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GK0094 - Doktor Tod

GK0094 - Doktor Tod

Titel: GK0094 - Doktor Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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neblig, und Sie standen ja auch nicht gerade daneben.«
    »Wenn ich sage, da waren Leichen drin, dann stimmt das. Außerdem baumelte noch ein Arm an der Außenwand der Kiste herunter. Und dieser Mann, zu dem der Arm gehörte, ist kurz vorher in das Haus gegangen. Da haben sie ihn sofort kirre gemacht.«
    »Das sind natürlich schwerwiegende Beschuldigungen, die Sie da aussprechen«, sagte John. »Wir werden der Sache auf den Grund gehen und fahren sofort zu diesem Jeff Turpin. Wo wohnt er eigentlich?«
    »Am Hafen. Er ist der Verwalter eines Obdachlosenasyls. Aber muß ich unbedingt mit, Inspektor?«
    »Es ist besser.«
    Polly war sauer. »Teufel auch. Jetzt bereue ich es schon, daß ich gekommen bin. Turpin macht mich zu Hackfleisch.«
    »Keine Angst«, sagte John lächelnd. »Wenn es tatsächlich stimmt, was Sie ihm vorwerfen, wird er niemandem mehr etwas tun. Wenigstens in den nächsten zehn Jahren nicht.«
    »Sie haben mich überzeugt, Inspektor.« Polly stand auf und reckte sich. »Dann wollen wir mal.«
    Sie nahmen Johns Bentley.
    »Schmucker Wagen«, sagte Polly. »Sie müssen ganz schön verdienen. Oder hat Sie irgendein Gangsterfürst gekauft?«
    John lachte. »Meinen Preis kann niemand bezahlen.«
    »So habe ich Sie auch eingeschätzt, Inspektor.«
    Je näher sie dem Hafen kamen, um so dunstiger wurde es. John hatte noch nie erlebt, daß im Londoner Hafen mal klares Wetter gewesen wäre.
    »Am besten, Sie lassen den Wagen oben an der Gasse stehen«, sagte Polly, »sonst müssen Sie hinterher rückwärts rauskutschieren.«
    John nickte.
    Sie fuhren durch schmale Straßen. Vorbei an Lagerhäusern und Firmengebäuden.
    Um diese Zeit war alles ruhig. Kein Mensch ließ sich auf den Straßen blicken.
    Doch der äußere Eindruck täuschte. In den winkligen Gassen und Ecken drückte sich genügend Gesindel herum. Sie fuhren auch durch einige Straßenzüge, in denen Bar neben Bar lag.
    »Das ist mein Bezirk«, sagte Polly stolz und zeigte nach draußen.
    Fast reihenweise standen die Bordsteinschwalben an den Hauswänden. Manche verhandelten, andere wieder stierten dumpf vor sich hin.
    Sie ließen den Rotlichtbezirk schnell hinter sich. Es wurde wieder einsamer.
    »Links, dann rechts und wieder links«, sagte Polly. »Da ist es dann. Soll ich nicht doch lieber vorher aussteigen?«
    »Ich dachte, wir hätten einen Pakt geschlossen?«
    »War ja auch nur ‘n Vorschlag.«
    John ging mit dem Tempo herunter. »Wie sah der Mann eigentlich aus, der diesen Leichenwagen gefahren hat?«
    »Von dem habe ich nicht viel gesehen. Der trug ja einen Hut und hatte den Mantelkragen hochgestellt. Nee, beim besten Willen nicht, Inspektor.«
    »Die Nummer des Wagens haben Sie sich nicht zufällig gemerkt?«
    »Konnte ich ebenfalls nicht erkennen. Außerdem hat mich die Kiste viel zu sehr beschäftigt.« Polly streckte den Arm aus und zeigte durch die Frontscheibe. »Am besten, Sie halten hier an, Inspektor.«
    John stoppte.
    Sie stiegen aus. »Und schließen Sie den Wagen gut ab, Inspektor. Hier in der Gegend ist alles möglich.«
    »Danke für den Rat.«
    Polly ging schon vor. Der Nebel hatte noch zugenommen. Dick und wattig hing er zwischen den schmalen Straßen und Gebäuden.
    Irgendwo aus der Dunkelheit ertönte ein Pfiff Unwillkürlich tastete John nach seiner Waffe.
    Polly lachte. »Keine Bange, Inspektor, die legen Sie nicht um. Höchstens einen Schlag über den Schädel, das ist alles.«
    »Da bin ich aber beruhigt«, meinte John grinsend.
    Vor dem Obdachlosenasyl schaukelte eine trübe Laterne. Sie konnten sie erst sehen, als sie dicht davor standen.
    Plötzlich hörte John in seinem Rücken eine zischende Stimme.
    »Keine Bewegung, Buddy, sonst schnitze ich dir ein Loch in die Figur. Ich will nur deine Mücken.«
    Ehe John reagieren konnte, übernahm Polly die Initiative.
    »Mensch, das ist ‘n Bulle vom Yard! Hau ab, und sag das auch deinen Kollegen!«
    Ein Fluch war zu hören und dann Schritte, die sich schnell entfernten.
    »Man muß nur den richtigen Ton treffen«, sagte Polly.
    »Sie erlauben, daß ich nicht Ihrer Meinung bin«, erwiderte John Sinclair. Seine Augen suchten die Wand ab und entdeckten den verrosteten Klingelknopf.
    John legte seinen Daumen darauf.
    Ein hohles Scheppern hallte durch das Obdachlosenasyl.
    Polly hatte sich eng gegen die Hauswand gedrückt. Sie hatte Angst, daß man sie zu früh sehen konnte.
    Wieder schellte John.
    Diesmal hörte er Schritte. »Wer sagt’s denn?« sagte er und verlagerte ein

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