Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0080 - Das Höllenheer

GK0080 - Das Höllenheer

Titel: GK0080 - Das Höllenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
kurze Zeit auf einem Parkstreifen vor dem Apartmenthaus ab. Der Nachtportier stand gähnend neben seinem Kasten.
    »Guten Morgen, Inspektor«, sagte er. »Wieder auf Killerjagd gewesen?«
    »So ähnlich.«
    John schlenderte zu den Lifts und fuhr nach oben. Die Kristallkugel hatte er wieder in seine Jackentasche gesteckt. Hinterher legte er sie in seinem Apartment auf den Wohnzimmertisch. Anschließend genehmigte sich John noch einen guten Whisky, zog sich dann aus und verschwand in seinem Bett.
    Er schlief sofort ein. Er wußte nicht, wie lange er gelegen hatte, als ihn ein lautes Summen aus dem Schlaf riß. John Sinclair war sofort wach. Noch im Dunklen tastete er nach dem Wecker.
    »Verdammtes Ding, hör endlich…«
    Aber der Wecker war es nicht, der summte. Es war die Türklingel. Jetzt wurde John mißtrauisch.
    Wer konnte ihn um diese Zeit noch besuchen? Jemand vom Yard? Wohl kaum, denn die riefen immer an. Der Inspektor schlüpfte in seinen Morgenmantel und schaltete die Nachttischlampe ein.
    Dann holte er seine Pistole und verstaute sie in der Tasche des Morgenmantels. Das Licht aus dem Schlafzimmer reichte gerade aus – vorausgesetzt man ließ die Tür offen –, um die kleine Diele einigermaßen zu erhellen. Wieder schellte es. Diesmal länger, fordernder. John machte nicht den Fehler, sich zu melden. Auf Zehenspitzen schlich er zur Tür. Dabei warf er einen Blick in das Wohnzimmer. Die Kugel auf dem Tisch glühte wieder leuchtend rot. John Sinclair war gewarnt. Er preßte ein Auge gegen den Türspion. Nichts war zu sehen. Der oder die Besucher hielten sich außerhalb des Blickwinkels auf. John fragte sich nur, wie die Leute an dem Nachtportier vorbeigekommen waren, denn der war als ziemlich scharfer Hund bekannt. Als es wieder schellte, lag Johns Hand bereits auf der Klinke. Es war die Linke. Seine Rechte steckte in der Tasche und umklammerte die Pistole. John atmete noch einmal tief durch und zog dann blitzschnell die Tür auf. Vor ihm stand die »Tote«…
    ***
    John Sinclair machte nicht den Fehler, in Panik zu verfallen oder irgendwie anders durchzudrehen.
    Nur ein kurzes Zusammenzucken seiner Gesichtsmuskeln zeigte die Überraschung an. Dann sagte er: »Kommen Sie rein.«
    Die »Tote« starrte ihn an. In ihren sonst glanzlosen Augen lag ein gieriger Ausdruck. Sie wollte irgend etwas haben, daß wußte John, und er ahnte auch, was. Mary-Lou Nikuta hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Langsam ließ sie sie sinken. Die gräßliche Dolchwunde glühte dunkelrot. Ein unsichtbares Brennen ging von ihr aus und vereinigte sich mit dem der magischen Kugel. In den Augen der »Toten« flackerte es. Plötzlich sprang sie vor, stieß John Sinclair mit einem gewaltigen Schlag zur Seite und rannte auf die offen stehende Zimmertür des Wohnzimmers zu. Ein krächzender Schrei kam aus ihrem Mund, als sie vor der Kugel in die Knie fiel. John Sinclair schloß die Wohnungstür und blieb auf der Türschwelle des Zimmers stehen. Die Tote umklammerte die Kugel mit beiden Händen. Ein tiefes rotes Leuchten hatte sich auf ihre Haut gelegt. Seltsame, abgehackte Laute drangen aus ihrem Mund. John Sinclair blieb der stumme Beobachter. Er erwartete, daß die folgenden Minuten ihm über vieles Aufschluß geben würden. Die »Tote« war in Trance. Ihr gespannter Rücken zuckte konvulsisch. »Kalhori! Kalhori!« stöhnte sie. Sie wollte die Göttin beschwören, sie um Gnade bitten – und um Kraft, damit sie ihrem Widersacher trotzen konnte. John Sinclair wunderte sich ein wenig. Schließlich war Gordon Flash beim Anblick der Kugel gestorben. Und diese Frau schien Kraft aus dem Kristall zu schöpfen. Seltsam. John hatte nur eine Erklärung. Flash war gestorben, weil er noch lebte. Diese Frau jedoch war tot und durch höllische Mächte wieder zum Leben erweckt worden. Der Inspektor ahnte allerdings nichts von dem gläsernen Dolch, der in einem direkten Zusammenhang mit der Kugel stand. Auf einmal bäumte sich Mary-Lou Nikutas Körper auf. Ihre Hände ließen die Kugel los. Die »Tote«, von der John noch nicht einmal den Namen wußte, erhob sich, wandte dem Inspektor voll ihr Gesicht zu. Das Glühen der Kugel hatte aufgehört. Sie sah jetzt aus wie ein normales Kristallgebilde.
    »Wer bist du?« fragte John Sinclair.
    »Eine Dienerin Kalhoris.«
    Die Stimme der »Toten« war schwach, so als würde ihr das Sprechen Mühe bereiten.
    John fragte weiter. »Wie ist dein Name?«
    »Ich weiß ihn nicht mehr.«
    »Welchen Auftrag hat dir

Weitere Kostenlose Bücher