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GK0094 - Doktor Tod

GK0094 - Doktor Tod

Titel: GK0094 - Doktor Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Ausfallstraße in Richtung Tonbridge.
    Die Hände des Mannes, die das Lenkrad umklammert hielten, zuckten hin und wieder. Heiß tobte die Erregung in Dr. Tod.
    Diese erste Niederlage machte ihm zu schaffen, drückte aber gleichzeitig den Stachel des Hasses noch tiefer.
    Er würde gewinnen! Er, Dr. Tod!
    Der Unheimliche erreichte Tonbridge, fuhr um den Ort herum und stellte den Leichenwagen hinter seinem Horror-Kabinett in einen Schuppen.
    Auf dem Jahrmarkt war noch immer Betrieb. Carlo, sein Diener, lockte an der Kasse die Menschen an. Sie wollten alle etwas erleben, wollten einmal in ihrem Leben mit dem Schrecken konfrontiert werden.
    Noch mußten sie dafür zahlen. Aber bald würden die Menschen unter Angst und Grauen ersticken.
    Dafür garantierte Dr. Tod…
    ***
    John brauchte genau zwei Sekunden, um seine Überraschung zu verdauen.
    Polly hatte sich in Positur gestellt, kostete ihre Schau voll aus.
    »Na, Inspektor, das hätten Sie wohl nicht gedacht, daß unsereins auch mal was für die Bullen tut.«
    John grinste. »Mein Dank wird Ihnen ewig nachlaufen und Sie nie erreichen. Aber jetzt fahren wir am besten rauf in mein Büro. Dort können Sie mir einiges erzählen.«
    Er faßte Polly am Arm und strebte mit ihr dem Lift zu.
    Der Beamte an der Anmeldung schaute nur kopfschüttelnd hinterher.
    Polly mischte die muffige Aufzugsluft mit ihrem aufdringlichen Parfüm. John rümpfte unwillkürlich die Nase.
    Polly zuckte mit den Schultern. »Was will man machen, Inspektor? Manche Kerle riechen das eben gerne.«
    Polly war wirklich bemerkenswert. Nicht nur mit ihrer großen Klappe, sondern auch in ihrer Figur.
    Viel fehlte nicht mehr an zwei Zentnern. Die gefärbten hellblonden Haare hatte sie zu einem Turm frisiert. Unter der schwarzen Lederjacke trug sie einen grünen, bis zum Bersten gefüllten Pullover. Der Rock war rot und endete weit über den Knien. Strümpfe trug Polly auch. Dazu noch mit einer dicken Naht. Außerdem waren ihre Schuhabsätze bleistiftdünn.
    Polly erzählte noch, wie schwer sie es eigentlich hatte, als sie Johns Büro betraten.
    »Also ehrlich, Inspektor«, sagte Polly ein paar Sekunden später, »hier möchte ich auch nicht arbeiten. Die Büros sind ja noch trockener, als ich dachte.«
    »Das läßt sich ändern«, erwiderte der Inspektor und holte eine Whiskyflasche aus dem Schreibtisch.
    Auf Pollys Gesicht ging die Sonne auf.
    »Mensch, Bulle, Sie werden mir ja direkt sympathisch.«
    John zog die Vorhänge zu. Polly hatte inzwischen zwei Wassergläser aufgetrieben und sich einen anständigen Schluck eingeschüttet.
    »Teufel, Inspektor, mir wird ganz warm.« Polly sah sich um.
    »Richtig gemütlich hier. Bei Ihnen würde ich noch nicht mal Geld nehmen.«
    »Nein, nein.« John winkte lachend ab. »Ich bin in festen Händen.«
    »Das ist eben immer mein Pech.«
    Polly nahm noch einen Schluck. John ließ sie gewähren. Sie würde schon allein anfangen zu erzählen. Und richtig, nach einigen Minuten war es dann soweit.
    »Dieser Jeff Turpin ist ein Schweinehund. Ich will Ihnen mal was sagen, Inspektor, ich lasse ja vieles mit mir machen. Aber so mir nichts, dir nichts einfach in den verlängerten Rücken treten, nee, das ist bei Polly nicht drin. Und deshalb habe ich mir gesagt, Polly, das zahlst du ihm zurück.«
    Die Hafenschwalbe goß sich noch einen Whisky nach. Dann fuhr sie fort. »Ich bin nach dem Tritt nur bis zur Ecke gelaufen und habe gewartet. Ich wußte, daß Turpin was vorhatte. Und was soll ich Ihnen sagen, Inspektor, da kam plötzlich ein Leichenwagen an. Ein richtiger Leichenwagen, schwarz und so. Ich habe vielleicht ‘nen Schreck gekriegt, als der vor Turpins Bude hielt. Ich wußte ja, daß er für die Unterwelt Leichen verschwinden läßt, aber daß er sie verschachert, war mir neu.«
    »Haben Sie gesehen, daß er sie verkauft?« stellte John eine Zwischenfrage.
    »Lassen Sie mich doch erst mal ausreden, Inspektor. Ich habe also gewartet. Auf der gegenüberliegenden Seite der Gasse habe ich mich versteckt. Und auf einmal kamen die Kerle zurück.«
    »Wer sind die Kerle?« fragte John schnell.
    »Turpin und der Fahrer des Leichenwagens.« Polly zündete sich eine Zigarette an. Dann beugte sie sich vor und sprach im Verschwörerton weiter. »Und wissen Sie, was die beiden mitschleppten? Eine Kiste mit Leichen. Die haben sie in dem Leichenwagen verstaut.«
    »Moment mal, Polly«, sagte John. »Woher wollen Sie denn so genau wissen, daß es Leichen waren? Schließlich war es

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