
    Als Dawson nicht sofort reagierte, schlug der Bankräuber zu. Der Kassierer wurde bis an den Zahltisch zurückgeschleudert.
    Sekundenbruchteile später schrie der Bankräuber: »Steh auf, verdammt! Und pack ein!«
    Leicht grün im Gesicht, erhob sich der Kassierer. Er nahm den Plastiksack und schaufelte die eben erst gezählten 50.000 Pfund hinein.
    Während dieser Arbeit hielt der zweite Bankräuber die beiden anderen Angestellten und den Filialleiter mit seiner Maschinenpistole in Schach.
    Es dauerte nicht mal eine halbe Minute, da war Dawson fertig.
    Der Bankräuber riß ihm den Plastiksack aus der Hand, flankte wieder über den Banktresen und winkte seinem Kumpan zu.
    Der Bewaffnete ging rückwärts zur Tür, während der andere Bankräuber schon draußen war.
    In diesem Augenblick drehte Dawson, der Kassierer, durch.
    Mit einem Schrei grapschte er nach dem versteckten Knopf, durch den man die Alarmanlage betätigen konnte.
    Der Mann mit der Maschinenpistole, ebenfalls übernervös, zog durch.
    Grellrote Mündungsflammen zuckten aus dem Lauf. Das heiße Blei jagte durch die Schalterhalle und fraß sich in den Körper des Kassierers, noch ehe der Mann mit seinen Fingern den Knopf der Alarmanlage berühren konnte.
    Blutüberströmt brach Dawson zusammen.
    Die beiden Girls und der Filialleiter warfen sich schreiend auf den Boden, während der Todesschütze noch eine Bleisalve in die Decke hämmerte.
    Dann hetzte er nach draußen.
    Noch während er die paar Stufen zur Straße hinuntersprang, riß er sich das Halstuch vom Gesicht und rannte auf den grauen Morris zu, der mit offener Beifahrertür und laufendem Motor am Straßenrand parkte.
    Er saß noch nicht ganz auf dem Sitz, als sein Kumpan schon lospreschte.
    Die wenigen Passanten, die die Szene beobachtet hatten, blieben mit schreckgeweiteten Augen stehen und wurden erst munter, als der Filialleiter aus der Bank gerannt kam und wild gestikulierend rief: »Überfall! Überfall! Holt die Polizei!«
    Aber zu diesem Zeitpunkt waren die Gangster schon längst weg. Sie jagten bereits nach Norden, in Richtung der Stadt Ely.
    »Hat doch prima geklappt«, freute sich Al Jordan, der Fahrer des Wagens.
    »Das schon«, gab Vince Tucker, sein Komplice, zurück. »Nur der Tote gefällt mir nicht.«
    »Mußtest du denn schießen?«
    »Verdammt, ich habe eben die Nerven verloren.«
    »Ist ja schon gut. Weißt du übrigens, wieviel wir erbeutet haben?«
    »Nee. Aber bestimmt 50.000.«
    Al Jordan grinste. »Wenn das kein Fischzug war. Und die Polypen kriegen uns nie.«
    »Hoffentlich.«
    Al Jordan riß das Steuer herum und bog in eine kleinere Straße ein, die durch ein Waldstück führte.
    Nach einer Meile bremste er und setzte den Wagen in eine Schneise. Die beiden Männer sprangen aus dem Morris und liefen zu einem grauen Volkswagen, der im Schatten einiger Fichten parkte.
    Der Wagenwechsel dauerte noch nicht mal eine halbe Minute. Fingerabdrücke brauchten sie in dem Morris keine wegzuwischen, da sie beide Handschuhe trugen.
    Erst jetzt gönnten sie sich eine Zigarette.
    »Die Bullen werden sich schwarzsuchen«, sagte Vince Tucker grinsend. »Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, daß wir uns nach Bradbury absetzen sollen, Al? Du hast immer so geheimnisvoll getan.«
    »Jetzt kann ich es dir sagen«, meinte Al Jordan. »Ich stamme aus Bradbury. Bin dort geboren. Habe in dem Kaff 17 Jahre gelebt, dann hat’s mich gepackt, und ich bin nach Cambridge abgehauen. Und noch etwas. Wenn das Moos weg ist, reiten wir die gleiche Tour noch mal. In Bradbury findet uns kein Schwein.«
    »Du bist schon ein raffinierter Kerl«, sagte Vince.
    Al Jordan grinste geschmeichelt.
    Die beiden Bankräuber durchquerten einen Teil der Ortschaft Ely. Al Jordan hockte schweigend hinter dem Steuer, und auch Vince Tucker sagte nichts.
    Nachher, als sie wieder durch das freie Land fuhren, fragte Vince plötzlich: »Sag mal, Al, wo kriechen wir in Bradbury eigentlich unter? Bei deinen Alten oder irgendwelchen anderen Verwandten?«
    »Bin ich denn blöd? Wir fahren erst mal zu einem stillgelegten Gasthof, ganz in der Nähe von Bradbury.

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