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GK0129 - Das Phantom von Soho

GK0129 - Das Phantom von Soho

Titel: GK0129 - Das Phantom von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anders, so ruhig, fast verängstigt. Außerdem bist du blaß wie ein Leichentuch. Ehrlich, ist dir irgend etwas über die Leber gelaufen? Hast du dich geärgert?«
    »Der gute Hugh wird wohl seine Frau vermissen«, meinte Abe Foremann. »Ich kenne das. Ist nicht jedermanns Sache, sein Essen allein zu kochen.«
    Crayton lächelte gequält. »Das wird es wohl sein.«
    »Kinder«, sagte Simon Blocker plötzlich, »bald wäre ich gar nicht gekommen. Ich sollte meiner Frau unbedingt mithelfen, die Weihnachtspakete zu packen.«
    »Und wie hast du’s geschafft?«
    »Ich bin heimlich verschwunden. Wie ein Hühnerdieb.«
    Die Männer lachten. Dann tranken sie den ersten Whisky, und wenig später war auch das Spiel in vollem Gang.
    Abe Foremann und Simon Blocker waren in Hochform. Sie gewannen jede Runde, und nach einer Stunde schob Simon Blocker plötzlich die Karten zur Seite. Prüfend blickte er Hugh Crayton an. »Mit dir stimmt doch etwas nicht, Hugh.«
    Der ehemalige Richter schreckte hoch. »Wie kommst du darauf?«
    »Du hast bisher noch kein Spiel gewonnen.«
    »Das ist eine Pechsträhne. Ich…«
    »Laß mich ausreden, Hugh. Eine Pechsträhne sieht anders aus. Du spielst unkonzentriert. Du hast Spiele verloren, die du sonst mit der linken Hand gewonnen hättest. Raus mit der Sprache, alter Junge, was ist los mit dir?«
    Hugh Crayton lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Sicher hatten die Freunde etwas bemerkt. Es wäre auch unnatürlich gewesen, wenn nicht. Nur – was sollte er ihnen sagen? Daß er eine Halluzination gehabt hatte? Daß plötzlich ein Messer in seiner Schreibtischplatte gesteckt und nicht einmal Spuren hinterlassen hatte? Unmöglich, die beiden würden ihn für verrückt halten. Und das zu Recht.
    »Mir steckt irgendwas in den Knochen«, log Hugh Crayton. »Ich weiß auch nicht was, nehme aber an, es ist die Grippe. Ihr kennt das ja. Da ist man lustlos und möchte sich am liebsten selbst nicht mehr sehen.«
    »Da ist es am besten, wir hören auf«, schlug Simon Blocker vor. »Was meinst du, Abe?«
    »Meinetwegen. Wenn Hugh wirklich die Grippe hat. Aber du solltest deine Frau anrufen, daß sie sofort zurückkommt. Allein ist man da verdammt hilflos.«
    »Ich werd’s schon überstehen, keine Bange.«
    »Dann legst du dich am besten ins Bett«, sagte Simon Blocker. »Wir rufen ein Taxi an und verschwinden.«
    Hugh Crayton wollte die Freunde noch überreden, zu bleiben, doch er stieß auf taube Ohren. Und seine Angst zugeben, das wollte Crayton auch nicht.
    Das Taxi kam nach zwanzig Minuten. Während sich die Männer ihre Mäntel überzogen, gaben sie Hugh noch einige gute Ratschläge. Simon Blocker wollte sogar noch einmal anrufen.
    »Ja, mach das«, sagte Crayton und brachte seine Bridgepartner zur Haustür.
    Die Männer stellten ihre Mantelkrägen hoch und liefen durch das Schneegestöber auf den Wagen zu.
    Hugh Crayton sah dem Taxi nach, bis es verschwunden war, und zog dann die Haustür zu. An diesem Abend schloß er besonders gut ab, drehte den Schlüssel zweimal im Schloß. Dann wandte er sich um und lehnte sich aufatmend mit dem Rücken gegen das Türblatt. Sekundenlang schloß Hugh Crayton die Augen. Er versuchte, die Angst zu unterdrücken, doch es gelang ihm nicht. Zu tief hatte sich das unheimliche Geschehen in seinem Innern festgesetzt.
    Mit müden Schritten ging der ehemalige Richter zurück in sein Arbeitszimmer. Im Aschenbecher qualmte noch eine, Zigarre. Simon Blocker hatte sie vergessen.
    Automatisch drückte Crayton die Zigarre aus und schüttete sich noch einen doppelten Whisky ein. Er trank ihn in langsamen Schlucken.
    Die Stille, die er sonst so, liebte, strapazierte jetzt seine Nerven. Selbst das beruhigte Ticken der alten Standuhr machte ihn nervös. Hugh Crayton trank sein Glas leer und spürte, wie der Alkohol seine Wirkung entfaltete. Hugh Crayton fühlte sich von Minute zu Minute besser. Er sah jetzt alles in einem anderen Licht, schrieb das Vorhandensein des blutigen Messers seiner Einbildung zu.
    Er warf einen Blick auf die Uhr. Noch eine Stunde bis Mitternacht. Zeit für ihn, schlafen zu gehen.
    Das Schlafzimmer lag in der oberen Etage. Eine freischwebende Holztreppe führte dort hin. Als Hugh Crayton die Stufen hochging, mußte er sich am Geländer festhalten.
    Mit der linken Hand stieß er die Tür des Schlafzimmers auf und machte Licht.
    Das Zimmer war leer.
    Hugh Crayton lachte befreiend. Im Unterbewußtsein hatte er schon damit gerechnet, auf den Killer zu treffen.
    Die

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