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GK0098 - Bruderschaft des Satans

GK0098 - Bruderschaft des Satans

Titel: GK0098 - Bruderschaft des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an diesem verdammten Fall stimmt eine ganze Menge nicht. Erst mal der Fundort der Leiche. Dort, wo sie gelegen hat, war das Gras plattgedrückt. Aber darum herum gab es keinerlei Spuren. Noch nicht mal von Ihnen, Pascal. Haben Sie den Rasen gar nicht betreten?«
    Pascal lächelte überrascht und unglücklich. »Sie haben recht, Monsieur Inspekteur, ich habe den Rasen nicht betreten. Ich sah die Leiche und dachte mir sofort, ruf die Mordkommission an und zerstör keine Spuren. Das war’s.«
    Der Inspektor nickte nachdenklich. »Sie sind schon ein schlauer Bursche, Pascal. Tja, was soll man da machen. Keine Zeugen, keine Spuren, das Haus von innen verriegelt, und die Teile der Fensterscheibe lagen draußen. Folglich hat sich der gute Pierre Moulin im Haus eingeschlossen. Aber warum, Pascal? Warum hat er das getan? Und, anstatt aufzuschließen, die Fensterscheibe eingeschlagen. Sollte er etwa Angst gehabt haben? Angst vor…«, der Inspektor machte eine kleine Kunstpause, »… vielleicht vor einem gewissen Pierre Saval?«
    Pascal, der Polizist, schrak zusammen. Verwirrt blickte er den Inspektor an, der sich seelenruhig eine neue Zigarette in den linken Mundwinkel schob.
    »Nun, Pascal? Haben Sie mir nichts zu sagen?«
    Der Polizist wurde rot. »Was – äh – ich verstehe nicht, was ich Ihnen zu sagen hätte.«
    »Mon Dieu, seien Sie doch nicht so verstockt! Was haben Sie mit Pierre Saval ausgeheckt? Und weshalb hat dieser Mann, der ausgerechnet noch der Bürgermeister ist, das Dorf verlassen? Daß er Moulin umgebracht hat, daran glaube ich nicht. Das wäre zu billig. Aber Sie wissen selbst, Pascal, so ein Dorf hat tausend Augen und Ohren. Und wenn man richtig herumhört, so erfährt man doch allerlei. Wie ich, zum Beispiel. Sie sind leider mit Saval gesehen worden, mein lieber Pascal.«
    Der Polizist hatte den Kopf gesenkt und blickte starr auf den Boden. Die Finger seiner Hände hatten sich ineinander verknetet. Und dann begann der gute Saval zu erzählen. Alles, von Anfang an.
    Nach einer Viertelstunde war er fertig mit seinem Bericht, und was er befürchtet hatte, trat ein. Lefèvre glaubte ihm nicht. Er lachte ihn sogar noch aus.
    »Aus dem Horror-Alter bin ich schon heraus, Pascal. Um mir angst zu machen, müssen Sie schon mit anderen Sachen aufwarten.«
    »Ich glaube ja auch nicht daran. Aber unser Bürgermeister, ein junger Mann, er ist der festen Überzeugung, daß diese Mönche existieren.«
    »Und deshalb ist er nach England gefahren?«
    »Ja. Um den Kelch des Feuers zu holen.«
    »Sie sind natürlich sicher, Pascal, daß er wieder zurückkommt.«
    »Selbstverständlich, Monsieur Inspekteur. Mit diesem Kelch will Saval den Teufelsmönchen aus dem Kloster zu Leibe rücken.«
    Lefèvre grinste. »Außer diesen komischen Mönchen wohnt niemand dort oben?«
    »Nein. Die Mönche leben ja nicht dort, oder wenigstens nicht wirklich.« Pascal brach ab. Er wußte selbst nicht, wie er weitersprechen sollte.
    Lefèvre stand auf. »Wissen Sie was, Pascal? Wenn morgen die Leute aus Colmar eintreffen, werden wir dem Kloster mal einen Besuch abstatten. Vielleicht laden uns dann die Mönche zu einem Glas Roten ein.« Lefèvre ging zur Tür. Er tippte an seine Hutkrempe. »Wir hören voneinander, Pascal. Spätestens morgen.«
    Lefèvre schlug mit einem lauten Knall die Tür hinter sich ins Schloß.
    Und jetzt gönnte sich Pascal doch noch einen scharfen Schnaps.
    Teufel, das war ja noch mal gutgegangen. Dieser Inspektor war ein verdammt gerissener Hund. Wie er das mit Saval herausbekommen hatte. Alle Achtung.
    Pascal trat ans Fenster und schaute über die Milchglasverkleidung.
    Draußen begann es zu dämmern. Bald würde es dunkel sein.
    Und dann wollte er dem Kloster mal einen Besuch abstatten.
    ***
    Die Gestalt verschmolz mit der Dunkelheit. Wie ein Dieb schlich sich Pascal aus dem Ort. Niemand brauchte ihn zu sehen.
    Vor allen Dingen der Inspektor nicht.
    Pascal hatte seine Uniform ausgezogen. Er trug jetzt ein schwarzes Jackett und einen dunklen Pullover. Seine Hose war ebenfalls dunkel.
    Billon war wie ausgestorben. Der Inspektor und sein Mitarbeiter hatten sich in ihr Hotel zurückgezogen und waren dabei, in der Gaststube Dorfbewohner zu verhören. Pascal hatte von außen durch das Fenster gepeilt. Der technische Stab der Mordkommission war bereits nachmittags verschwunden.
    Pascal gelangte auf die schmale Straße, die Billon mit dem Nachbarort verband. Nach etwa einem halben Kilometer zweigte ein Weg ab, der zum

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