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GK0153 - Die Rache der roten Hexe

GK0153 - Die Rache der roten Hexe

Titel: GK0153 - Die Rache der roten Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mieser Kacker.«
    Mit wankenden Schritten kam Lassalle um den Tisch herum, und als er dicht vor Ray Danton stand, holte er zu einem gewaltigen Heumacher aus.
    Nun, Lassalle war nicht mehr ganz nüchtern. Außerdem griff Jane Collins ein. Sie trat Lassalle gegen das Schienbein.
    Lassalle spielte Hund. Er heulte auf, hielt sich sein malträtiertes Bein und vollführte einen Veitstanz.
    Domingo wollte sich ausschütten vor Lachen. »Ja«, kreischte er. »Die Blonde hat den Teufel im Leib. Davon kann ich ein Lied singen. Sie hat meine beiden Jungs reingelegt. Nicht wahr, Saccu?«
    Der Schwarzhaarige Schießer knurrte nur.
    Lassalle hatte sich wieder beruhigt. Er war auf einen Stuhl gefallen, hielt sich aber noch immer sein Schienbein. Domingo reichte ihm die Flasche. »Sauf, du Schwächling«, rief er. »Feuer muß man mit Feuer löschen.«
    Domingo hielt Lassalle kurzerhand die Flasche an den Mund und drückte ihm die Zähne auseinander. Lassalle schluckte gierig. Die Männer waren abgelenkt, und das war es, was Jane Collins ausnutzte.
    Niemand sah, daß sie sich von ihrem Platz erhob.
    Jane wollte weg, wollte John Sinclair nach, um ihm eventuell helfen zu können. Auf Zehenspitzen schlich sie in Richtung Treppe. Keiner achtete auf sie. Die erste Stufe, die zweite, die dritte…
    »Chef!« brüllte Saccu plötzlich. »Das Weib haut ab!« Gleichzeitig riß der Schießer seine Waffe hervor, zielte kurz und drückte ab…
    ***
    John Sinclair folgte der Alten bis in das Zimmer, in dem Marcel Fontaines Leiche gelegen hatte. Fast körperlich spürte der Geisterjäger die dämonische Ausstrahlung der Frau. Sie blieb wie ein Schatten hinter ihm und achtete auf jede seiner Bewegungen.
    Nein, John würde sich nicht wehren. Wenigstens jetzt noch nicht. Im Augenblick hatte er nicht mehr Chancen als ein Schneeball in der Hölle. Er mußte abwarten, und dann, wenn seine Chance kam, blitzschnell zupacken.
    John fragte sich immer wieder, woher die Alte wohl gekommen sein mochte. Und in welcher Verbindung stand sie zu Lucille Latour, der rothaarigen Hexe?
    Madame Millau schien Johns Gedanken erraten zu haben, denn plötzlich begann sie zu kichern und wandte John ihr von Falten und Runzeln durchzogenes Gesicht zu.
    »Gewiß bist du neugierig darauf, mein Geheimnis zu erfahren, Geisterjäger«, sagte die Alte, »und ich bin auch jetzt bereit, es zu lüften. Ich bin so alt wie Lucille Latour, sogar noch älter, wenn man den Zeitpunkt meiner Geburt in Rechnung stellt. Ich habe Lucille immer treu gedient, und sie hat mich schließlich dafür belohnt und durch einen Trank meine Unsterblichkeit herbeigeführt. Unsterblich im Sinne der Hölle. Lange haben wir auf den Tag der Rache gewartet, und ich durfte als erste zurückkehren, um Lucilles Weg vorzubereiten. Ich habe alles getan, und recht gut, wie mir scheint. Die Hexe braucht nur noch ihre Rache auszukosten.«
    »So etwas Ähnliches habe ich mir schon gedacht«, sagte John. »Ich nehme auch an, daß das Versprechen, das Sie gegeben haben, keine Gültigkeit hat.«
    Die Alte lächelte wissend. Ihr Blick war listig, mit dem sie John anschaute. »Wer weiß, Geisterjäger, wer weiß. Schließlich bist du ein besonders gutes Faustpfand, und da kann man schon manches für hergeben. Aber eine genaue Antwort bekommst du von mir nicht. Ich würde damit ja selbst meine Position schwächen.«
    Die Alte war vor dem großen Schrank stehen geblieben und öffnete die Tür.
    Madame Millaus Hand fuhr an der Innenkante des Schranks entlang und berührte dort einen Mechanismus. Sie drückte einen winzigen, kaum sichtba ren Hebel herunter.
    Lautlos schwang die Rückwand des Schranks zur Seite. Ein finsterer Gang gähnte Madame Millau und dem Oberinspektor entgegen.
    »Geh nur hinein, Geisterjäger«, flüsterte die Alte. »Du willst doch gern die Hexe kennenlernen. Der Weg führt genau zu ihr. Na los, mach schon«, drängte sie, als sie sah, daß John zögerte.
    Der Geisterjäger setzte sich in Bewegung. Er mußte den Kopf einziehen, als er den Schrank betrat. Muffig riechende Luft schlug ihm entgegen. John hustete. »Gibt es denn kein Licht?« fragte er.
    »Keine Angst, ich werde schon dafür sorgen«, ertönte hinter ihm die Stimme der Alten.
    John Sinclair tauchte in den Gang. Madame Millau zog die Schranktür zu, allerdings konnte sie sie nicht abschließen. Die Rückwand rollte ebenfalls nicht mehr an ihren Platz. Dafür knipste die Alte eine kleine Taschenlampe an, deren fingerbreiter Lichtstrahl die

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