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GK0100 - Der See des Schreckens

GK0100 - Der See des Schreckens

Titel: GK0100 - Der See des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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übernächtigt aus.
    »Haben Sie eine Zigarette für mich?« fragte er den Inspektor.
    »Selbstverständlich.«
    John gab dem Mann auch Feuer. Der Arzt nahm ein, zwei Züge und sagte dann mit leiser Stimme. »Höchstwahrscheinlich wird sie durchkommen.«
    Inspektor Sinclair und auch Bill Conolly fiel ein Stein vom Herzen. »Ein Glück«, stöhnte Bill.
    »Moment.« Der Arzt dämpfte den Optimismus des Reporters. »Ich meine, falls keine Komplikationen eintreten. Das braucht nur ein Schock zu sein. Ein gewisses Erinnern an eine bestimmte Sache…« Der Arzt zuckte mit den Schultern. »Wir haben sie auf jeden Fall in ein Einzelzimmer gelegt. Außerdem steht sie unter ständiger Beobachtung.«
    »Danke, Doktor«, sagte John.
    »Danken Sie nicht mir, sondern dem Herrgott«, meinte der Arzt, drehte sich um, und verschwand mit müden, schleppenden Schritten.
    Bill Conolly stieß seinen Freund in die Rippen. »Komm, alter Junge, ab ins Bett.«
    John Sinclair schüttelte den Kopf. »Ich fahre dich zum Hotel, Bill. Ich will noch unbedingt diesen Sergeant kennenlernen.«
    Bill lachte. »Ich bin der letzte, der dich daran hindert.«
    Riordan bewohnte ein Haus am Ortsrand von Aweshire. John lenkte den Bentley durch die menschenleeren Straßen und hatte nach einigem Hin und Her das Haus gefunden.
    Zu Johns großem Erstaunen brannte Licht hinter den Fenstern.
    Der Inspektor wartete noch etwas und stieg dann aus. Eine halbe Minute später legte er seinen Zeigefinger auf den Klingelknopf.
    Ein Summton war zu hören. Und wenig später hasteten Schritte auf die Haustür zu.
    John hatte das Gefühl, daß dieser Mann noch Besuch erwartete. Seltsam…
    Die Haustür wurde aufgerissen. In dem Flur brannte genügend Licht, um Riordan erkennen zu können.
    Der Sergeant war schon älter. Er hatte dichtes graues Haar und eine rötliche Gesichtshaut. Die Augen waren klein und verschwanden beinahe hinter Fettpolstern. Riordan trug ein verschwitztes Hemd, eine lange Hose, aber keine Schuhe.
    John lächelte verbindlich und präsentierte seinen Ausweis. »Ich bin Inspektor Sinclair von Scotland Yard. Sergeant Riordan, wenn ich mich nicht irre.«
    »Das stimmt.« Riordan schluckte, und John hatte das Gefühl, daß der Mann plötzlich Angst bekam. »Was wollen Sie denn von mir, Inspektor?«
    »Können wir das nicht drinnen besser besprechen?«
    »Selbstverständlich. Entschuldigen Sie.«
    Riordan führte John in ein Wohnzimmer, zu dem der Ausdruck Kramladen besser gepaßt hätte. Der Geruch von kaltem Zigarrenrauch hing in der Luft.
    John setzte sich.
    Riordan bot dem Inspektor einen Whisky an, und John sagte nicht nein.
    Während der Sergeant einschenkte, meinte er: »Es muß doch einen besonderen Grund geben, weshalb Sie mich zu dieser Stunde aufsuchen.«
    John Sinclair griff nach seinem Glas. »Es gibt auch einen, Sergeant.«
    Dann berichtete John von den Ereignissen der vergangenen Stunden. Mitten in seine Erzählung hinein schrillte das Telefon.
    »Sie entschuldigen mich, Inspektor.«
    Riordan nahm ab und hörte ein paar Minuten zu. Schließlich legte er den Hörer auf, ohne groß etwas gesagt zu haben. Sein Gesicht war schweißnaß. »Es war einer meiner Leute«, sagte er. »Er berichtete das gleiche wie Sie, Inspektor.« Riordan fuhr sich mit dem Taschentuch über das Gesicht. »Ich kann das immer noch nicht glauben, Inspektor. In Aweshire. Mein Gott, einer Kleinstadt mit Touristenverkehr.«
    John winkte ab. »Jammern hilft nichts, Sergeant. Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen.«
    Riordan nickte verdrossen. »Sie haben recht, Inspektor.«
    John wunderte sich ein wenig, daß der Sergeant gar nicht nach dem Mädchen fragte. Schließlich war sie ja der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte.
    »Sie wohnen doch sicherlich schon einige Zeit hier in Aweshire«, meinte John.
    Riordan nickte. »Fast mein ganzes Leben lang.«.
    »Dann kennen Sie auch bestimmt einen gewissen Doktor McGrath.«
    Riordan wandte den Kopf. In seinen Augen flackerte es plötzlich, und auf dem Gesicht tanzten hektische rote Flecken. »Ja, ich kenne einen Doktor McGrath.«
    John, dem die seltsame Veränderung des Sergeants nicht entgangen war, ließ sich nichts anmerken. »Dieser Dr. McGrath hat dem Yard einen interessanten Brief geschrieben.«
    Mit knappen Worten berichtete John Sinclair dem Sergeant vom Inhalt des Schreibens. Und während John sprach, hatte er das Gefühl, daß der Mann ihm gar nicht richtig zuhörte. Immer mehr kam der Inspektor zu der Überzeugung, daß

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