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GK0129 - Das Phantom von Soho

GK0129 - Das Phantom von Soho

Titel: GK0129 - Das Phantom von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sinclair in eine Kneipe, nahe dem Gerichtsgebäude. Und hier stöberte ihn der Reporter Bill Conolly auf. Die beiden Männer kamen ins Gespräch. Es stellte sich heraus, daß Bill Conolly als freier Journalist arbeitete und seine Artikel in den führenden Zeitschriften der Welt erschienen.
    »Was glauben Sie, Inspektor, wird man ihn hinrichten, oder kommt er in eine Irrenanstalt?«
    John hob die Schultern. »Darauf gebe ich Ihnen keine Antwort. Womöglich steht morgen dann in den Zeitungen, Inspektor Sinclair glaubt an, naja, Sie wissen ja, was ich meine.«
    »Sie sind ein Fuchs«, gab Bill Conolly zu und grinste. Dann bestellte er noch zwei Whiskys.
    »Ich fasse es aber nicht als Bestechung auf«, sagte John.
    »So war es auch nicht gemeint.«
    Die beiden Männer trennten sich als gute Bekannte.
    Der Prozeß wurde fortgesetzt. Gutachter kamen zu Wort, hielten lange Referate, die nur ein Fachmann verstehen konnte.
    Am fünften Tag, es war an einem Freitag, sollte das Urteil verkündet werden.
    Schon Stunden vorher war das Gerichtsgebäude umlagert. Selten hatte ein Prozeß die Öffentlichkeit so beschäftigt. Sperren wurden aufgebaut, um allzu Neugierige fernzuhalten.
    Fernsehkameras surrten, Blitzlichter zuckten, Vertreter in- und ausländischer Presseagenturen und Zeitungen waren permanent im Einsatz. Wie würde das Urteil ausfallen?
    Auch die Menschen im Gerichtssaal hatte eine ungeheure Spannung erfaßt.
    Der einzige, der ziemlich gleichgültig blieb, war Monty Parker selbst. Mit stoischer Ruhe hockte er auf seiner Anklagebank. Er hatte auf jede Frage geantwortet, nur als man ihn nach dem Motiv seiner Taten fragte, da hatte er nur die Achseln gehoben. Bis auf einmal, da hatte er gesagt: »Der Teufel hat es so gewollt!«
    Um genau 12 Uhr 22 verkündete Richter Sir Hugh Crayton das Urteil.
    »Der Mörder Monty Parker wird lebenslänglich in eine Anstalt eingewiesen.«
    Es folgte die Begründung.
    Die gespitzten Bleistifte der Journalisten flitzten über das Papier. Die meisten von ihnen hatten mit einer Hinrichtung gerechnet, doch dieses Urteil konnte man schon als kleine Sensation bezeichnen.
    Zuletzt hatte der Angeklagte noch das Wort.
    Langsam erhob er sich von seiner harten Anklagebank. Sekundenlang sah er dem Richter in die Augen. Dann begann er zu sprechen: »Ich habe das Urteil vernommen, doch auch die dicksten Mauern einer Anstalt werden mich nicht davon abhalten können, das zu tun, was mir der Satan befohlen hat. Ich werde wiederkommen und euch der Reihe nach zur Hölle schicken.«
    Monty Parker legte eine kleine Pause ein, ehe er weitersprach. »Zuerst wird es Sie, Sir Crayton, treffen. Mein Messer wird Ihrem Leben ein Ende setzen.« Parker drehte den Kopf und wandte sich dem Staatsanwalt zu. »Der nächste werden Sie sein, Sir Mansing. Auch Sie können meiner Rache nicht entgehen. Genau wie die beiden Schöffen, Mrs. Adderly und Mr. Warren. Und bis zuletzt hebe ich mir den Mann auf, der mich gefaßt hat. Inspektor Sinclair!«
    Monty Parkers haßgetränkte Stimme erfüllte wie das Grollen eines Gewitters den Saal und trieb den entsetzten Zuhörern den kalten Schweiß auf die Stirn.
    Viele spürten, daß die Worte keine leere Drohung waren, und selbst der hartgesottene Staatsanwalt wurde bleich und preßte die Lippen zusammen.
    Nur John Sinclair stand plötzlich auf. Laut sagte er: »Ich nehme die Herausforderung an, Monty Parker. Aber wäre es nicht besser, wenn Sie bei mir den Anfang machen würden?«
    »Nein, Inspektor, die Reihe ist vorgeschrieben, und Sie werden nichts dagegen tun können. Das Phantom von Soho ist nicht tot. Es lebt weiter. Schlimmer und stärker als zuvor!«
    Ein gellendes, teuflisches Gelächter drang aus dem Mund des Mörders und hallte schaurig durch den hohen Saal.
    Für manch einen klang es wie der Willkommensgruß der Hölle…
    ***
    Schon am gleichen Tag wurde Monty Parker in die Anstalt am Stadtrand von London eingewiesen. Richter, Staatsanwalt und Schöffen standen unter Bewachung.
    Doch nichts geschah.
    Nach einigen Wochen zog man die Bewachung ab. Aber Monty Parker wurde Tag und Nacht unter Kontrolle gehalten. Doch der Mörder unternahm nichts, was seinen Racheschwur auch nur im entferntesten gerechtfertigt hätte.
    Stumm saß er in seiner Zelle und grübelte vor sich hin. Nur ab und zu bewegten sich seine Lippen im Selbstgespräch. Nachts hörte man ihn öfter sprechen, und wenn einer der Wärter durch das Guckloch sah, saß Monty Parker auf seinem Stuhl und redete mit

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