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GK0080 - Das Höllenheer

GK0080 - Das Höllenheer

Titel: GK0080 - Das Höllenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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über dreißig Minuten in Superintendent Powells Büro. Er hatte einige Stunden geschlafen, war anschließend unter der kalten Dusche umhergehüpft und fühlte sich nun wieder einigermaßen fit. Zum Glück hatte niemand von der Nachbarschaft etwas von der nächtlichen Auseinandersetzung mitbekommen. Das hatte John somit einigen Ärger erspart. Draußen hatte es aufgehört zu schneien. Doch der Wind war geblieben. Kalt fegte er durch die Londoner Straßen, auf denen der Schneematsch knöchelhoch lag. John, der am Fenster gestanden hatte, wandte sich um. Superintendent Powell trommelte mit seinen Fingern einen Wirbel auf die Schreibtischplatte. Powell war nervös. Er war ein Mann mit scharfem Verstand und sah oft Zusammenhänge, die andere nicht einmal ahnten. Nicht umsonst war er einer der leitenden Beamten bei Scotland Yard.
    Powell nahm einen Schluck Wasser.
    »Sie haben schon einen Plan, Inspektor?«
    Dieser Satz war mehr eine Feststellung als eine Frage. John ließ sich auf den harten Besucherstuhl fallen und fixierte das Bild der Queen an der Wand.
    »Ich muß diese verdammte Dämonenfürstin finden«, murmelte er. »Aber ich brauche auch Informationen, Sir. Ich kann nicht einfach ins Blaue hineinsuchen.«
    »Sie haben also keinen Anhaltspunkt«, warf Superintendent Powell ein.
    John wiegte den Kopf. »So gut wie keinen.«
    »Und wie ist es mit dem Haus?«
    »Sir, dort werden wir kaum etwas finden. Ich meine etwas, was uns weiterbringt. Und den Namen der Toten wissen wir auch nicht. Wir können natürlich eine Zeichnung anfertigen lassen, sie dann abdrucken und die Bevölkerung zur Mithilfe auffordern. Aber das würde erstens zu lange dauern, und zweitens bekämen wir alle möglichen Namen untergeschoben, nur nicht den richtigen.«
    »Gut, Inspektor. Aber von diesem Gordon Flash wissen wir mehr. Forschen Sie in seinem Vorleben nach, und Sie stoßen bestimmt auf eine Spur.«
    John lächelte. »Ich gebe Ihnen durchaus recht, Sir. Bedenken Sie aber eines, auch diese Methode kostet Zeit. Um aber das Übel auszurotten, müssen wir es an der Wurzel packen.«
    »Wie haben Sie sich das vorgestellt?«
    »Ich selbst werde der Göttin auf den Pelz rücken. Und zwar auf dem direktesten Weg. Werde versuchen, sie aus der Reserve zu locken. Informationen kann mir sicher Professor Bannister geben. Er hat einen Lehrstuhl für Archäologie und Ethnologie hier an der Universität. Ich kenne ihn relativ gut. Er kann mir bestimmt weiterhelfen.«
    »Professor Bannister ist ein Wissenschaftler und kein Scharlatan, wie ein Magier zum Beispiel.«
    »Aber er beschäftigt sich auch mit Dämonologie«, erwiderte John.
    »Da haben Sie mich ja wieder schön überfahren«, meinte Superintendent Powell und nahm einen großen Schluck.
    Dann sagte er: »Gut, von mir aus machen Sie, was Sie wollen. Meinen Segen haben Sie. Aber schaffen Sie uns die verdammte Pest vom Hals.«
    Durch die Rohrpost kam das Untersuchungsergebnis des toten Flash. Superintendent Powell riß die Papphülle auf und nahm zwei Bogen engbeschriebener Zeilen heraus. Er las eine Weile und schüttelte dann den Kopf. »An Herzschlag gestorben, der Mann. Und dafür machen die einen ellenlangen Bericht. Sie wissen also Bescheid, Inspektor.«
    John Sinclair stand auf. »Falls die Spurenspezialisten fertig sind, geben Sie mir bitte Nachricht, Sir.«
    »Ja, ja.«
    Noch vom Yard aus rief John Sinclair Professor Bannister an. John mußte sich einen Moment gedulden, da der Professor aus einer Vorlesung geholt wurde. Doch dann hatte er ihn an der Strippe. Der Inspektor sprach von seinen Problemen und bat um eine Verabredung. Professor Bannister war nicht abgeneigt und man wollte sich um 13 Uhr im Golden Star treffen. John Sinclair war schon einige Minuten früher da. Das Golden Star war ein gutes Lokal, in dem man fantastisch essen konnte. Es war rustikal eingerichtet und in einzelne Nischen aufgeteilt. Jeder fühlte sich ungestört. Um diese Zeit war es etwa zur Hälfte besetzt. John wählte einen Platz am Fenster und rauchte eine Zigarette.
    Professor Bannister kam zehn Minuten zu spät. Er entschuldigte sich wortreich und bestellte beim Ober das gleiche zu trinken wie John. Ein Glas Tee. Professor Bannister war ein Mann von ungefähr fünfzig Jahren. Er hatte dichtes grauschwarzes Haar und einen ebensolchen Bart. Sein Gesicht wirkte wie aus Holz geschnitzt und war leicht gerötet. Auf seinem breiten Nasenrücken saß eine Hornbrille.
    Professor Bannister putzte sich die Brillengläser.

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