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GK0094 - Doktor Tod

GK0094 - Doktor Tod

Titel: GK0094 - Doktor Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wenig sein Körpergewicht.
    »Wer ist da?« brüllte eine rauhe Stimme.
    John packte Polly am Arm und zog sie zu sich heran.
    »Antworten Sie ihm«, sagte er leise.
    Polly nickte.
    »Ich bin’s, Polly!« rief sie zurück.
    »Was willst du, Nutte?«
    »Ich muß dich sprechen, Jeff, es ist wichtig.«
    »Komm morgen wieder, du Dreckstück.«
    »Nein, es ist wichtig.« Und leise fügte sie hinzu: »Das Dreckstück kriegt er zurück.«
    Ein Schlüssel wurde im Schloß gedreht.
    John trat etwas zur Seite.
    Dann ging die Tür auf.
    Jeff Turpin, der einäugige Gangster, sah Polly an. Er öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch da sprang John gegen die Tür.
    Es krachte, und Turpin wurde in den Flur geschleudert.
    Ehe er sich wieder aufrappeln konnte, waren John und Polly schon drin.
    Trotz der miesen Beleuchtung erkannte John die Angst in dem Gesicht des Einäugigen.
    »Sie sind Jeff Turpin?«
    »Ja.«
    »Ich bin Inspektor Sinclair. Scotland Yard.«
    John hatte das letzte Wort noch nicht ganz ausgesprochen, als Turpin aufsprang und Polly an die Kehle wollte.
    »Du Aas hast mich in die Pfanne gehauen! Glauben Sie dem Miststück kein Wort, Inspektor. Alles, was die sagt, ist Lüge.«
    Turpin hob die Faust, um sie Polly ins Gesicht zu schmettern.
    Doch da kam er bei der Hafendirne gerade richtig. Blitzschnell riß sie ihr Knie hoch.
    Turpin wankte heulend zurück.
    »Das war für das Dreckstück!« zischte Polly.
    Ehe es zu weiteren Auseinandersetzungen kommen konnte, mischte sich John Sinclair ein.
    »Los, Turpin, stellen Sie sich nicht so an. Wir werden jetzt eine kleine Spazierfahrt zum Yard unternehmen.«
    »Verdammt noch mal. Was wirft man mir überhaupt vor?«
    »Geschäfte mit Leichen!« Johns Stimme klang metallen.
    Von einer Sekunde zur anderen veränderte sich Turpins Haltung. Er kam John auf einmal vor wie ein in die Enge getriebenes Raubtier.
    »Sieh mal an, Inspektor. Sie werfen mir also Geschäfte mit Leichen vor. Sie sind sehr mutig, das muß ich Ihnen sagen!«
    Turpin wandte den Kopf und stieß einen schrillen Pfiff aus.
    Es war das Zeichen für die Penner.
    Nicht einmal drei Sekunden später wurde die Tür des Schlafsaales aufgestoßen, und etwa zwanzig Leute quollen in den Flur. Sie hielten alle möglichen Schlaggegenstände in den Händen.
    »Los, Freunde, zeigt es ihm. Der will mich fertigmachen!« schrie Turpin. »Brecht ihm sämtliche Knochen…!«
    ***
    Selten hatte John seine Pistole so schnell gezogen wie in diesem Augenblick.
    Die Waffe schien ihm förmlich in die Hand zu springen.
    Wie eine lebende Mauer standen die Penner vor dem Inspektor.
    John sah in finstere Gesichter.
    Viele der Männer hielten Knüppel in den Händen. Sogar zwei Messer blinkten.
    Turpin war zur Seite gesprungen. Er hatte in dem Pulk der Penner Deckung gefunden.
    Polly hatte sich hinter Johns breiten Rücken verzogen. Sie kreischte nur immer wieder: »Ich habe damit nichts zu tun. Laßt mich am Leben!«
    John stieß Polly zur Seite. Er brauchte freie Bahn. »Macht keinen Unsinn, Männer. Ich bin Scotland-Yard-Beamter. Schätze, ihr seid die letzten, die sich Ärger mit der Polizei erlauben können!«
    »Polizei?« schrie Turpin. »Laßt euch nur nichts vormachen. Der Kerl ist ein Schnorrer. Einen Fischzug wollte er hier machen. Uns die letzten Pfund auch noch wegnehmen.«
    Gemurmel wurde laut. Die Penner, durch Johns Worte erst verunsichert, schwenkten wieder um. Sie glaubten dem Wirt mehr als dem Inspektor.
    Polly hatte sich inzwischen in Richtung Tür abgesetzt.
    Blitzschnell war sie in dem draußen herrschenden Nebel untergetaucht.
    Da flog der erste Knüppel.
    Einer der Kerle aus der hinteren Reihe hatte ihn geworfen. John konnte gerade noch mit einer raschen Bewegung den Kopf einziehen. Fingerbreit nur pfiff das Wurfgeschoß über seinem Scheitel hinweg.
    Dieser Wurf war das allgemeine Signal zum Angriff. Die Penner stürmten los.
    John schoß, setzte die Kugel über die Köpfe der Männer in die Decke.
    Für Sekunden geriet der Angriff ins Stocken. Doch dann brandeten die Penner wieder heran, stürzten sich schreiend und brüllend auf den Inspektor.
    John steckte blitzschnell seine Pistole ein. Er hätte sowieso nicht auf diese Menschen geschossen.
    Eine Massenschlägerei begann. In dem Vorflur war es eng, und die Penner behinderten sich gegenseitig.
    John Sinclair – in vielen Kampfarten perfekt – wich den meisten Schlägen aus oder blockte sie ab.
    Er selbst teilte auch ordentlich aus. So mancher Zahnarzt hätte

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