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GK0077 - Der Blutgraf

GK0077 - Der Blutgraf

Titel: GK0077 - Der Blutgraf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nah sein Ende war.
    Doch John trieb ihn gnadenlos voran. Hier Rücksicht walten zu lassen wäre Selbstmord gewesen.
    Der Vampir prallte mit der Brust gegen die Reling. John bückte sich blitzschnell und griff nach den Beinen des Untoten. Ein Ruck genügte dann.
    »Lassen Sie den Mann los, Mister!« quietschte plötzlich eine Stimme hinter Johns Rücken auf. »Oder wollen Sie eine Kugel?«
    ***
    »Endlich!« kreischte Susan Miller.
    Sie stürzte Graf Tomaso entgegen, riß ihn einfach zur Seite und stieß dann den Arm vor.
    »Das ist dein nächstes Opfer! Nimm sie dir! Trinke ihr Blut bis auf den letzten Tropfen! Und ich will dabei sein, will sehen, wie du sie zu deiner Sklavin machst.«
    Sheila Conolly erkannte in diesen schrecklichen Augenblicken die ganze grausame Wahrheit. Sie brauchte nur die funkelnden Zähne des Mannes zu sehen, um zu wissen, was hier gespielt wurde. Er war der Meister, und sie, Sheila Conolly, würde nicht die Kraft haben, sich gegen ihn zu wehren.
    Die junge Frau spürte die Panik in sich hochsteigen. Ihre Knie begannen zu zittern. Die Augen füllten sich mit Tränen.
    Nur leise vernahm sie Susans zischende Stimme. »Los, hol sie dir, oh Meister! Sie gehört dir. Dir ganz allein.«
    »Nein!«
    Wie das Echo eines Peitschenschlages hallte dieses Wort durch die Kabine.
    »Ich werde diese Frau zu meiner Dienerin machen. Aber nicht sofort. Ich nehme sie mit in mein Versteck. Vielleicht kommt irgendwann mal der Zeitpunkt, wo ich eine Geisel gebrauche, und da kommt sie mir gerade recht.«
    »Das kannst du nicht machen!« kreischte Susan. »Mit ihr soll das gleiche geschehen wie mit mir. Ich sehe nicht ein, daß…«
    Wild zerrte sie an Graf Tomasos Arm.
    Mit einer knappen Bewegung schleuderte der Vampir die tobende Susan von sich.
    »Halte dich still!« befahl er. »Oder ich werde dich vernichten. Opfer bekomme ich genug.«
    Mit gleitenden Schritten kam er auf Sheila zu.
    Bills Frau wollte ausweichen, doch der Vampir hatte beide Arme ausgestreckt und ihr den Fluchtweg versperrt.
    »Du hast keine Chance«, knurrte er kehlig. »Wenn du dich wehrst, mache ich dich sofort zu meiner Dienerin.«
    Nie gekannte Angst preßte Sheilas Herz zusammen. Die Worte des Grafen tönten wie Hammerschläge in ihrem Kopf.
    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Sie spürte die kalten Finger auf ihrer Hand und schauderte unwillkürlich zusammen.
    Graf Tomaso griff mit der anderen Hand unter ihr Kinn, drehte den Kopf so, daß Sheila den Vampir ansehen mußte.
    Wie tiefe Kohlenschächte kamen ihr die Augen vor. Schächte, in die man hineinfallen konnte und endgültig verloren war.
    »Du tust genau, was ich dir sage«, hörte sie die Stimme des Vampirs.
    Sheila nickte. Ihr kam es vor, als spräche der Graf aus unendlicher Ferne.
    »Ja, ich mache alles, was du willst.«
    Sheila Conolly merkte nicht, daß sie sich bereits in einer Hypnose befand. Gehorsam streckte sie die Hand aus, umklammerte die Finger des Grafen und ließ sich willig zur Tür ziehen.
    Susan Miller hatte sich inzwischen wieder aufgerafft. Sie lehnte mit dem Rücken an der Wand und starrte aus brennenden Augen den beiden nach.
    Mit einem dumpfen Ton fiel die Tür ins Schloß.
    Susan Miller ballte die Fäuste. Die Sucht nach frischem Blut machte sie verrückt. Wenn sie nicht bald etwas bekam, würde sie auf den Gang rennen und den Nächstbesten anfallen.
    »Und ich kriege dich doch, Sheila Conolly!« keuchte Susan Miller…
    ***
    Mit Riesensätzen hetzte Bill Conolly durch das Schiff. Die Angst um seine Frau trieb ihn voran. Er nahm keine Rücksicht auf Entgegenkommende. Manches Schimpfwort wurde ihm nachgerufen. Ein Steward, der ihn aufhalten wollte, machte Bekanntschaft mit Bills rechter Faust. Der gute Mann war immer noch bewußtlos.
    Endlich hatte Bill den Gang erreicht, auf dem auch Susan Millers Kabine lag.
    Nummer zwei, vier, sechs…
    Bill verlangsamte seine Schritte.
    Nummer acht!
    Zwei Sekunden blieb Bill stehen. Sein Atem flog. Schweiß bedeckte seinen Körper.
    Wenn ihr nun gar nichts geschehen ist? Wenn ihr…
    »Nein!« preßte Bill hervor. Er schüttelte die Gedanken ab wie ein Hund die Wassertropfen.
    Entschlossen legte er die Hand auf den Türknauf, drehte ihn herum und riß die Kabinentür auf.
    Hart knallte die Tür gegen die Wand, prallte sofort wieder zurück und schnappte ins Schloß.
    Doch da stand Bill bereits in der Kabine.
    Susan Miller kreiselte herum. Spitz stachen ihre beiden Vampirzähne hervor. Sie sah Bill Conolly, der

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