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GK0080 - Das Höllenheer

GK0080 - Das Höllenheer

Titel: GK0080 - Das Höllenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Göttin erteilt? Was will sie? Wo kommt sie her?«
    Die Augen der »Toten« nahmen einen eigentümlichen Glanz an. Mit dem rechten Arm vollführte sie eine ausladende Handbewegung.
    »Kalhori ist überall. Sie ist unsterblich. Gekommen aus der uralten Vergangenheit wird sie für alle Zeiten auf der Erde bleiben. Und Kalhori wird siegen.«
    Diese Worte ließen eine Gänsehaut über Johns Rücken fahren. Er glaubte der »Toten«. Der Inspektor war einer der wenigen Menschen, die von der Existenz eines Dämonenreiches wußten, das zwischen den Dimensionen lag. In grauer Vorzeit, als die Erde noch im Entstehen war, hatten Dämonen den Planeten bevölkert und grauenhafte Kämpfe gegeneinander ausgetragen. Uralte Schriften, oft versteckt in kleinen Museen und Privatbibliotheken gaben darüber Aufschluß. Zu jeder Zeit hatten mutige Männer und Frauen die alten Überlieferungen aufgeschrieben. Vieles war Sage, doch immer steckte ein Körnchen Wahrheit dahinter. John hatte schon erlebt, daß sich dieses Körnchen zu einem Sandsturm ausweiten konnte, wenn man die Dämonenpest nicht rechtzeitig erkannte und sie bekämpfte. Heute noch war bei den Eingeborenen in Asien und Afrika der Dämonenglaube tief verwurzelt. Viele Tänze und Rituale zeugten davon.
    »Wo kann ich Kalhori finden?« drang Johns Stimme in das Bewußtsein der »Toten«.
    Mary-Lou Nikuta überlegte einen Augenblick. Dann sagte sie: »Kalhori ist überall. Sie hat ihre Zeichen in die Welt gesetzt, wie diese Kugel. Ihre Diener werden einem Tornado gleich über die Erde kommen und Verbündete suchen. Die Herrscher des Dämonenreichs werden mit Kalhori zufrieden sein.«
    »Wer sind ihre Diener?«
    »Ich bin eine der Auserwählten. Ich war erst abtrünnig, doch der Mönch hat mich mit seinem gläsernen Dolch bestraft und zu Kalhoris Sklavin gemacht. Ich werde den Auftrag ausführen, und ihre Feinde vernichten.«
    »Wie lautet dein erster Auftrag?«
    Das Gesicht der »Toten« blieb unbewegt, als sie sagte: »Ich werde dich töten.«
    Damit hatte John gerechnet. Aber diesmal sollte sich das Geschöpf des Unheils vertan haben. So leicht ließ sich ein Inspektor Sinclair nicht bezwingen. Er kannte andere Mittel, die er im Kampf gegen Dämonen und Geister einsetzte.
    »Versuche es nur«, erwiderte John. »Aber sei dir darüber klar, daß ich dich vernichten, auslöschen werde.«
    »Deinen Waffen trotzen wir. Du kannst uns nicht mit einer Kugel töten oder einem Messer.«
    »Das hatte ich auch gar nicht vor.«
    John war während seiner letzten Worte zurück in die kleine Diele gegangen. Mit ein paar Schritten hat er sein Schlafzimmer erreicht. Hier stand ein kleiner Schrank, in dem er seine »Waffen« aufbewahrte. Unter anderem eine mit Silberkugeln geladene Pistole. Mit Weihwasser besprengte Pfähle zum Kampf gegen Vampire und mehrere silberne Kruzifixe. John Sinclair riß eine der Schubladen auf. Auf rotem Samt lagen drei Kruzifixe. Eins lief vorne spitz zu, und man konnte es auch als Messer verwenden. Um dieses Kruzifix klammerten sich Johns Finger. Die »Tote« stand auf der Türschwelle. Sie lachte, als sie das Kreuz in Johns Hand sah.
    »Damit kannst du mich nicht umbringen!«
    »Wir werden ja sehen!«
    John hielt ihr das geweihte Kruzifix entgegen. Nichts geschah! Die »Tote« ging weiter auf John zu, »Ich habe dir ja gesagt, es hat keinen Zweck. Als Kalhori geboren wurde, gab es so etwas noch nicht. Du mußt schon die alten Formeln wissen, um die Göttin zu überlisten. Doch die kennt niemand.«
    John legte das Kreuz zurück in die Schublade. Da das nicht half, brauchte er auch die mit Silberkugeln geladene Pistole nicht erst einzusetzen.
    »Ergib dich deinem Schicksal!« verlangte die »Tote«.
    Ihre ausgestreckten Arme wollten John fassen, doch der Inspektor war schnell. Mit einer Drehung tauchte er unter dem Griff weg und packte gleichzeitig einen kleinen Hocker. Mit mörderischer Wucht schmetterte er das kleine Möbelstück auf den Schädel der »Toten«. Mary-Lou Nikuta brach zusammen. Der Hocker war zersplittert. John hielt nur noch ein Bein in der Hand. Wieder schlug er zu. Er schloß die Augen, denn dieses Schauspiel war grauenhaft. Knochen knirschten, doch die »Tote« stieß nur ein höhnisches Lachen aus. Sie war gegen Schmerzen unempfindlich, nahm alle Schläge und ging sogar noch zum Gegenangriff über. Ihre Finger umklammerten Johns Beine. Der Inspektor fühlte die Kälte, die von der Frau ausging, durch den dünnen Stoff der

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