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GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war in der Tat so. Denn Ben Strom war der dreizehnte Mann.
    Dreizehn Opfer mußten es sein, damit Vivian Delano von ihrem grausamen Fluch erlöst werden konnte.
    Dreizehn Männer!
    War diese Zahl erreicht, konnte sie wieder ein normales Leben führen, doch ihre Opfer blieben immer mordende Bestien.
    Ein Werk, wie es nur der Satan selbst inszenieren konnte.
    Vivian Delano hob beide Arme. Sie legte sie hinter ihren Nacken und öffnete mit einer kleinen Drehung den Verschluß ihres Gewandes.
    Das Gewand rauschte zu Boden.
    Darunter trug Vivian Delano nichts. Völlig nackt stand sie auf der vom Mondlicht übergossenen Lichtung.
    Wie eine Flamme stieg das Verlangen in dem jungen Holzfäller hoch.
    »Vivian«, stöhnte er. Seine Fäuste öffneten und schlossen sich krampfhaft.
    »Komm! Komm her zu mir«, lockte die Frau den willenlosen Holzfäller.
    Und Ben Strom gehorchte. Geblendet von der Schönheit und beseelt von dem Willen, diese Frau nur einmal zu besitzen, ging er vorwärts.
    Vivian Delano trat nicht einen Schritt zurück. Im Gegenteil, sie kam Ben Strom sogar noch entgegen.
    Weiche Arme umschmiegten seinen Nacken, und der nackte Körper preßte sich gegen den seinen.
    Ben Strom vergaß alles. Er sah nicht, wie sich die Gesichtszüge der Frau verzerrten und das Grauen seinen Anfang nahm…
    ***
    Nach einer Viertelstunde machte Pfarrer Harker schlapp. Der schon ältere Geistliche war diesem Marschtempo nicht mehr gewachsen. Er lehnte sich an einen Baumstamm und rang nach Luft. »Ich kann nicht mehr, habe mir wohl zuviel zugemutet. Gehen Sie allein weiter.«
    John Sinclair, der einige Schritte voraus ging, war stehengeblieben. Er überlegte noch eine Sekunde und sagte dann: »Gut, Herr Pfarrer.«
    »Ich komme dann nach«, keuchte Pfarrer Harker. »Und alles Gute, mein Junge«, fügte er noch leise hinzu. »Gott möge Sie beschützen.«
    John lächelte zuversichtlich und ging weiter. Nach drei Schritten war schon nichts mehr von ihm zu sehen. Der Wald und die Dunkelheit hatten ihn verschluckt. Auch John atmete schwer. Der Schweiß klebte ihm am Körper. Aber der Oberinspektor hatte eine eiserne Konstitution, und er verfügte über große Kraftreserven. Der Wald lebte.
    Überall hörte John Geräusche. Ein Uhu strich haarscharf über seinen Schädel hinweg. Für einen Augenblick sah John die hellen Augen. Rechts von ihm huschte ein Tier aus dem Unterholz. Alles ging so schnell, daß John nicht erkennen konnte, was es war.
    Große Angst hatte er davor, sich zu verlaufen. Aber Pfarrer Harker hatte unterwegs die genaue Richtung erklärt. Es durfte einfach nichts mehr schieflaufen.
    Der Oberinspektor warf einen Blick auf das Leuchtzifferblatt seiner Uhr.
    Noch zehn Minuten bis Mitternacht!
    Der Oberinspektor verdoppelte seine Anstrengungen. Zweige und vom letzten Regen feuchte Blätter klatschten ihm ins Gesicht. Aus dem Boden ragende Baumwurzeln bildeten rutschige Hindernisse.
    Doch trotz aller Widrigkeiten schaffte es John Sinclair. Plötzlich sah er den Feuerschein. Wie ein rotes Tuch lag er über den Baumwipfeln. Das Ziel war nah.
    Vorsichtig pirschte sich John weiter. Längst lag die mit geweihten Silberkugeln geladene Pistole in seiner rechten Hand. Wie ein Tier der Nacht glitt John Sinclair immer näher an die Lichtung heran.
    Kein Laut war zu hören. Die gräßlichen Vorgänge mußten sich in gespenstischer Stille abspielen.
    Nur noch wenige Yards trennten ihn von der Lichtung. Die Flammen warfen tanzende Lichtbahnen zwischen die Bäume. Die dicken Äste und Zweige erschienen John wie Gebilde aus der Urzeit.
    Die Stille war nervenzermürbend.
    Kein Tier hielt sich in der Umgebung auf. Es war, als spürte jede Kreatur die Anwesenheit des Bösen. Und dann stand John am Rand der Lichtung. Die freie Fläche begann praktisch ohne Übergang.
    Schnell duckte sich der Oberinspektor hinter einem Baumstamm. Die plötzliche Helligkeit hatte ihn geblendet, und es dauerte etwas, bis sich seine Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt hatten.
    Vorsichtig schob John seinen Kopf hinter dem Baumstamm hervor.
    Mit einem Blick konnte er das Geschehene übersehen. Was er sah und hörte, ließ ihm die Haare zu Berge stehen…
    ***
    Urplötzlich zuckte eine Flammenwand aus dem Boden. Im selben Augenblick stieß Vivian Delano den Holzfäller zurück.
    Blitzschnell hüllte das Feuer die Frau ein.
    Wie hungrige Zungen leckten die Flammen an Vivians Körper hoch, glitten über Arme, Beine und trafen sich oberhalb ihres Kopfes zu einer

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