Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0094 - Doktor Tod

GK0094 - Doktor Tod

Titel: GK0094 - Doktor Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wer hätte ihm schon geglaubt?
    Langsam näherten sie sich London. Der Verkehr wurde dichter.
    Hank mußte sich konzentrieren und seine Gedanken verscheuchen.
    »Warst du schon mal beim Yard?« unterbrach Helen plötzlich das Schweigen.
    »Nein. Du?«
    »Auch nicht. Vielleicht lassen sie uns gar nicht vor.«
    »Sie müssen, Helen.«
    »Ob man uns glauben wird?«
    Hank zuckte mit den Schultern. »Wohl kaum. Die Geschichte klingt auch zu unwahrscheinlich.«
    »Und was machen wir dann?«
    »Das ist nicht unsere Sache, was anschließend geschieht. Was sollen wir denn schon tun?«
    »Paß auf, die nächste Straße, da mußt du rechts ab.«
    Hank ordnete sich ein, und wenige Minuten später hielten sie auf dem yardeigenen Parkplatz.
    Wie eine Dolchspitze reckte sich das neue Gebäude in den strahlend blauen Himmel. Die Fenster warfen das Sonnenlicht in Tausenden von Reflexen zurück.
    Die beiden jungen Menschen schritten auf das große gläserne Eingangsportal zu.
    Die Türen schwangen automatisch zurück.
    Eine Halle tat sich auf. Die große Portiersloge war besetzt. Dort mußten sie erst einmal hin.
    Der Mann an der Auskunft war ein älterer Beamter, der sie freundlich anlächelte.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Wir möchten einen Ihrer Beamten sprechen«, sagte Hank.
    »In welcher Angelegenheit?«
    »Das sagen wir ihm selbst.«
    Der Auskunftsbeamte schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Ich kann Sie bei Totschlag nicht zu einem Inspektor der Rauschgiftabteilung schicken.«
    »Ja«, sagte Hank, »das verstehen wir.«
    Er überlegte einen Moment und meinte dann: »Wir kommen in einer etwas komplizierten Sache. Es geht um Mord und um…«, Hank stockte, suchte die richtigen Worte, »ja, und um Geister.«
    Klar und deutlich hatte er das letzte Wort ausgesprochen. Der Auskunftsbeamte riß die Augen weit auf. Dann beugte er sich etwas vor. »Ich hoffe, Sie treiben keine Scherze mit mir. Wollen Sie einen Mord melden?«
    »Ja und nein.«
    »Was heißt das?«
    Hank begann zu schwitzen. Er hatte geahnt, daß es Ärger geben würde. Er warf Helen einen hilfesuchenden Blick zu.
    Das Girl ging plötzlich einige Schritte vor, bis es dicht vor dem Glaskasten stand.
    »Ich will Ihnen mal was sagen«, sagte Helen. »Zwei unserer besten Freunde sind von einem Monster, von einer Wachsfigur, bestialisch ermordet worden. Es ist etwas geschehen, was es gar nicht geben kann. Verstehen Sie jetzt? Der Satan kommt zurück. Er hat schon seine Diener auf die Erde geschickt. Es war Dr. Tod, der uns diese Worte gesagt hat. Dr. Tod – ahhh…!«
    Helen bäumte sich auf einmal auf. Bevor Hank sie auffangen konnte, brach sie zusammen.
    Erst jetzt war die Reaktion auf dieses gräßliche Erlebnis eingetreten.
    Hank wandte sich um und sah den Auskunftsbeamten an, der bereits zum Telefonhörer gegriffen hatte, um einen Arzt zu alarmieren.
    »Begreifen Sie jetzt, daß wir keinen Spaß machen, Sir?«
    Der Beamte nickte stumm.
    ***
    Mit einem Druck seines Zeigefingers schaltete Superintendent James Powell das laufende Tonband aus.
    Er lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück und blickte Inspektor Sinclair fordernd an.
    »Das sind also die Aussagen des Mädchens«, sagte Superintendent Powell.
    »… die sie während des Schocks gemacht hat«, vollendete John Sinclair den Satz.
    »Sie ist zwischendurch immer aus ihrer Bewußtlosigkeit erwacht«, fügte Powell erklärend hinzu.
    John zündete sich eine Zigarette an. »Und ihr Freund?«
    »Sagt im Prinzip das gleiche.«
    Der Inspektor kannte natürlich die Geschichte der beiden jungen Menschen. Superintendent Powell hatte ihn schnell und umfassend informiert. Der Fall Akte P2, wie er im Schriftgebrauch betitelt worden war, war sofort auf Powells Schreibtisch gelandet. Superintendent Powell war der Leiter einer Sonderkommission, die sich nur mit übersinnlichen Fällen beschäftigte.
    Er hatte an sich nur einen Agenten. Und das war John Sinclair.
    Die anderen Mitarbeiter arbeiteten in den Labors und Kommissionen. John Sinclair – er stand im Range eines Inspektors – war gewissermaßen die Feuerwehr. Der Kämpfer an der Front. Schon manches Mal war er nur haarscharf mit dem Leben davongekommen.
    John Sinclair war ein sportlicher Typ mit kurzgeschnittenen blonden Haaren und blauen Augen. Um seine Mundwinkel lag meistens ein kleines Lächeln, und man wäre nie im Leben darauf gekommen, John für einen Geisterjäger zu halten.
    »Tatsache bleibt, Inspektor, daß zwei junge Menschen verschwunden sind.

Weitere Kostenlose Bücher