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GK0129 - Das Phantom von Soho

GK0129 - Das Phantom von Soho

Titel: GK0129 - Das Phantom von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwierigkeiten. Wir sind hier, um einen Mord zu verhindern. Verstehen Sie? Einen Mord!«
    »Natürlich Oberinspektor, natürlich. Aber deshalb brauchen Sie sich doch nicht künstlich aufzuregen. Sie haben doch das Kreuz.«
    »Und wo ist es?«
    »In meinem Büro.«
    »Mitarbeiter haben Sie«, sagte Conrad. Diese Bemerkung war an Superintendent Powell gerichtet.
    »Oberinspektor Sinclair ist mein bester Mann«, erwiderte Powell knapp.
    Von nun an zog es Dr. Conrad vor zu schweigen.
    Ein paar Minuten später hielt John Sinclair das Kreuz in der Hand. Es war etwa armlang und aus dunklem Eichenholz.
    »Führen Sie mich zu Monty Parkers Zelle«, sagte der Geisterjäger.
    Sie gingen den gleichen Weg wie schon einmal. Die beiden Wärter hockten auf dem Gang. Reeves war über seinen Comics eingeschlafen, während Miles, der Glatzkopf, auch nur mit Mühe die Augen aufhielt. Als er die Männer ankommen sah, stieß er Reeves an und sprang von seinem Stuhl hoch.
    Er dachte sofort an eine Kontrolle. »Es ist wirklich nichts passiert, Sir. Der Gefangene liegt weiter in seiner Zelle und rührt sich nicht. Man könnte bald annehmen, er sei tot.«
    »Ja, ja, schon gut, Miles«, sagte der Direktor und fuhr nervös über sein Gesicht.
    »Schließen Sie bitte auf«, wandte sich John Sinclair an den glatzköpfigen Wärter.
    Reeves, der zweite Aufpasser, war mit seinem Stuhl ein Stück zur Seite gerückt. Er wischte sich immer noch den Schlaf aus den Augen.
    Der Schlüssel knirschte im Schloß, dann zog Miles die schwere Tür auf.
    John Sinclair betrat als erster die Zelle. Er ging bis dicht an das Bett und betrachtete Monty Parker genau.
    Das Phantom von Soho lag auf dem Rücken. Parker hatte die Augen geschlossen und die Arme dicht an den Körper gelegt. Sein Mund stand halb offen, und erst als John seinen kleinen Taschenspiegel gegen die Lippen hielt, war überhaupt zu bemerken, daß Monty Parker atmete.
    Die Spiegelfläche beschlug.
    John steckte den Spiegel wieder weg und legte seine Hand auf Monty Parkers linke Brust.
    Ganz schwach spürte er den Herzschlag. Durch die Bildung seines Zweitkörpers war Parker so geschwächt, daß, die Funktionen seines normalen Körpers bis auf ein Minimum beschränkt waren.
    Superintendent Powell trat dicht an John Sinclair heran. Fragend sah er den Oberinspektor an.
    »Er lebt«, sagte John leise. »Wir können den Versuch wagen.« Dann wandte er den Kopf und bat die beiden Wärter, nach draußen zu gehen.
    Nur Direktor Conrad konnte bleiben.
    »Und was haben Sie mit dem Kreuz vor?« fragte er.
    »Das werden Sie gleich sehen«, erwiderte John.
    Der Oberinspektor blickte auf seine Uhr. Noch 14 Minuten bis Mitternacht.
    John beugte sich über den schlafenden Monty Parker und legte ihm behutsam das Kreuz auf die Brust. Im nächsten Moment ging ein konvulsivisches Zucken durch den Körper, und aus dem halb geöffneten Mund drang ein grauenhafter Schrei, der den drei anwesenden Männern durch Mark und Bein ging.
    John nahm das Kreuz wieder weg.
    Augenblicklich verstummte der grelle Schrei.
    »Schnallen Sie den Mann an«, sagte er zu Direktor Conrad, und ein knappes Lächeln spielte um seine Lippen, als er Superintendent Powell anblickte.
    Es hat also geklappt, sollte es signalisieren.
    Jedes Bett in der Anstalt besaß breite Gurte, mit denen man die Patienten anschnallen konnte. Die Gurte waren – wurden sie nicht gebraucht – unter dem Bett befestigt.
    John Sinclair übergab Powell das Kreuz und half dem Direktor, die Gurte zu lösen. Bevor Monty Parker jedoch festgezurrt wurde, legte John das Kreuz auf seine Brust.
    Wieder drang der markerschütternde Schrei aus dem Mund des Phantoms von Soho.
    »Und jetzt?« fragte Powell.
    »Wir haben hier nichts mehr verloren.« John blickte auf die Uhr.
    Zwei Minuten vor Mitternacht.
    »Kommen Sie, Sir«, sagte er zu seinem Chef, »wir müssen so schnell wie möglich zu Staatsanwalt Mansings Haus. Dort werden wir dann den Zweitkörper beschwören.«
    Auf dem Gang wandte sich John Sinclair noch mal an den Direktor, dessen Gesicht eine kalkige Blässe angenommen hatte. »Sie werden diesen Mann nicht aus den Augen lassen. Egal, was auch geschieht, nehmen Sie auf keinen Fall das Kreuz weg!«
    Doktor Conrad nickte.
    »Diese Anordnungen gelten auch für Sie«, wandte sich John an die beiden auf dem Gang stehenden Wärter. »Vielleicht wird Monty Parker flehen und betteln. Vielleicht verspricht er euch auch ein Riesenvermögen. Laßt euch nicht darauf ein. Dieser Mann

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