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GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

Titel: GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werde mich bemühen, Sir.«
    Dann ging John in sein Büro und nahm aus einem Wandtresor eine Pistole. Es war eine besondere Waffe. Sie war nicht mit Blei, sondern mit Silberkugeln geladen. Munition, gegen die auch Vampire und einige Dämonen machtlos waren.
    John verstaute die Waffe in einer Spezialhalfter an seiner linken Hüfte. Dann fuhr der Inspektor nach unten, um seinen Bentley zu holen. Er wollte in die Pelton Street fahren. Dort hatte bis zu seinem Tode ein gewisser Ben Toffin gewohnt.
    ***
    Auch am hellen Nachmittag sah die Gegend, in der Ben Toffin gelebt hatte, düster und schmutzig aus.
    John Sinclair fuhr durch enge, winklige Gassen, deren Kopfsteinpflaster teilweise aufgerissen war. In den entstandenen Löchern hatte sich Regenwasser gesammelt, auf dem Kinder Papierschiffe schwimmen ließen. Die Pelton Street endete in einer Sackgasse, genauer gesagt, vor einer mannshohen Ziegelsteinmauer.
    Schmalbrüstige, rußgeschwärzte Häuser säumten den Rand, und auf den verwitterten Treppenstufen, die zu den Hauseingängen hochführten, saßen schmutzige Kinder und Halbwüchsige. Sie beobachteten den langsam fahrenden Bentley aus schmalen Augenschlitzen.
    Ben Toffin hatte in dem Haus Nummer 64 gewohnt. Es war das zweitletzte in der Straße. John wendete unter großen Schwierigkeiten den Bentley und stellte ihn wieder in die Fahrtrichtung.
    Dann stieg der Inspektor aus und schloß den Wagen sorgfältig ab. Nummer 64 sah genauso schmutzig und verkommen aus wie die anderen Häuser.
    Ein Namensschild entdeckte John natürlich nicht. Dafür zog eine alte Frau die lose in den Angeln schwingende Haustür auf, um nach draußen zu treten.
    John setzte sein freundlichstes Lächeln auf und erkundigte sich nach Ben Toffins Witwe.
    »Sarah wohnt oben unterm Dach«, knurrte die Alte und drückte sich an John vorbei.
    »Was wollen Sie denn von der Puppe, Mister?« hörte John Sinclair hinter seinem Rücken eine schleppende Stimme.
    »Auf feine Pinkel wie dich ist sie nämlich nicht angewiesen. Ihr Alter ist noch gar nicht lange unter der Erde. Also, setz dich in deinen Schlitten und zieh Leine.« Der Inspektor drehte sich langsam um.
    Er hatte schon auf der zweiten Stufe gestanden, und so konnte er auf die drei Typen herabblicken.
    Sie sahen fast gleich aus. Lange Haare enge Lederjacken und geflickte Jeans. Jeder allein wäre nur ein Würstchen gewesen, aber zu dritt fühltensie sich stark.
    John schüttelte den Kopf.
    »Macht doch keinen Ärger, Kameraden. Oder wollt ihr unbedingt Schwierigkeiten mit Scotland Yard bekommen?« Das Wort Scotland Yard wirkte wie ein Zaubermittel. Einen normalen Bobby einschüchtern, okay, aber mit dem Yard wollten sich die drei Helden doch nicht anlegen.
    Mit verlegenem Grinsen zogen sie sich zurück. John Sinclair wandte sich um und betrat den Hausflur. Dämmerlicht traf Johns Augen. Außerdem kroch ihm ein undefinierbarer Geruch in die Nase.
    Das trübe Licht fiel durch ein blindes Flurfenster in Höhe des ersten Treppenabsatzes.
    Mit gemischten Gefühlen betrat John die altersschwachen Stufen. Zum Schluß mußte er sogar noch eine Stiege hinaufklettern, um in die Dachwohnung zu kommen.
    Die Decke war hier oben so niedrig, daß John den Kopf einziehen mußte. Durch ein schräggestelltes Dachfenster, dem die Scheibe fehlte, fiel Licht in den Flur.
    Die Tür zu Sarah Toffins Wohnung war aus rohen Bohlen zusammengezimmert worden. Eine Schelle gab es nicht. John donnerte mit der Faust gegen die Tür.
    Nach einiger Zeit hörte er Schritte. Dann wurde die Tür einen Spalt aufgezogen, und eine unfreundliche Stimme knurrte: »Was wollen Sie?«
    »Polizei«, sagte John. »Ich habe einige Fragen, die ich jedoch hier draußen nicht stellen möchte.«
    »Kommen Sie rein«, antwortete die Stimme, und dann wurde die Tür aufgezogen.
    Whiskydunst schlug John entgegen. »Ich habe mir einen genehmigt«, sagte die Frau, die die Whiskyfahne vor sich hertrug. »Stört Sie doch nicht, oder?«
    »Natürlich nicht, Mrs. Toffin.«
    Die Frau führte John in eine unaufgeräumte Küche. Der Abwasch stapelte sich haufenweise auf einem alten Holzspülbrett. Daneben stand ein schwerer Eisenofen mit langem Rohr. Auf dem zerkratzten Tisch standen eine halbleere Whiskyflasche und ein Glas.
    »Sehr vornehm ist es hier nicht«, meinte die Frau und deutete auf einen Stuhl. »Sie können sich auch setzen.«
    Sarah Toffin paßte zu dieser Umgebung. Sie war eine Frau um die 30 mit einem Gesicht, in dem der Alkohol schon seine

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