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GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

Titel: GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts«, flüsterte der Gnom kichernd. »Hat dir die Überraschung die Sprache verschlagen?«
    »Du bist der Mörder des alten Perell«, brachte Ruminski hervor.
    »Ja, das bin ich. Er war mein erstes Opfer, und du wirst mein zweites sein.«
    Ruminski wich zurück. Er hatte auf einmal schreckliche Angst. Sein Herz schlug wie verrückt.
    Fieberhaft suchte Gilbert Ruminski nach einem Ausweg. Wenn er doch wenigstens eine Pistole mitgenommen hätte. Wenn…
    Der Lehrer kam nicht mehr dazu, sich weitere Vorwürfe zu machen, denn Cascabel griff an.
    Urplötzlich pfiff das Beil durch die Luft, raste auf Ruminskis Kehle zu. Der Lehrer sprang nach hinten, krachte gegen die Leiter und verlor für wenige Augenblicke die Übersicht.
    Der Gnom holte zum zweiten Schlag aus.
    Und diesmal schaffte er es.
    Ruminski schrie gräßlich auf und verstummte plötzlich.
    Aus funkelnden Augen blickte der Bucklige auf die Leiche zu seinen Füßen.
    Er war zufrieden. Ob es der Magier auch war?
    Der Bucklige drehte den Kopf.
    Und zum erstenmal zeigte der Magier einen Funken Leben. Auf seinen Lippen lag ein grausames, aber zufriedenes Lächeln…
    ***
    Als die Mordkommission aus Saint Lô angereist kam, wurde der Lehrer schon vermißt.
    Der leitende Inspektor hörte sich die Hiobsbotschaft an und schüttelte immer wieder den Kopf.
    »Machen Sie sich doch nicht lächerlich«, sagte er zu dem Dorfgendarm. »Monsieur Ruminski wird schon wiederkommen, keine Bange.«
    Er und seine Beamten begannen mit der Spurensicherung. Sie waren sehr gründlich, achteten auf jedes Detail und kamen trotzdem nicht weiter.
    Dann wurden die Dorfbewohner verhört. Der Inspektor hörte bestimmt vierzigmal die Legende von Sourette, dem Magier. Er wollte sie erst gar nicht mit in das Protokoll schreiben lassen, tat es dann aber doch.
    Als es dunkel wurde, war der Lehrer immer noch nicht zurück.
    Die Mordkommission packte ihre Sachen und fuhr zurück nach Samt Lô.
    »Wir kommen morgen wieder«, sagte der Inspektor. »Dann werden wir uns mal die Mühle ansehen.«
    Der Gendarm nickte. »Ist gut, Monsieur.«
    Als er gerade beim Abendessen saß, kam Besuch. Es war der Hausmeister der Schule.
    »Ich habe Ruminski noch gesehen«, sagte er. »Vor einer halben Stunde in seinem Zimmer. ›Monsieur‹, habe ich gesagt, ›wir suchen Sie schon den ganzen Tag.‹ Aber er – er hat mich ganz dumm angesehen und gelacht. ›Wollen Sie weg‹, habe ich gefragt. ›Ja‹, sagte er. ›Zur Mühle.‹ Was sagst du nun, Pierre? Geht der Idiot um Mitternacht zu der verhexten Mühle. Der kann doch nicht gescheit sein.«
    Der Gendarm zuckte die Achseln. »Morgen wird die Mordkommission die Mühle untersuchen. Dann werden wir mehr wissen.«
    »Ja, morgen«, sagte der Hausmeister und kippte einen Calvados.
    Am anderen Tag fand man die Leiche des Lehrers. Es bestand kein Zweifel, daß Ruminski und der alte Perell von ein und demselben Mann umgebracht worden waren.
    Aber von dem fehlte jede Spur…
    Die Morde blieben unaufgeklärt. Es vergingen Wochen, ehe in einem anderen Land der Fall wieder aufgerollt werden sollte…
    ***
    Die Sensation von London!
    Sourette – der Magier ist da!
    Die grellbunten Plakate mit den schreienden Anreißern leuchteten von unzähligen Haus- und Bretterwänden.
    14 Tage lang hatte der große Reklamefeldzug gedauert. Fast jeder in London kannte den Namen des Magiers. Sourette sollte – so hieß es wenigstens in der Reklame – alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Er sollte sogar Menschen verschwinden lassen können.
    Dann kam der fünfte April.
    An diesem Abend hatte der Magier Premiere. Schon Tage vorher war das James-Call-Theater ausverkauft. Die Menschen hatten sich um die Eintrittskarten gerissen und sogar überhöhte Preise auf dem Schwarzmarkt bezahlt.
    Auch Marion Nelson und ihre Freundin Kitty Jones hatten das Glück gehabt, zwei Karten zu bekommen.
    Die beiden Mädchen waren Freundinnen. Sie arbeiteten bei einer Versicherung und besaßen eine gemeinsame kleine Wohnung.
    Marion Nelson war die energischere der beiden. Vielleicht weil sie irische Vorfahren hatte. Davon zeugte noch ihr rötlich schimmerndes Haar, das kurz geschnitten war und wie ein Helm um ihren Kopf lag. Über die Sommersprossen in ihrem Gesicht ärgerte sich Marion zwar, machte sich aber nicht die Mühe, sie zu überschminken.
    Kitty Jones war das ganze Gegenteil ihrer Freundin. Ruhig, ein wenig sensibel und immer bereit, nachzugeben.
    Dabei sah Kitty Jones sehr gut aus. Ihr

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