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GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich dir auch geraten haben.«
    Dr. Vivian Delano stand auf. »Wir sehen uns später«, sagte sie und ging mit schnellen Schritten zur Tür.
    Ramon Cazalis zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen. Er wollte sich gerade eine Zigarette anzünden, als das Telefon auf dem Schreibtisch summte.
    Cazalis hob ab. »Ja«, knurrte er wütend.
    Die Frau von der Anmeldung war am anderen Ende der Leitung. »Da möchte Sie jemand sprechen, Doktor. Ein gewisser Mr. Strom.«
    »Nie gehört den Namen.«
    »Er sagt, er käme aus Hawick, und die Angelegenheit wäre sehr dringend.«
    Cazalis überlegte einen Moment. Dann meinte er: »Bringen Sie den Mann zu mir.«
    Cazalis rieb sich über das Gesicht. Was wollte der Mann von ihm? Es kam doch sonst nicht vor, daß jemand freiwillig aus dem Dorf die Klinik aufsuchte. Es mußte also einen besonderen Grund geben.
    Cazalis war gespannt.
    Es dauerte einige Minuten, bis gegen die Tür geklopft wurde.
    Die Frau ließ den Mann eintreten und zog sich diskret zurück.
    Ramon Cazalis setzte sein Sonntagslächeln auf und ging dem Besucher mit ausgestreckter Hand entgegen. »Ich bin Dr. Cazalis. Was kann ich für Sie tun, Mr. Strom?«
    Der Holzfäller hatte seine rechte Hand in die Tasche seines Parkas gesteckt.
    »Für mich können Sie gar nichts tun, Cazalis. Höchstens für sich.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Das werden Sie gleich merken.«
    Ben Strom hatte den Satz kaum ausgesprochen, da riß er seine rechte Hand aus der Tasche. Zwischen seinen Fingern schimmerte das Metall einer Pistole.
    »Jetzt können Sie nur noch beten, Cazalis«, sagte Ben Strom mit rauher Stimme…
    ***
    Ramon Cazalis blieb erstaunlich ruhig. Unter hochgezogenen Augenbrauen blickte er auf die Pistole, während ein spöttisches Lächeln seine Mundwinkel kerbte. Er setzte sich wieder. »Sie wollen mich also töten?« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    »Ja«, erwiderte Ben Strom, und man hörte seiner Stimme an, daß er sich kaum noch beherrschen konnte. Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gesammelt und liefen in fingerbreiten Bächen in die buschigen Augenbrauen.
    Cazalis nickte. Doch dann hob er ruckartig den Kopf. »Darf ich wenigstens den Grund erfahren?«
    Strom lachte hart und wütend. »Da fragen Sie noch, Sie Bestie? Sie sind es doch, der hinter all den grausamen Morden steckt. Sie sind der Anstifter. Und glauben Sie nur nicht, daß ich nicht Ihr Geheimnis kenne. Sie programmieren die Irren zu Werwölfen um, machen Sie zu reißenden Untieren, die nur noch töten wollen. Töten um jeden Preis.«
    Jetzt war es Cazalis, der lachte. »Sie sind wirklich von Sinnen, Mr. Strom. Wenn ich ja nicht schon vieles in meinem Leben erlebt und gehört hätte, würde ich Sie glatt hierbehalten und der Polizei übergeben.«
    Cazalis wurde schlagartig ernst. Er beugte seinen Oberkörper vor. Ohne daß Ben Strom es sehen konnte, berührten Cazalis’ Finger den kleinen Knopf unter der Kante des Schreibtisches. Ein Alarmsignal wurde im Wärterzimmer ausgelöst. Und die beiden bulligen Typen wußten sofort Bescheid.
    »Haben Sie eigentlich schon mal jemanden umgebracht?« spann Cazalis den Faden weiter. Er war ein guter Psychologe und wußte, wie er Strom packen und hinhalten konnte.
    Wild schüttelte der Holzfäller den Kopf. »Nein! Bis jetzt habe ich noch nicht getötet. Aber Sie werden der erste sein. Und Gott möge mir verzeihen.«
    Stroms Hand mit der Pistole zitterte. Es kostete den Mann sichtlich Mühe, sich unter Kontrolle zu halten. »Beim erstenmal ist es immer schwer«, meinte Cazalis. Er sprach jetzt im Plauderton, wollte den Holzfäller nicht noch im letzten Moment zu einer Panikreaktion verleiten.
    »Ich werde es schon schaffen. Keine Angst.« Strom trat einen Schritt vor.
    Cazalis erhob sich. Er hielt die Hände gegen die Decke gestreckt. »Dann schießen Sie«, sagte er ruhig.
    Strom war für einen Augenblick überrascht. Seine Augen weiteten sich. »Und Sie haben keine Angst?«
    »Wovor? Vor einer Kugel? Vielleicht schießen Sie daneben. Ich weiß nicht, wie gut Sie im Zielen sind. Und darauf baue ich. Es kann auch sein, daß Sie mich nur verletzen.«
    Dr. Cazalis redete und redete. Er lenkte den Holzfäller ab, denn hinter Stroms Rücken öffnete sich die Bürotür.
    Kein Geräusch entstand, als sie nach innen gedrückt wurde.
    Die muskelbepackten Körper der beiden Wärter tauchten auf.
    Cazalis gab mit keiner Bewegung zu erkennen, daß er die Männer bemerkt hatte. Er hielt durch sein Reden

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