Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Ben Strom von der Wand ab. Er taumelte auf Cazalis zu und wollte ihm den Kopf in den Magen rammen.
    Doch Strom war zu langsam. Viel zu langsam.
    Cazalis sah den Holzfäller von der Seite her kommen, trat schnell einen Schritt zurück und schlug Ben Strom von unten her die Faust ins Gesicht.
    Strom wurde zurückgeschleudert und brach an der Wand zusammen. Seine Nase blutete. Tränen liefen ihm aus den Augen. »Idiot«, knurrte Cazalis.
    So schnell es ging, schloß er die Tür auf. Er wollte diese verdammte Sache endlich hinter sich bringen. Lautlos und gut geölt schwang die Tür zurück. Ein stockdunkles Verlies tat sich auf.
    Cazalis’ Hand fuhr an der Wand entlang. Die Finger fanden den Lichtschalter und drückten den Kipphebel herum. Das Licht flammte auf.
    Es war ein kaltes Leuchtstoffröhrenlicht, das alles in einer geradezu brutalen Deutlichkeit heraushob. In der Mitte des Verlieses befand sich ein stabiles Eisengitter. Zugang zu der Zelle dahinter bildete eine Eisentür, die innerhalb des Gitters harmonisch eingelassen war. Ein paar alte Matratzen lagen auf dem Boden. Und auf den Matratzen hockten sie. Die Produkte einer Wahnsinnszucht. Drei Werwölfe!
    ***
    Gelblich leuchteten die Augen der Ungeheuer. Die Bestien wurden unruhig, als sie den Arzt sahen.
    Mit ein paar Sprüngen standen sie am Gitter. Klauen krallten sich um die Stäbe. Gelbe Raubtieraugen funkelten mordlüstern. Cazalis lachte. »Keine Angst, meine Freunde. Ihr bekommt, was ihr braucht. Los, zurück!« Die Werwölfe gehorchten ihrem Meister aufs Wort. Cazalis ging wieder durch die offene Tür und zog Ben Strom in das Verlies.
    Der Holzfäller wehrte sich jetzt nicht mehr. Er hatte schon mit dem Leben abgeschlossen.
    Die Werwölfe hatten sich in den Hintergrund des Verlieses verzogen. Dort harrten sie auf ihr Opfer. Cazalis öffnete die Gittertür. Noch einmal versuchte Ben Strom sich gegen den Griff des Arztes zu stemmen, doch es blieb ein erfolgloses Unterfangen.
    Roh stieß Cazalis den Mann in den Käfig.
    Ben Strom blieb auf dem nackten Betonboden liegen. Er lag auf der Seite, den Kopf hin zur Tür gerichtet, und er hatte die Bestien wahrscheinlich noch gar nicht gesehen.
    Ramon Cazalis warf noch einen Blick in den Käfig und ging dann mit schnellen Schritten davon. Für ihn war der Holzfäller Ben Strom schon gestorben.
    Als Cazalis die Tür hinter sich schloß, näherte sich die erste Bestie dem wehrlosen Ben Strom…
    ***
    Am Nachmittag hörte es auf zu regnen. John Sinclair hatte sich für eine Stunde hingelegt. Da die Tropfen nicht mehr auf die schmale Fensterbank trommelten, wurde der Oberinspektor von der herrschenden Stille wach. John stand auf und öffnete das Fenster.
    Kühle Luft strömte in das kleine Zimmer. Der Himmel war verhangen, doch im Westen klärte er schon auf, und John war sicher, daß nachts der Himmel wie blankgeputzt sein würde. Das Zimmer lag an der Rückseite des Hauses. Der Blick fiel auf kleine Gärten, morsche Zäune und auf ein Waldgebiet, das sich bis zum Horizont hinzog.
    Es war still. Seltsam um diese Stunde, wo in den meisten Orten viel Betrieb herrschte. Kein Lachen, kein Kindergeschrei – nichts. Es schien, als hätten sich die Menschen in ihren Häusern verkrochen.
    Fließendes Wasser gab es zum Glück. John wusch sich das Gesicht und zog sich dann seine Kleidung über. Er verzichtete auf seinen Mantel. Er wäre ihm nur hinderlich gewesen. Die Pistole verschwand in einer Halfter aus weichem Rindsleder. John trat auf den Gang und schloß die Tür. Die trübe Funzel brannte noch immer.
    Über die ausgetretenen Stufen der Treppe ging John Sinclair nach unten. Er traf den Wirt im Gastraum. Der Mann saß am Tisch und las eine vergilbte Zeitung. Beim Nähertreten sah John, daß Bier oder Limonade über das Papier gelaufen sein mußte. Der Oberinspektor grüßte freundlich. Der Wirt hob den Blick und sah dann auf seine Uhr. »Zum Essen ist es noch zu früh.«
    »Das will ich auch noch nicht.« John setzte sich zu dem Wirt an den Tisch, was dieser nicht gerade freundlich aufnahm Mißgelaunt verzog er das Gesicht.
    »Viel Abwechslung haben Sie ja hier nicht«, begann John das Gespräch.
    Der Wirt hob die Schultern. »Wir sind zufrieden.«
    John fragte nach einem Whisky. Der Wirt stand auf und brachte sofort die ganze Flasche. Außerdem noch zwei Gläser. Er schenkte ein, und die Männer prosteten sich zu.
    »Guter Stoff«, sagte John und nickte anerkennend.
    Der Wirt grinste geschmeichelt. »Selbst

Weitere Kostenlose Bücher