GK0100 - Der See des Schreckens
versuchte sich zu konzentrieren, aktivierte seinen gesamten Willen, um diesen Höllenkräften die Stirn zu bieten.
Es war ein mörderisches Ringen.
Nur noch fünf Schritte, dann hatten es die Rocker geschafft. Schon streckten sie die Arme mit den gefährlichen Messern vor.
Da brach der Bann!
Johns in tausend Gefahren geschulter Wille hatte es verstanden, der dämonischen Kraft zu trotzen. John sah, wie sich die Teufelsfratzen in einer nie gekannten Wut verzerrten. John war der Erste, der sie bezwungen hatte.
Aber noch waren die Rocker da.
Gleichzeitig griffen sie an. Zwei mörderische Messerstöße zielten auf Johns Körper.
Der Inspektor drehte sich zur Seite. Es gab ein ratschendes Geräusch, als ihm eine Klinge das Jackett aufriß.
Johns Fäuste wirbelten. Er traf einen der Rocker im Nacken und den zweiten dicht über der Gürtellinie.
Die Killer verdauten die Schläge. Die in ihnen sitzende dämonische Kraft trieb sie an wie eine Maschine.
Wieder stürzten sie auf John zu.
Der Inspektor wich zurück, erreichte den Buschgürtel am Straßenrand.
Der erste Rocker hechtete vor.
John sprang gedankenschnell hoch und packte mit beiden Händen einen weit vorspringenden Ast. Ein kurzer Schwung, und er stieß seine gestreckten Beine vor.
Die Füße knallten gegen die Brust des Rockers.
Der Messerstecher flog zurück. Aber inzwischen hatte der andere Zeit gehabt, in Johns Rücken zu gelangen.
Der Geister-Jäger ließ sich kurzerhand fallen.
Ein wuchtig geführter Stoß rasierte über seinen Rücken hinweg. Der Rocker hatte soviel Schwung, daß er über John hinwegflog.
Sofort war Sinclair wieder auf den Beinen. Ein schneller Griff, und er hatte den Messerarm des Rockers gepackt. Weit bog er ihn zurück.
Jetzt hätte eigentlich ein Schmerzensschrei ertönen müssen, doch der Rocker gab keinen Ton von sich. Er war immun gegen Schmerzen.
John trat ihn in den Rücken, daß er bis auf die Fahrbahn geschleudert wurde, und nahm sich den anderen Rocker vor, der sich wieder erholt hatte und angriff.
John blockte einen Messerstoß ab, riß sein Knie hoch und schlug gleichzeitig mit der rechten Faust gegen die Dämonenfratze.
Der Rocker segelte nach hinten, aber John hatte das Gefühl, gegen Beton geschlagen zu haben. So hart war dieses verdammte Teufelsding.
Inspektor Sinclair sah ein, daß er so gegen die Rocker nicht ankam. Er mußte sich etwas anderes einfallen lassen, wenn er nicht bis morgen früh kämpfen wollte.
John hetzte zum Wagen.
Er mußte an seine mit geweihten Silberkugeln geladene Pistole herankommen. Leider lag die im Handschuhfach.
John riß die Wagentür auf. Dabei sah er, daß Bill Conolly wie zu Stein erstarrt auf der Straße stand. Ihn hatte die dämonische Kraft mit voller Wucht getroffen.
John riß das Handschuhfach auf, nahm die Pistole an sich.
Im gleichen Augenblick hatte sich einer der Rocker an den Reporter herangeschlichen. In der nächsten Sekunde würde er Bill das Messer in die Brust rammen.
John wirbelte um die eigene Achse. Er schoß aus der Drehung.
Mit einem peitschenden Laut verließ die Silberkugel den Pistolenlauf. Mit mörderischer Wucht raste das Geschoß dem programmierten Mordroboter in die Brust, zerfetzte die schreckliche Teufelsfratze.
Ein unmenschlicher Schrei drang aus der Kehle des getroffenen Rockers. Eine gelbweiße Qualmwolke puffte auf und legte sich wie ein Tuch über den zusammensinkenden Körper.
John hatte keine Zeit, weiter nachzuschauen, denn schon war der andere heran. Er stieß ein heiseres Wutgebrüll aus und führte einen von unten nach oben gezielten Messerstoß gegen Johns Körper.
Der Inspektor lehnte noch an der offenen Wagentür. Er sah das Messer kommen und warf sich seitlich in den Bentley hinein.
Einen Herzschlag später zersplitterte die Scheibe. Das Messer des Rockers war mit voller Wucht in die Seitenscheibe des Bentleys gedrungen.
Das Sicherheitsglas zerbröckelte, aber kein Laut des Schmerzes drang über die Lippen des Rockers.
John lag noch immer auf dem Vordersitz, also relativ ungünstig, aber immerhin so, daß er mit dem ausgestreckten Arm an das Handschuhfach kommen konnte, wo auch zwei Paar Handschellen lagen.
Denn diesen Rocker wollte John lebend.
Als der Rocker seinen Arm aus der Scheibe zog, donnerte ihm John beide Füße in den Leib.
Der schmerzunempfindliche Mordroboter kippte gegen die hin- und herschwingende Tür. Für einen Augenblick war er abgelenkt.
John sprang auf und riß die Messerhand des Rockers
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