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GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits

GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits

Titel: GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wünschte sich, daß alles nur ein Traum sein möge, doch dieser Wunsch blieb eine Illusion.
    Was Mike O’Shea erlebte, war grausame, brutale Wirklichkeit. Ein seltsamer Geruch lag in der Kutsche. Mike war er schon beim Einsteigen aufgefallen, doch er dachte erst jetzt darüber nach.
    Es roch nach Moder, nach Verwesung…
    O’Shea stöhnte auf. Er dachte an die Warnungen seiner Frau. Warum nur hatte er sich auf dieses wahnsinnige Unternehmen eingelassen? Warum nur?
    Die Pferde behielten die höllische Geschwindigkeit bei, und wenig später donnerten die Hufe über die Bohlen der Zugbrücke.
    Die Kutsche war am Ziel!
    Ein heiserer Ruf stoppte die Pferde. Sekunden später wurde die Tür aufgerissen.
    »Steig aus!« befahl der Gesichtslose.
    Mike O’Shea erhob sich von seiner Bank. Einladend wurde die Tür aufgehalten.
    Mike sprang nach draußen.
    Hohe Mauern türmten sich vor ihm auf. Mike O’Shea befand sich auf Schloß Rockford.
    Der Unheimliche packte seinen Arm. »Komm mit«, sagte er. Seine Stimme klang scharf und drängend.
    Mike O’Shea bekam kaum mit, daß er durch eine Tür in das Innere der Burg geschoben wurde. Dann ging es eine Treppe hinunter in den Keller. An den Wänden brannten Fackeln, deren Licht geisterhaft durch das unterirdische Gewölbe zuckte.
    Vor einer Tür blieben sie stehen.
    Der Gesichtslose schloß sie auf.
    »Geh hinein«, sagte er, gab Mike einen Stoß, daß er über die Schwelle taumelte und knallte die Tür hinter ihm zu.
    Sein Lachen gellte noch sekundenlang in Mikes Ohren.
    Der Ire sah sich um. Auch dieses Verlies wurde durch Fackeln erhellt. Dicke wuchtige Mauern umschlossen ihn. Sie verjüngten sich nach oben zu einer Kuppel.
    Irgendwo tropfte Wasser.
    Unbewußt ging Mike O’Shea ein paar Schritte vor. Und plötzlich weiteten sich seine Augen.
    Genau in der Mitte des Gewölbes stand ein steinerner Sarkophag!
    Er war groß, mindestens zwei Meter lang. Der Deckel war schwer und mit seltsamen Zeichen bemalt. Moos und Algen hatten ihm Laufe der Zeit eine grüne Kruste über dem Sarkophag gebildet.
    Mikes Hände krampften sich um die Schrotflinte. Er ahnte, daß er dicht vor der Lösung des Geheimnisses dieser unheimlichen Burg stand. Vielleicht noch ein kleiner Schritt, dann…
    Mikes Gedanken stockten.
    Der Deckel des Sarkophages hatte sich bewegt. Unendlich langsam schob er sich zur Seite. Das schabende Geräusch, das entstand, als Stein über Stein kratzte, erzeugte bei Mike O’Shea eine Gänsehaut.
    Aus weit aufgerissenen Augen starrte er auf den Sarkophag. Und plötzlich öffnete sich sein Mund zu einem Schrei.
    Langsam schob sich aus dem Innern des Sarkophags eine knöcherne Hand…
    ***
    Namenlose Panik hielt Mike O’Shea umklammert. Sein Verstand weigerte sich zu glauben, was seine Augen sahen.
    O’Shea begann plötzlich am gesamten Körper zu zittern. Seine Zähne klapperten. Ihm wurde heiß und kalt zugleich.
    Doch das Grauen war längst noch nicht vorbei. Im Gegenteil, es hatte gerade erst begonnen.
    Die Hand wand sich wie eine Schlange aus dem Spalt zwischen Deckel und Sarkophag. Gekrümmte Finger wischten durch die Luft. Ein gräßliches Stöhnen zerteilte die Stille. Es schien aus den Tiefen der Hölle zu stammen.
    Mike O’Shea begriff, daß er sich zuviel vorgenommen hatte. Ihm wurde in diesen schrecklichen Sekunden bewußt, daß es für ihn keinen Ausweg mehr gab.
    Oder doch…?
    Der Ire starrte auf seine Schrotflinte, die er nach wie vor in den Händen hielt. Der gesichtslose Kutscher hatte sie ihm nicht abgenommen. Er hatte hier auf der Burg nicht ein Wort über die Waffe verloren. Sie war einfach nicht zu gebrauchen. Sie war kein Werkzeug, mit dem man Geister und Dämonen zu Leibe rücken konnte. Nein, da brauchte man spezielle Waffen, und die hatte Mike O’Shea nicht.
    Er wußte auch gar nicht, wie er sie hätte bekommen können.
    Plötzlich schwang der schwere Deckel hoch. Für einen Augenblick lang stand er auf der Kante, dann kippte er langsam nach hinten und fiel leicht wie eine Feder zu Boden.
    Wieder ein Phänomen, das Mike O’Shea nicht begriff. Hier in diesem schrecklichen Verließ waren sämtliche Naturgesetze auf den Kopf gestellt worden.
    Mike O’Shea atmete schwer. Magisch wurden seine Augen von der Gestalt angezogen, die in dem nun offenen Sarkophag zu sehen war.
    Es war eine Ausgeburt der Hölle!
    Ein giftgrünes, schrecklich anzusehendes Skelett, schraubte sich aus dem Sarkophag. Strähnige weiße Haare hingen bis auf die Knochenschultern.

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