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GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

Titel: GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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begraben werden?«
    »Genau, Inspektor. Der Totengräber dieses Friedhofs hat den Sarg abgeholt. Das ist schon einige Tage her.«
    John schüttelte immer wieder den Kopf. »Ich verstehe das einfach nicht. Es wird alles über unsere Köpfe hinweg gemacht. Anstatt daß man uns benachrichtigt, nein, man stellt uns vor vollendete Tatsachen. Wissen Sie, Sir, die Behörden ahnen nicht, was sie mit Dr. Tod für einen Fang gemacht haben. Er sollte in Rumänien verscharrt werden. Man wollte direkt vor seine Grabstelle ein Kreuz setzen, damit das Böse abgehalten wird. So hat man es mir wenigstens erzählt. Und jetzt?«
    »Ich kann es auch nicht ändern, Inspektor«, sagte Superintendent Powell und stand auf. »Ich habe das Schreiben heute erhalten. Es war quasi nur eine Aktennotiz, mehr nicht. Und was haben Sie jetzt vor, Inspektor?«
    »Ich weiß es noch nicht. Ich werde aber wahrscheinlich zum Friedhof fahren, um mir das Grab meines größten Gegners einmal anzusehen.«
    »Das würde ich an Ihrer Stelle auch tun«, sagte Powell. »Und informieren Sie mich, wenn Sie zurück sind, Inspektor.«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Powell verzog das Gesicht und ging aus dem Zimmer. John wußte, daß sein Chef jetzt eine Magentablette nehmen würde. Powell ärgerte sich maßlos über diese Sache. Er konnte einfach nicht leiden, wenn man ihn überging. Und das war sogar verständlich.
    John Sinclair blieb einige Minuten hinter dem Schreibtisch sitzen und stützte das Gesicht in beide Handflächen. Er dachte an seine früheren Begegnungen mit dem Menschenhasser. Einmal hatte Dr. Tod sogar einen Doppelgänger des Inspektors geschaffen. Er hatte dafür von Johns Wange ein Stück Haut abgeschnitten. Mit Hilfe dämonischer Mächte hatte er dann den zweiten John Sinclair gefertigt.
    Inspektor John Sinclair kämpfte jetzt schon einige Jahre gegen die Mächte der Finsternis. Er hatte viel Unheil verhindern können, doch manchmal fragte er sich, wann es auch ihn mal erwischen würde. Möglich war alles.
    John Sinclair, der immer eine mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta-Pistole bei sich trug, hatte erst vor kurzem von seinem indischen Freund Mandra Korab einen Silbernagel geschickt bekommen. Der Inder hatte diesen Nagel von einem Mönch aus China geerbt. Dort hatte man mit dieser Waffe vor einigen hundert Jahren einen Vampir erledigt. Und Mandra Korab hatte sofort an John gedacht und ihm den Nagel geschickt.
    Der Nagel war handlang und etwa doppelt so dick wie ein normaler. In das Metall waren Dämonenbanner eingraviert. Sie gaben die Garantie, daß selbst die stärksten höllischen Kräfte an ihm abprallten.
    Den Nagel trug John in einem kleinen Etui bei sich. Der Inspektor schüttelte die düsteren Gedanken ab und stand auf. Es war später Nachmittag, und die heißen Strahlen einer Augustsonne machten die Millionenstadt London zu einem Backofen. John fuhr nach unten in die Tiefgarage des Yard, wo sein silbergrauer Bentley parkte. Minuten später hatte sich John Sinclair bereits in den fließenden Verkehr eingeordnet.
    Er fuhr in Richtung Norden. Er kam nur schlecht voran, und erst auf den Ausfallstraßen wurde es besser. John mußte sich mit Hilfe der Karte orientieren, doch schließlich hatte er den kleinen Friedhof gefunden. Er lag ein paar Meilen von der nächsten Ansiedlung entfernt, inmitten eines trostlosen Gebietes. Eine Steinmauer grenzte den Totenacker ein. Das alte Tor war geöffnet.
    John fuhr den Wagen dicht an die Mauer und stieg aus. Kein Lüftchen regte sich. Es war nahezu grabesstill. Selbst die Natur schien diesen Ort zu meiden. John betrat das Friedhofsgelände. Alles war verwildert und ungepflegt. Die frischen Gräber sahen aus wie große, braune Maulwurfshaufen. John entdeckte kein Kreuz oder irgendein anderes christliches Symbol. Wer hier verscharrt wurde, gehörte zu den Ausgestoßenen. Trotz der Hitze fröstelte den Inspektor. Die ganze Atmosphäre hatte etwas Unheimliches an sich.
    John blieb neben einer Trauerweide stehen und blickte nach rechts. Dort stand ein Haus. Es war ziemlich verfallen und glich mehr einer Baracke.
    Anscheinend das Wohnhaus des Totengräbers. Der Geisterjäger sah die Abdrücke einer Reifenspur, die zum Haus hinführte. Der Lehm war bröckelig, von der Sonne ausgetrocknet.
    John wunderte sich ein wenig, daß der Totengräber nicht zu sehen war, aber wahrscheinlich hatte der Mann irgendwo anders zutun.
    John sah schon von weitem, daß die Tür des Hauses fehlte. Dunkel gähnte ihm die

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