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GK0094 - Doktor Tod

GK0094 - Doktor Tod

Titel: GK0094 - Doktor Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine Freude daran gehabt.
    Wie ein Berserker kämpfte sich John durch das Gewühl.
    Und plötzlich stand der Penner mit dem Messer vor ihm. Wer weiß, wo er die Waffe aufgetrieben hatte, auf jeden Fall war es ein höllisch gefährliches Ding.
    Der Kerl stieß sofort zu.
    John rammte ihm gedankenschnell die Handkante gegen den Ellenbogen und trat ihm gleichzeitig die Beine weg.
    Der Penner legte sich flach.
    John hatte freie Bahn, sah dicht vor sich die Tür zu dem Gemeinschaftssaal.
    John hechtete hindurch. Hinter ihm schlugen sich die Penner gegenseitig k.o. Für sie war die Keilerei mal wieder eine willkommene Abwechslung.
    John sah sich schnell in dem Schlafraum um.
    An der Decke brannte eine alte Funzel und beleuchtete ein unbeschreibliches Chaos. Verdreckte Hemden, Socken, Unterwäsche, die förmlich nach Wasser schrien, alles lag kunterbunt durcheinander.
    Nur Jeff Turpin fehlte.
    Er hatte es vorgezogen, in dem allgemeinen Wirrwarr zu verschwinden.
    John fluchte leise.
    Sein Blick fiel auf das offene Fenster. Da mußte Turpin hinaus sein.
    John Sinclair sprang über zwei eiserne Bettgestelle und erreichte das Fenster.
    Draußen lag der Nebel dicht wie Watte.
    Hier jemanden zu finden, war unmöglich.
    Trotzdem stieg John nach draußen. Es war etwa ein Yard bis zur Erde.
    John sprang und hatte Glück, daß er nicht auf einer Bananenschale ausrutschte, die direkt unter dem Fenster lag.
    Der Lärm der Keilerei drang nur noch schwach an seine Ohren.
    Der Inspektor schlich durch den Nebel. Die Waffe hielt er schußbereit.
    Nicht weit von ihm entfernt hörte er das Schmatzen der Wellen, die in ewiger Monotonie gegen die Kaianlagen klatschten.
    John hielt sich links, wollte eine Gasse finden, die wieder nach vorn zur Straße führte.
    Das einzige, was John fand, war eine Brandmauer. Mannshoch und aus rauhen Steinen gebaut. An die Mauer schloß sich ohne Übergang das nächste Gebäude an.
    Es half nichts. John mußte über die Mauer.
    Er schaffte es mit einem Klimmzug.
    Jetzt befand er sich wieder in der Gasse, wo auch sein Wagen parkte.
    Bestimmt hatte Turpin den gleichen Weg genommen. Es sei denn, es gab einen geheimen Ausgang.
    John schlich weiter.
    Die Penner schlugen sich noch immer. Ab und zu flog mal einer auf das Kopfsteinpflaster. Er warf sich dann noch wütender in das Schlachtgetümmel.
    John Sinclair huschte an dem Obdachlosenasyl vorbei. Seine Augen versuchten den Nebel zu durchdringen. Es war ein sinnloses Unterfangen.
    Plötzlich blieb John wie angewurzelt stehen.
    Ein ersticktes Röcheln war an sein Ohr gedrungen. John kannte diesen Laut nur zu gut.
    So reagierte nur ein Mensch, der in höchster Lebensgefahr ist.
    Der Inspektor konnte nicht genau ausmachen, aus welcher Richtung das Röcheln gekommen war.
    Da hörte er das Kichern.
    Es kam von oben. Über seinem Kopf.
    John riß den Kopf in den Nacken. Im selben Augenblick sauste etwas auf ihn zu.
    Instinktiv sprang er zur Seite.
    Dicht vor seinen Füßen klatschte ein lebloser Körper auf das Pflaster.
    Blitzartig ging John in die Hocke.
    Es war eine Frau, die vor ihm lag.
    Polly, die Hafendirne, mit einem Messerstich im Hals.
    Jeff Turpin hatte grausame Rache genommen.
    ***
    Polly war tot. Das sah John mit einem Blick.
    Der Inspektor fühlte ein Würgen im Hals. Sicher, Polly war eine Frau gewesen, die ihren Körper für Geld verkauft hatte.
    Aber dennoch ein Mensch.
    Ein Mensch, der von einer reißenden Bestie umgebracht worden war.
    John zog Polly in den Schatten der Hausmauer. Dabei stieß er gegen eine Tür, die sich quietschend öffnete.
    Sofort sprang John zur Seite, holte seine Bleistiftlampe hervor und knipste sie an.
    Der dünne Strahl geisterte über brüchiges Mauerwerk und alte Stahlträger, die verrostet und feucht waren. Durch die kleinen Fenster drangen Nebelschwaden. Das Dach war zur Hälfte eingestürzt. Eine Treppe ohne Geländer führte auf den heilen Teil des Daches.
    Dort oben mußte sich Turpin befunden haben.
    John riskierte es und ging die Stufen hoch. Er hatte Angst, die Treppe würde unter seinem Gewicht zusammenbrechen.
    Doch sie hielt.
    Auf dem Dach packte der Nebel John sofort in dicke Watte.
    Vielleicht befand sich Turpin noch in der Nähe. Heruntergekommen war er auf keinen Fall.
    Schritt für Schritt ging der Inspektor weiter. Dreck knirschte unter seinen Schuhsohlen.
    Er erreichte den Rand des Daches.
    Obwohl das Haus nicht sehr hoch war, konnte er nicht einmal das Straßenpflaster erkennen.
    Der Inspektor kehrte

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