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GK0129 - Das Phantom von Soho

GK0129 - Das Phantom von Soho

Titel: GK0129 - Das Phantom von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Tod genau in die Arme fuhr!
    ***
    Tief atmete John Sinclair die frische Winterluft ein. Sie tat ihm gut, belebte den Kreislauf…
    Superintendent Powell stand neben seinem Oberinspektor und hatte die Hände in den Manteltaschen vergraben. Als grauweiße Wolke stand der Atem der beiden Männer vor ihren Lippen. Die Temperatur war zwar etwas gestiegen, doch ein naßkalter Wind pfiff von Westen und schnitt wie mit Messern durch die Kleidung.
    »Ich habe Ihren Wagen zur Klinik fahren lassen«, sagte Powell. »Kommen Sie, er steht auf dem Parkplatz.«
    Die beiden Männer setzten sich in Bewegung. Dicke, wäßrige Schneeflocken klatschten in ihre Gesichter. Parallel zur Klinik führte eine Straße entlang. Die fahrenden Wagen tauchten wie Geister aus einer anderen Welt aus dem Schneegestöber auf.
    »Wir müssen diesen Irren einfach stoppen«, sagte Powell. »Und die Zeit rinnt uns zwischen den Fingern hindurch.«
    John hob als Antwort nur die Schultern. Er fror. Sein Mantel lag im Wagen, und das Jackett hielt so gut wie keinen Wind ab.
    Der Bentley war unter einem Schneeberg vergraben. Sogar Powell half mit, den Wagen von der weißen Schicht zu befreien. John kratzte die Scheiben blank.
    Superintendent Powell putzte umständlich seine Brille, als er auf dem Beifahrersitz Platz nahm. Sein Gesicht hatte einen sorgenvollen Ausdruck angenommen.
    »Gibt es denn keine Möglichkeit mehr, zum Teufel?« blaffte er. »Ich setze sämtliche Hebel in Bewegung, aber wir müssen diesen verdammten Killer fangen.«
    John hatte sich eine Zigarette angezündet und blies den blaugrauen Rauch gegen die Frontscheibe. Es war ihm anzumerken, wie sehr er über eine Lösung nachgrübelte.
    »Wir müssen verhindern, daß Monty Parker wieder in seinen eigentlichen Körper zurückkehren kann«, murmelte John versonnen, »dann können wir ihn durch eine Beschwörung in das Reich der Hölle zurückschicken. Es steht doch fest, daß Monty Parker einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat.«
    »Natürlich«, erwiderte Powell. »Aber sehen Sie denn da einen Weg?«
    »Vielleicht.«
    »Was heißt das?« Superintendent Powell wandte John das Gesicht zu.
    »Wir müssen zurück in die Klinik.«
    »Und dann?«
    »Wir werden Monty Parker ein geweihtes Kreuz auf die Brust legen. Dann wird es dem Zweitkörper nicht mehr gelingen, in die Hülle zurückzukehren.«
    Powells Blick war zweifelnd. »Glauben Sie an den Erfolg, Oberinspektor?«
    »Dann hätte ich die Möglichkeit nicht vorgeschlagen. Es ist wirklich die einzige Chance. So, wir dürfen keine Minute mehr verlieren. Leiten Sie bitte alles in die Wege.«
    Während John startete, griff Superintendent Powell bereits zum Autotelefon. Er verlangte eine Verbindung mit dem McCarthy – Sanatorium.
    Anscheinend war Dr. Conrad von dem Besuch nicht gerade begeistert, das konnte man Powells Antworten ohne weiteres entnehmen. Als Powell schließlich mit einer dienstlichen Verfügung drohte, gab sich der Direktor geschlagen.
    »Alles klar«, meinte der Superintendent und lehnte sich im Sitz zurück.
    John Sinclair fuhr so schnell es ging. In manche Kurven rutschte er hinein, doch mit sicherem Gegenlenken fing der Geisterjäger den Bentley immer wieder ab.
    Und die Minuten verrannen.
    Als John Sinclair in den kleinen Waldweg vor dem Sanatorium einbog, war es wenige Minuten vor ½ 12. Noch eine knappe halbe Stunde bis Mitternacht.
    Johns Gesicht glich einer Maske aus Konzentration. Er sprach kein Wort, sondern achtete nur auf die Fahrbahn, auf der sich an manchen Stellen Eisschichten gebildet hatten.
    ***
    Direktor Doktor Conrad hatte schon alles vorbereitet. Als sie vor den Mauern des Sanatoriums hielten, brauchte John nur kurz auf die Hupe zu drücken, und ihnen wurde geöffnet.
    Direktor Conrad erwartete sie in der Eingangstür. Er begrüßte Superintendent Powell mit ausgesuchter Höflichkeit, während er für John nur ein knappes Kopfnicken übrig hatte.
    »Haben Sie das Kreuz besorgt?« fragte der Oberinspektor.
    Conrads Gesicht verschloß sich. »Ja, ich habe es besorgt. Aber fragen Sie mich nicht, unter welchen Schwierigkeiten. Der Wächter unserer Leichenhalle ist ein sehr gläubiger Mann, und er dachte erst gar nicht daran, das Kreuz herauszugeben. Was ich durchaus verstehen kann.«
    John faßte den Direktor am Ärmel. »Ich will Ihnen mal was sagen, Doktor Conrad. Sie können mich für einen Spinner halten, das ist mir egal. Aber wenn Sie meine Arbeit torpedieren wollen, bekommen Sie ernstlich

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