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GK0100 - Der See des Schreckens

GK0100 - Der See des Schreckens

Titel: GK0100 - Der See des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herum. Schon klickte die erste Spange um das Armgelenk.
    Da geschah das Entsetzliche.
    Der Rocker riß urplötzlich Johns rechten Arm herum. Ein stechender Schmerz zuckte bis in die Schulter des Inspektors. Gnadenlos drehte der Rocker Johns Arm weiter.
    Der Inspektor ließ los, bückte sich, um sich dem Griff entgegenzustemmen.
    Schon sah er die Mündung der eigenen Pistole auf sich zuschwenken. Nur noch ein paar Zentimeter, und der Schuß würde aufpeitschen und ihn töten.
    Mit einer verzweifelten Kraftanstrengung warf John seinen freien Arm herum, bekam die Tür zu fassen und schmetterte sie dem Rocker gegen den Körper.
    Der Mordroboter flog halb in den Wagen, riß John Sinclair mit sich.
    Der Inspektor kam auf dem Rocker zu liegen. Noch immer hielt der Kerl seinen Pistolenarm umklammert, doch jetzt zeigte die Mündung auf die Brust des Rockers.
    Da drückte John ab.
    Die Kugel fuhr genau in die Teufelsfratze.
    Der gellende Schrei dröhnte in Johns Ohren. Der Rocker zuckte, bäumte sich auf. Von einem Augenblick zum anderen war die Teufelsfratze verschwunden. Aus einem handtellergroßen Loch in der Brust quoll die stinkende Rauchwolke.
    Keuchend warf sich John zurück, zog den Rocker an den Beinen aus seinem Bentley.
    Der Körper prallte auf das Pflaster. »John, was ist geschehen?«
    Der Geister-Jäger wandte den Kopf. Mit dem Tod des zweiten Rockers war auch Bill Conolly aus seiner Erstarrung erwacht.
    John Sinclair stützte sich mit beiden Armen am Dach des Bentleys ab. Er spürte plötzlich, wie er am gesamten Körper zitterte. Dieser Kampf hatte ihn mitgenommen.
    Bill legte ihm die Hand auf die Schulter. Der Reporter warf einen scheuen Blick auf den toten Rocker. Die Stelle, wo vorher die Dämonenfratze gewesen war, sah grauenhaft aus. Selbst John, der einiges gewohnt war, blickte weg.
    »Komm«, sagte er, »wir müssen uns um das Mädchen kümmern. Ich erkläre dir später, was vorgefallen ist.«
    Gemeinsam gingen sie zu der Stelle, wo das Mädchen lag.
    John Sinclair zog scharf die Luft ein, als er die Blutlache sah, die sich unter dem Hals des Girls gebildet hatte und langsam im Boden versickerte.
    John ging in die Knie, fühlte den Puls.
    Er schlug noch, wenn auch nur schwach.
    »Sie muß sofort ins Krankenhaus«, sagte John. Vorsichtig hob er die Verletzte hoch.
    »Fällt dir nichts auf?« fragte Bill, der die Beine des Mädchens gepackt hielt.
    »Ja. Sie trägt einen Taucheranzug. Ich weiß, was du meinst, Bill. Der Brief des Doktors war doch verdammt ernst. Und ich schätze, daß das Girl uns einiges erzählen kann. Vorausgesetzt, daß es durchkommt.«
    ***
    Kalt knallte das Licht der Leuchtstofflampen auf den gefliesten Boden. Zwei weiß gestrichene Wartebänke standen verloren an der Wand. Irgendwo klappten Türen, und wenig später lief eine Krankenschwester mit eiligen Schritten durch den Flur. Ihre Absätze klapperten hohl. Es roch nach Äther und Desinfektionsmitteln. Eben nach Krankenhaus.
    John Sinclair und Bill Conolly warteten. Mittlerweile schon eine Stunde. Im Operationssaal kämpften drei Ärzte um das Leben des Mädchens. Es hatte durch den Stich in den Hals sehr viel Blut verloren. John kannte nicht einmal den Namen des Girls.
    Die Rocker lagen im Schauhaus. John wollte Spezialisten aus London kommen lassen, damit die sich mit den Leichen beschäftigen konnten. Auf jeden Fall waren die Rocker tot.
    Der Polizeigewaltige von Aweshire, ein gewisser Sergeant Riordan, war nicht aufzutreiben gewesen. Weder in seinem Büro, noch zu Hause. Sehr ungewöhnlich, fand John. Allerdings die drei Konstabler die noch zu dem Polizeibezirk gehörten, hatte John munter gemacht. Mehr Polizisten gab es hier nicht.
    Aschenbecher waren an den Wänden festgeschraubt. John hatte schon aus lauter Nervosität drei Zigaretten geraucht. Bill Conolly ging es nicht besser. Dicke Ränder unter den Augen zeugten von einer schlaflosen Nacht.
    Bill spazierte wie ein gereizter Tiger auf und ab. Die Echos seiner Schritte hallten an den Wänden wider.
    »Willst du nicht besser ins Hotel gehen?« fragte John. Er hatte in der Zwischenzeit zwei Zimmer im Sea-View bestellt, einem modernen Hotel, direkt am See.
    Bill schüttelte den Kopf. »Kommt gar nicht in Frage. Ich warte, bis die Kleine aus…«
    Bill verstummte. Schritte waren aufgeklungen. Auch John erhob sich von seiner Bank.
    Dann wurde die Schwingtür aufgestoßen. Einer der Ärzte, die das Mädchen operiert hatten, tauchte auf. Sein Gesicht sah bleich und

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