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GK0098 - Bruderschaft des Satans

GK0098 - Bruderschaft des Satans

Titel: GK0098 - Bruderschaft des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlaufen würde, daß in dieser Nacht der Satan zu einem großen Tanz rief.
    Wäre John allein gewesen, er hätte sich längst nicht solche Sorgen gemacht. Aber neben ihm saß Pierre Saval, ein Mann, der kaum mit den Mächten der Finsternis in Berührung gekommen war und sich unter Umständen völlig falsch verhalten konnte.
    »Was auch immer geschieht, Pierre«, sagte John. »Sie halten sich zurück, am besten sogar ganz heraus. Es gibt Dinge, die Sie nicht begreifen, und wenn die eintreten, könnten Sie falsch reagieren.«
    »Schon gut, John. Ich werde Ihnen schon nicht zur Last fallen.«
    »So war das nicht gemeint.«
    Die Straße beschrieb jetzt einige Kurven. Sie waren nicht durch Schilder angezeigt, und John mußte mit der Geschwindigkeit heruntergehen.
    »Die nächste links«, sagte Pierre.
    John betätigte das Blinklicht und bog ab.
    »Das ist der direkte Weg zu der Kapelle«, sagte Pierre Saval. »Richtig unheimlich hier.«
    Der junge Bürgermeister hatte recht. Die Straße war schmal und zu beiden Seiten dicht mit Bäumen bewachsen. Die Zweige trafen sich über der Straße und bildeten ein grünes Dach.
    Die starken Scheinwerfer des Bentley zerteilten die Dunkelheit.
    Ab und zu huschte ein Reh über die schmale Straße.
    Plötzlich stieß Pierre einen leisen Ruf aus.
    »Da, sehen Sie doch, John.«
    Der Inspektor hatte es im selben Augenblick erkannt. Quer über der Fahrbahn lag ein Baumstamm.
    John trat auf die Bremse.
    Der Bentley stand. Zwei, drei Yards trennten ihn noch von dem Stamm.
    »Sollte das die erste Dämonenfalle sein?« flüsterte Pierre Saval.
    John schüttelte den Kopf. »Nein, Dämonen gehen anders vor. Das hier sieht mir eher nach Menschenwerk aus.«
    Die folgenden Sekunden gaben ihm recht. Wie Schemen tauchten sie zu beiden Seiten der Straße auf.
    Zehn Männer. Und jeder von ihnen war bewaffnet. Etwa die Hälfte von ihnen trug Gewehre. Die anderen hielten Knüppel oder ähnliche Schlaginstrumente in den Fäusten.
    Wie eine Kompanie Soldaten nahmen sie vor dem Bentley Aufstellung. Ihre Gesichter sahen im Licht der Scheinwerfer kalkig aus.
    »Was wollen die von uns?« fragte Pierre.
    »Das werden wir gleich sehen.«
    John schaltete auf Standlicht und stieg aus.
    »Können Sie mir verraten, was dieser Zirkus bedeuten soll?«
    Die Stimme des Inspektors klang schneidend.
    Ein hochgewachsener Mann trat vor.
    Er trug eine zerknautschte Lederjacke und hielt ein Gewehr in seinen schwieligen Händen.
    »Ihr kommt hier nicht weiter!« knurrte er. »Los, fahrt zurück.«
    John blieb weiterhin gelassen. »Darf ich wenigstens den Grund erfahren?«
    »Ja, das können Sie. Die Kapelle ist für Sie tabu. Da gibt’s nichts. Seit Jahren hat kein Sterblicher mehr die Kapelle betreten. Sie ist ein Hort der Geister und Dämonen. Und das soll sie auch bleiben.«
    »Sie wissen, daß ich vom Yard bin.«
    Der Mann nickte.
    »Dann ist Ihnen auch bekannt, daß Sie sich strafbar machen, wenn Sie einen Beamten an der Ausübung seines Dienstes hindern.«
    »Das spielt keine Rolle.«
    John hatte geahnt, daß er hier auf Granit beißen würde. Aber noch versuchte er es im Guten.
    »Wer hat Ihnen denn gesagt, daß wir zu der Kapelle wollen? Etwa Mr. Crawford?«
    »Nein.«
    »Wer denn?«
    »Ich, Inspektor.«
    John wandte den Kopf. Aus einem Gebüsch trat Crawfords Assistent, der Bleiche. Er trug einen langen Mantel und hatte beide Hände in die Taschen geschoben. Sein Gesicht zeigte einen höhnischen Ausdruck.
    »Sie also«, sagte John. Er musterte den Kerl von oben bis unten.
    Dann verzogen sich seine Lippen. »Daß Sie ein Schleicher sind, habe ich mir von vornherein gedacht. Aber daß Sie so mies sind, erstaunt mich ehrlich gesagt doch. Und jetzt spielen Sie nicht mehr verrückt, und sagen Sie den Männern, daß sie den Baumstamm wegräumen sollen, damit wir durchkönnen. Ich werde die Sache dann nicht weitermelden und vergessen.«
    Hugh Morton lachte. Mit zehn Männern im Rücken fühlte er sich stark. »Der Baumstamm bleibt«, sagte er.
    John biß sich auf die Lippen. Jetzt stand fest, daß er im Guten hier nicht durchkam. Aber er konnte auch unmöglich die Methoden anwenden, die im Wilden Westen üblich waren. Eine Schießerei wäre das letzte gewesen. Also mußten sie umkehren.
    Vielleicht gab es noch einen anderen Weg.
    Der Inspektor blickte noch einmal die Front der Männer entlang. Auf Hugh Morton blieb sein Blick etwas länger haften. »Wir sprechen uns noch, Mister«, sagte John.
    Er wandte sich um und ging

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