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GK0049 - Dämonos

GK0049 - Dämonos

Titel: GK0049 - Dämonos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jagen.
    Er schrie auf, öffnete die Augen – und saß in seinem Bentley.
    John Sinclairs Kopf fiel gegen das Lenkrad. Der Aufprall brachte ihn erst wieder richtig in die Wirklichkeit zurück.
    Er war schweißgebadet. Durch das heruntergelassene Seitenfenster umfächerte kühle Nachtluft sein erhitztes Gesicht.
    John blickte nach draußen.
    Der Parkplatz lag leer und verlassen vor ihm. John erinnerte sich an Dr. Möbius, den Lieferwagen, die Dämonen!
    Wo waren sie geblieben?
    John Sinclair lehnte sich zurück. Erst jetzt fiel sein Blick auf die Maske. Sie lag auf dem Wagenboden, neben dem Kupplungspedal.
    John beugte sich vor und hob sie auf.
    Wieder spürte er die seltsame Ausstrahlungskraft, die diese Maske besaß.
    Jetzt erinnerte sich der Inspektor auch. Er dachte daran, wie er sie aufgesetzt hatte und dann einen gräßlichen Traum gehabt hatte.
    Aber war es wirklich ein Traum gewesen? War es ihm nicht durch die Maske gelungen, in eine andere Welt zu gelangen?
    John konnte es selbst nicht, genau sagen.
    Das leise Summen des Autotelefons schreckte ihn aus seinen Gedanken. »Inspektor Sinclair« meldete er sich. Und dann bekam er eine Nachricht, die ihn förmlich elektrisierte…
    ***
    Die schwarzen Augen glotzten Samantha Croydon an.
    Der Mann auf der Bahre begann sich plötzlich zu bewegen, streckte seinen rechten Arm aus. Er mußte spüren, daß jemand in der Nähe war.
    Er öffnete den Mund, brabbelte unverständliches Zeug.
    Samantha Croydon stand starr vor Schrecken. Das Grauen hatte sich in ihrem Körper festgefressen.
    Die Hand des Mannes erreichte ihr Gesicht, tastete es ab.
    Samantha stand immer noch unbeweglich. Ließ alles mit sich geschehen. Erst das leise Lachen der Chinesen riß sie wieder zurück in die Wirklichkeit.
    »Das ist ein kleiner Vorgeschmack von dem, was du bekommen wirst«, sagte einer. »Auch deine Seele wird der Göttin geopfert, damit sie zurückkehren kann und mit ihrer Herrschaft beginnt.«
    Samantha wurde von der Bahre weggezogen. Die Chinesen schleiften sie in eine Ecke des Verlieses.
    Mit wenigen Handgriffen rissen sie der Frau die Kleider vom Leib.
    Dann mußte sich Samantha – nackt wie sie war – auf eine noch freie Bahre legen.
    »Versuche nicht zu fliehen«, sagte einer der Chinesen, »du würdest nicht weit kommen.«
    Samantha gab keine Antwort. Sie war gar nicht mehr fähig zu reden.
    Der eine Chinese löschte seine Lampe. Dann verschwanden die Männer.
    Samantha hörte ihre leiser werdenden Schritte, bis sie ganz verklangen.
    Zu ihrer Angst kam jetzt auch noch die Finsternis, die sie schier zu erdrücken schien.
    Samantha weinte. Sie dachte an die Worte des Chinesen und wußte, daß ein Fluchtversuch keinen Sinn hatte.
    Eine wispernde Stimme drang an ihr Ohr. »Hören Sie mich?«
    Samantha richtete sich auf. »Ja«, hauchte sie.
    »Sie sind eine Frau, nicht? Ich habe es sofort gespürt, als man Sie brachte. Hat man Ihnen schon – die Seele geraubt?«
    Die Stimme kam von rechts. Sie gehörte einem der Männer, die in diesem Verlies lagen. Erst jetzt kam Samantha die ganze Tragweite der Frage zu Bewußtsein.
    »Antworten Sie doch!«
    »Nein«, flüsterte die Frau tränenerstickt, »noch nicht.«
    Der Mann wartete einen Moment, ehe er weitersprach. »Dann versuchen Sie zu fliehen. Schnell, ehe es zu spät ist. Holen Sie Hilfe.«
    Die Stimme wurde immer schwächer.
    »Aber – aber die Chinesen sagten doch, daß ich keine Chance hatte.«
    »Sie müssen es trotzdem versuchen. Es ist die einzige Möglichkeit. Ihr Schicksal ist so oder so besiegelt. Gnade können Sie nicht erwarten. Sie haben ja gesehen, was man mit uns gemacht hat. Man opfert der Göttin unsere Seelen, um dadurch ihre Rückkehr zu erzwingen. Ohne Seele werden wir stumpfsinnig, apathisch. In mir ist noch ein kleiner Rest, aber er verlischt schnell. Bald werde auch ich – geistig tot sein.«
    »Wer – wer sind Sie?« fragte Samantha.
    »Ich war einmal Totengräber. Sie haben mich geschnappt. Ich hatte sie beobachtet, wie sie den Leichen mit ihren Messern die Seelen nahmen. Für mich ist es zu spät. Aber nicht für Sie. Versuchen Sie es. Bitte.«
    »Ja.« sagte Samantha.
    Sie spürte, wie die Worte des Mannes ihr wieder Kraft gegeben hatten. Sie durfte sich einfach nicht aufgeben.
    Samantha schwang ihre Beine von der Bahre. Ihre nackten Füße berührten den kalten Felsboden.
    Samanthas Körper krampfte sich zusammen.
    Sie streckte beide Hände aus und setzte vorsichtig einen Fuß vor den

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