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GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stärkere. Sie machte mit ihm, was sie wollte. Ben erzählte ihr, daß er auf eigene Faust Nachforschungen angestellt hätte. Er veränderte die Geschichte allerdings ein wenig und sagte nichts von den Werwölfen. Die Verletzung schob er auf eine Auseinandersetzung mit zwei Irren. Wanda Strom schüttelte den Kopf. »Ich habe dir ja immer gesagt, daß du mal reinfällst. Heute hast du noch mal Glück gehabt. Sei froh, daß diese Ärztin dazwischengekommen ist. War es die Rote?«
    »Ja.«
    »Hüte dich vor ihr.«
    »Wieso?«
    »Die ist falsch wie eine Schlange.«
    »Das sagst du von jeder, die besser aussieht als du.« Wanda Strom schluckte den Vorwurf, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Ich habe dich jedenfalls gewarnt.«
    »Ist schon gut.« Ben winkte ab. »Hol mir lieber ein Pflaster, und laß heißes Wasser in die Wanne laufen.«
    »Willst du jetzt baden?«
    »Ja, zum Teufel.« Wanda Strom zuckte mit den Schultern und trollte sich. Ben Strom schloß seine Zimmertür von innen ab und legte sich aufs Bett. Es dauerte noch etwas, bis das Wasser heiß war. Ben kam ins Grübeln, und ehe er sich versah, war er in einen leichten Halbschlaf hinübergeglitten.
    Er träumte von Monstern, Werwölfen und von der Rothaarigen. Er sah sich mit ihr zusammen auf einem Bett liegen. Beide waren sie nackt. Und plötzlich verwandelte sich die Frau in ein schreckliches Monster.
    Vier Arme schienen nach Ben zu greifen. Vier Hände umklammerten seine Kehle und drückten ihm die Luft ab. Ben röchelte.
    Urplötzlich wurde er wach. Schweißgebadet setzte er sich auf. Verwirrt blickte er sich im Zimmer um. Da war niemand. Er hatte alles nur geträumt. Eigenartig, dieser Traum. Sollte er vielleicht eine Warnung gewesen sein? Ben stand auf und wusch sich das Gesicht. Dann verließ er sein Zimmer und ging nach unten. Das Badewasser mußte bereits fertig sein.
    ***
    Kreischend fraß sich die Säge durch den Holzstamm. Sie zerschnitt ihn wie Butter.
    Die fertigen Stücke – etwa armlang – wurden an der Seite gestapelt.
    Die Holzfäller arbeiteten nun schon seit den frühen Morgenstunden. Nur noch wenige Minuten, dann würde der Wagen der Holzfabrik kommen und die zugeschnittenen Stämme abholen. Man hatte einen Weg zur Straße geschaffen, damit der Wagen mit seinem Anhänger durchkam. Den vier Holzfällern lief das Wasser vom Körper. Besonders stark schwitzten die beiden, die mit ihren Äxten einen Baumriesen bearbeiteten.
    Der riesige Stamm war schon mit einer Motorsäge angesägt worden. Es ging jetzt darum, den letzten Rest so zu schlagen, daß der Baum auch in die gewünschte Richtung kippte. Eine Arbeit, die Erfahrung und Fingerspitzengefühl erforderte.
    Immer wieder holten die beiden Holzfäller aus. Die höllisch scharfen Schneiden der Äxte blitzten auf, bevor sie mit einem dumpfen Geräusch in das Holz schlugen. Bei jedem Schlag traten die Muskeln der Männer wie gebündelte Stahltrossen hervor. Die braungebrannten nackten Körper glänzten schweißnaß.
    »Noch ein paar Schläge, dann haben wir’s.« Die beiden Holzfäller machten für einen Augenblick Pause und besahen sich den Keil. »Verdammt, war das ein Brocken.«
    »Wir schlagen ihn so, daß er direkt zur Seite kippt. Ich schätze, noch zehn Schläge, dann ist es soweit.« Die Holzfäller machten sich wieder an ihre Arbeit. Sie wollten den Baum unbedingt noch an diesem Tag fällen. Ein Knirschen deutete an, daß es bald soweit war. Die beiden anderen Männer an der Motorsäge hatten ihre Arbeit unterbrochen und sahen dem gigantischen Schauspiel zu. Keiner der vier Holzfäller hatte den Werwolf entdeckt, der hinter einem Busch lauerte und das Treiben der Männer aus mordlüsternen Augen beobachtete. Doch etwas wußte die Bestie nicht. Sie befand sich genau in der Fallrichtung des Baumriesen. Ein letztes Mal schlugen die beiden Männer zu. Jetzt aus einer Richtung.
    Langsam, wie bei einer Zeitlupenaufnahme, neigte sich der Baumriese zur Seite.
    Die beiden Holzfäller sprangen zurück. Ein häßliches Knirschen lief durch den Stamm. Der Riese wankte. Und dann kippte er um.
    Der Werwolf, der noch immer in seiner Deckung kauerte, wurde von dem krachenden Geräusch aufgeschreckt. Er riß den Kopf in den Nacken.
    Ein riesiges Laubdach neigte sich ihm entgegen. Er sah den gewaltigen Stamm, der auf ihn zu kippte und kleinere, schwächere Bäume wie Grashalme unter sich begrub.
    Der Instinkt warnte die Bestie vor der Gefahr. Mit einem gewaltigen Sprung jagte sie aus ihrer Deckung,

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