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GK0077 - Der Blutgraf

GK0077 - Der Blutgraf

Titel: GK0077 - Der Blutgraf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ja mal nachsehen.«
    Jetzt nahmen sie die Ruine genauer unter die Lupe. Es war noch soviel erhalten, daß sie sich eine Vorstellung machen konnten, wie es früher ausgesehen hatte.
    »Hier führte eine Treppe in die Tiefe«, rief Susan plötzlich.
    Die anderen beiden kamen angelaufen.
    »Wo sind die Taschenlampen?« fragte Dr. Fulmer.
    »Hier.« Seymour Destry zog unter seinem Parka zwei Lampen hervor. Eine bekam Susan, die andere gab er Dr. Fulmer.
    Die beiden gingen auch voraus. Nach fünf Stufen mußten sie die Lampen einschalten.
    Schon bald hatten sie die Treppe hinter sich gelassen. Der Lampenschein tanzte durch ein kleines Verlies, von dem drei Gänge abzweigten.
    »Wir nehmen zuerst den rechten«, entschied Dr. Fulmer.
    Der Gang war so hoch, daß sie nicht die Köpfe einzuziehen brauchten.
    Der Lampenschein glitt über feuchtes Gestein, aus dessen Ritzen allerlei Getier kroch. Aufgeschreckt flatterten einige Fledermäuse davon.
    Und dann war der Gang zu ende. Eine Steinwand verhinderte ein Weitergehen.
    »Wir haben ja noch zwei vor uns«, meinte Dr. Fulmer.
    Sie gingen wieder zurück und nahmen sich nun den mittleren Gang vor.
    Er war nicht so lang wie der erste, aber auch er endete an einer Steinwand.
    Susan Miller strich sich über ihr kurzgeschnittenes Haar. »Ist auch nicht gerade aufregend, immer nur vor einer Wand zu stehen«, meinte sie. »In den Gruselgeschichten, die ich früher gelesen habe, kam immer ein Geheimgang vor. Meistens mußte man auf eine bestimmte Stelle an der Mauer klopfen, dann wurde er freigelegt.«
    »Du kannst es ja mal versuchen«, meinte Seymour Destry.
    Susan sah ihn an. »Du wirst lachen, das mach ich auch. Hier, halt mal die Lampe.«
    Susan bückte sich und begann systematisch die Wand abzuklopfen. Sie suchte nach einer hohlen Stelle oder einem verborgenen Mechanismus.
    Die anderen sahen ihr skeptisch zu. Wäre es nach Seymour Destry gegangen, so hätten sie das Schloß längst wieder verlassen. Aber so…
    Susan Miller gab nicht auf.
    Wahrscheinlich werden sie mich auslachen, dachte sie, aber wenn ich…
    Ihre Gedanken stockten.
    Ein leises Knarren war an ihre Ohren gedrungen.
    Susan erhob sich aus ihrer gebückten Haltung und trat zwei Schritte zurück. Unwillkürlich umfaßte sie Dr. Fulmers Arm.
    »Ist was, Susan?«
    »Ich habe ein Knacken gehört. So als… Da, sehen Sie doch. Die Wand. Sie bewegt sich.«
    Tatsächlich! Susan Miller hatte sich nicht getäuscht. Mit einem lauten Ratschen drehte sich ein Teil der Wand nach innen.
    Die drei Amerikaner waren unwillkürlich zurückgewichen. Niemand von ihnen hatte mit dieser Überraschung gerechnet.
    Die Wand war zur Ruhe gekommen. Eine mannshohe Öffnung war geblieben.
    Dr. Fulmer hob den Arm mit der Lampe. Er konnte nicht vermeiden, daß seine Hand zitterte.
    Der Schein drang in ein altes Verlies, aus dem modrige Luft strömte.
    Dr. Fulmer drehte die Hand mit der Lampe ein wenig, und…
    »Mein Gott, ein Sarkophag«, flüsterte Susan erstickt.
    Das Mädchen hatte recht. Der Lampenstrahl hatte einen steinernen, prächtig verzierten Sarkophag erfaßt.
    »Welch eine großartige Entdeckung«, hauchte Dr. Fulmer. Seine Stimme klang beinahe andächtig. »Kommen Sie, Seymour.«
    Er und Seymour Destry betraten das Verlies. Susan Miller folgte zögernd.
    Vor dem Sarkophag blieben die Männer stehen.
    »Ob jemand darin liegt?« meinte Destry.
    »Wir werden ja sehen.«
    »Wollen Sie den Sarkophag öffnen, Doc?«
    »Ja«.
    Dr. Fulmer steckte sich die Taschenlampe in den Hosengürtel. »Fassen Sie mit an, Seymour. Hoffentlich ist der Deckel nicht zu schwer.«
    »Mal sehen.«
    Die beiden Männer arbeiteten mit vereinten Kräften. Schweiß trat ihnen auf die Stirn.
    Aber sie schafften es.
    Millimeterweise ruckte der schwere Deckel zur Seite. Eine kleine Öffnung entstand, jedoch groß genug, um in das Innere des Sarkophags leuchten zu können.
    Dr. Fulmer zog die Lampe aus seinem Hosenbund.
    Susan Miller war inzwischen näher getreten, starrte mit fiebernden Augen auf die Öffnung.
    Dr. Fulmer drehte die Lampe herum. Der Strahl tanzte über den Deckel, erreichte die Öffnung…
    Im gleichen Augenblick schrie Susan Miller gellend auf.
    In dem Sarkophag lag ein Mann!
    Doch das war es nicht, was Susan so entsetzte. Es waren die beiden Vampirzähne, die aus dem Oberkiefer des Toten hervorlugten…
    ***
    Sonderurlaub!
    So etwas hatte John Sinclair, Inspektor bei New Scotland Yard, noch nie erlebt. Und dabei hatte er vor einigen Tagen erst

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