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GK0129 - Das Phantom von Soho

GK0129 - Das Phantom von Soho

Titel: GK0129 - Das Phantom von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Weg, weg!« flüsterte er. »Los, geh weg.« Er wischte mit beiden Händen durch die Luft, als könne er so das Spukbild vertreiben.
    Das Phantom kicherte. »Du bist freiwillig in meine Arme gelaufen, Ronald Warren. Ich wollte dich jetzt noch gar nicht töten. Du wärst erst später an die Reihe gekommen. Aber da du von selbst zu mir gekommen bist, werde ich dich auch zur Hölle schicken.«
    Ronald Warren schüttelte den Kopf. Er konnte und wollte nicht glauben, was er dort sah. Für einen Moment schloß er die Augen, in der Annahme, daß er einem Spukbild erlegen war.
    Doch als er die Augen wieder geöffnet hatte, war die Gestalt noch immer da.
    Plötzlich hielt es Warren nicht mehr aus. Mit einem krächzenden Schrei machte er auf dem Absatz kehrt und wollte zu seinem Wagen rennen.
    Ronald Warren rechnete nicht mit der Glätte des Bodens. Noch halb in der Bewegung rutschte er aus und fiel hin.
    Der Schnee dämpfte seinen Fall, drang ihm in Mund, Nase und Ohren. Warren hustete, rappelte sich wieder hoch, wischte sich den klebrigen Schnee aus dem Gesicht und stolperte auf allen vieren in die Dunkelheit hinein.
    Ohne es zu wollen, näherte er sich der Baumgruppe. Zwischendurch kam Warren immer wieder auf die Füße und klammerte ich schließlich an den ersten Baumstamm.
    Sein Atem ging keuchend. Tränen liefen aus seinen Augen und erschwerten die Sicht.
    Warren zog sich an dem Stamm hoch. Und plötzlich war wieder das Phantom da.
    Warren sah die Gestalt, erkannte jede Einzelheit, und er sah das Messer mit der breiten Klinge, das das Phantom in der rechten Faust hielt.
    Der Arm mit dem Messer schwang hoch.
    Warren hob schützend beide Hände. Die nackte Angst leuchtete in seinen Augen. In einer letzten verzweifelten Reaktion warf er sich herum und taumelte weiter.
    Ein irres siegessicheres Kichern klang hinter seinem Rücken auf. Und dann spürte Ronald Warren einen mörderischen Stoß zwischen seinen Schulterblättern. Eine kochend heiße Schmerzwelle schoß in seinem Körper hoch. Die Welt wurde zu – einem rasenden, alles verzehrenden Wirbel.
    In einem letzten Reflex taumelte Ronald Warren weiter. Während sich sein Mantel auf dem Rücken dunkelrot färbte, wankte er genau auf die Eingangstür des Hauses zu. Er hielt seine Arme wie in einer bittenden Geste ausgestreckt.
    Und dann sackten ihm die Knie weg. Warren fiel nach vorn, prallte mit dem Gesicht gegen das Holz der Eingangstür und rutschte langsam daran herunter.
    Als Ronald Warrens Arme den Boden berührten, war er bereits tot.
    ***
    Bill Conolly und William Mansing hatten schon seit einigen Minuten kein Wort mehr miteinander gesprochen. Jeder der Männer hing seinen eigenen Gedanken nach.
    Mitternacht rückte immer näher. Schier unerträglich wurde die Spannung. Bill Conolly hatte sich zum Kettenraucher entwickelt, und William Mansing ging es nicht anders.
    Vor Bill auf dem Tisch lag eine Pistole. Obwohl dem Reporter klar war, daß er einen Geist nicht mit Kugeln töten konnte, gab sie ihm doch ein etwas beruhigendes Gefühl.
    »Glauben Sie, daß es Oberinspektor Sinclair schafft?« brach William Mansing plötzlich das Schweigen.
    »Er muß es«, erwiderte Bill, doch seine Stimme klang nicht sehr überzeugend.
    Noch 25 Minuten bis Mitternacht.
    Bill Conolly schwitzte und fror gleichzeitig. Die Ungewißheit zerrte an seinen Nerven.
    »Haben Sie vielleicht einen Schluck Wasser?« fragte er.
    »Natürlich. In der Küche. Warten Sie, ich hole es Ihnen.«
    »Danke, ich finde den Weg allein.« Bill stand auf.
    »Von der Diele die zweite Tür rechts«, rief ihm Mansing noch nach.
    Bill betrat die Küche und machte Licht. Gläser standen auf einem kleinen Regal. Bill drehte den Wasserhahn auf, füllte das Glas zur Hälfte und trank es leer. Das Wasser spülte den pelzigen Geschmack aus seinem Mund. Bill stellte das Glas wieder weg und ging zurück in den Living-room.
    Der Staatsanwalt war aufgestanden und hatte sich einen Whisky eingeschenkt. Er leerte das Glas in einem Zug.
    Auch Mansing war nur noch ein Nervenbündel. Er hatte den Krawattenknoten gelockert und die beiden obersten Knöpfe des Hemdes geöffnet. Seine Hand, die das Glas hielt, zitterte.
    »Sie sollten nicht soviel trinken«, mahnte Bill.
    Mansing hob die Schultern. »Ist doch jetzt auch egal. Ich habe mal gehört, wenn man betrunken ist, soll sich’s leichter sterben.«
    »Der Philosophie kann ich leider nicht folgen«, bemerkte Bill. Er starrte das Telefon an, als wollte er es hypnotisieren. Der

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