Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

Titel: GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Minuten.
    Gehetzt blickte Sheila sich um. Man hatte sie in einen gekachelten Raum gebracht, zu dem eine weißlackierte Tür nach draußen führte. Der einzige Gegenstand war die Trage, auf der sie gelegen hatte. Mit unsicheren Schritten ging Sheila auf die Tür zu, faßte nach der Klinke. Abgeschlossen.
    Sie hätte es sich auch denken können.
    Sheila wankte zu der Trage zurück. Urplötzlich überfiel sie die heiße Angst. Was hatte man mit ihr vor? Wohin hatte man sie geschleppt? Und wo war Bill?
    Sheila begann zu weinen. Sie weinte auch immer noch, als sich die Tür öffnete und William Abbot den Raum betrat.
    Der Bestattungsunternehmer baute sich vor Sheila auf und stemmte die Arme in Seiten.
    Sheila blickte den Mann aus tränenverquollenen Augen an.
    »Was haben Sie mit mir gemacht?« flüsterte sie. »Was habe ich Ihnen denn getan? Bitte, lassen Sie mich frei. Ich will zu meinem Mann.« Abbot lächelte höhnisch.
    »Das sind fromme Wünsche. Aber so einfach ist das nicht.«
    »Sie werden noch gebraucht. Ich habe eine Schwäche für hübsche Leichen Sie werden die Krönung meiner Kunst sein. Und ihr Mann, der wird auch bald hier liegen. Verlassen Sie sich darauf. Er ist uns einmal entwischt, aber ein zweites Mal nicht mehr.«
    Sheila hatte ihre Verzweiflung überwunden. Sie konnte wieder klar und logisch denken.
    »Mein Mann wird nie in Ihre Falle gehen, Abbot. Im Gegenteil, er wird mich hier herausholen, und dann sind Sie dran.«
    »Sie sind naiv, Mrs. Conolly. Sie unterschätzen unsere Möglichkeiten.«
    »Wir werden Sie zwingen, uns zu Willen zu sein.«
    »Niemals!« schrie Sheila.
    Abbot trat einen Schritt zurück. »Los, stehen Sie auf.«
    »Nein!«
    Der Mann sah Sheila für einen Augenblick an. Dann rief er irgendeinen Befehl.
    Sekunden später betraten zwei schreckliche Gestalten den Raum. Sheila sprang das nackte Entsetzen an, als sie diese Wesen sah. Die Männer waren nackt. Auf ihren dürren Körpern saßen haarlose Schädel. Die Augen, gallertartige Massen, traten überdeutlich hervor, und aus den klaffenden Mündern lief Geifer. Die Wesen gingen leicht gebückt, die Hände mit den spitzen Fingernägeln berührten fast den Boden.
    »Es sind Ghouls«, erklärte Abbot. »Sie haben lange nichts mehr bekommen. Sie sind besonders scharf auf Frauen. Nun, Mrs. Conolly?«
    Die unheimlichen Wesen kamen auf die wie erstarrt sitzende Sheila zu. Schon roch die Frau den fauligen Atem. Vier Hände griffen nach ihr. Scharfe Fingernägel rissen den Stoff ihres Pullovers auf.
    Die schrecklichen Gesichter tanzten dicht vor Sheilas Augen. Sie sah Zähne, die bereit waren, sich in ihren Körper zu graben. Sheila wollte sich zurückwerfen, doch die Hände ließen sie nicht los.
    »Nun, wie ist es?« hörte sie Abbots Stimme.
    »Ja«, stöhnte die Frau. »Ich tue alles, was Sie wollen. Nur pfeifen Sie die beiden. Aaahhh…«
    Eine knochige, stinkende Hand legte sich auf Sheilas Mund. Doch dann war auf einmal alles vorbei. William Abbot hatte einen kurzen Befehl ausgestoßen. Die beiden Ghouls ließen Sheila los und verschwanden wieder nach draußen.
    Zitternd richtete sich Sheila auf. Sie war nicht in der Lage, einen vernünftigen Gedanken zu fassen.
    »Wollen Sie immer noch Widerstand leisten?« fragte Abbot. »Dies war erst der Anfang. Beim nächstenmal werden Sie Stück für Stück…«
    »Hören Sie auf!« schrie Sheila. »Bitte!«
    William Abbot lachte scheußlich. »Ich sehe schon, Sie sind bald reif. So, und nun kommen Sie mit.«
    Abbot brachte Sheila in einen Nebenraum. Die Decke war holzgetäfelt und die Wände mit Seidentapeten bespannt. Das Prunkstück jedoch war ein gläserner Sarg! Er stand auf einem Podest und war offen. Sheilas Blick wurde nahezu magisch von dem Sarg angezogen.
    »Gefällt er Ihnen?« hörte sie hinter sich Abbots Stimme. »Das soll er auch. Es ist nämlich Ihr Sarg, Mrs. Conolly.«
    ***
    Am nächsten Morgen wurde Cordelia Cannon beerdigt. John Sinclair hatte von Bill erfahren, daß Cordelia und Sheila Freundinnen gewesen waren. Bill hatte ihm auch von Sheilas Verdacht erzählt, daß Cordelia überhaupt nicht tot war.
    John hatte sich entschlossen, dieser Beisetzung beizuwohnen. Eine rechtliche Handhabe, die Leiche nochmals zu untersuchen, gab es allerdings nicht, denn Sheila, die Zeugin, war nach wie vor unauffindbar. Cordelia Cannon wurde im Leichenhaus des Welford Cemetery aufgebahrt. Es nahmen nahezu 100 Menschen an der Beerdigung teil, und deshalb war die Leichenhalle so überfüllt,

Weitere Kostenlose Bücher