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GK0153 - Die Rache der roten Hexe

GK0153 - Die Rache der roten Hexe

Titel: GK0153 - Die Rache der roten Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du denn die Hexe dort unten im Keller, John?«
    »Ja. Irgendwo muß sie sich versteckt haben. Und dafür bietet sich der Keller an.«
    »Wann willst du denn gehen?«
    »Ich weiß es noch nicht. Aber auf jeden Fall vor Mitternacht. Und du kannst mir einen Gefallen tun, Jane. Halte mir diesen Saccu vom Hals. Ich traue dem Mann zu, daß der mich eiskalt abknallt. Und zwar von hinten.«
    Im gleichen Augenblick sprang George Plummer wie von der Tarantel gestochen von seinem Stuhl hoch. Er brüllte auf, warf den Stuhl um und stierte mit hervorquellenden Augen auf seine rechte Hand.
    John Sinclair sah es im gleichen Augenblick.
    Eine häßliche Schlange ringelte sich über die Finger des Waffenhändlers. Der Kopf des Reptils mit der züngelnden Zunge befand sich dicht vor dem Gesicht des Mannes.
    George Plummer zitterte wie Espenlaub. Jeden Augenblick konnte die Schlange zustoßen, konnte mit ihren Giftzähnen in seinen Hals hacken.
    John Sinclair flog von seinem Platz hoch. Schnell wie der Blitz war er heran, packte die Schlange hinter dem Kopf und riß sie George Plummer aus den Händen.
    John fühlte den zuckenden Schuppenleib zwischen seinen Fingern, sah die häßlichen, auf einmal rot glühenden stechenden Augen und wußte, daß diese Schlange das Werk eines Dämons war.
    John handelte kurzentschlossen. Er holte aus und schmetterte den Kopf der Schlange gegen die Tischkante.
    Dreimal drosch John Sinclair zu, bis kein Leben mehr in dem zuckenden Leib war.
    Dann ließ er die Schlange fallen und schob sie unter den Tisch.
    »Okay, Mr. Plummer, Sie können wieder ruhig atmen«, sagte der Geisterjäger.
    Plummer nickte, hob seinen Stuhl hoch und ließ sich darauf niedersinken. Mit dem Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn.
    »Das hätte ins Auge gehen können«, flüsterte er. »Ich weiß gar nicht, wo die hergekommen ist. Ich wollte mir eine Zigarre anzünden, und auf einmal hielt ich eine Schlange in der Hand.«
    »Die Hexe versucht uns nervös zu machen«, sagte John. »Das ist die Erklärung, Sie bedient sich eines Höllenzaubers. Es könnte durchaus sein, daß sie noch mehr solcher Scherze auf Lager hat.«
    Gu Domingo sprang auf. »Scherze nennen Sie das, Bulle? Ich glaube, ich spinne. Dieser Mann hätte draufgehen können, und da reden Sie von Scherzen. Tun Sie doch endlich etwas, verdammt noch mal! Wozu sind Sie eigentlich hergekommen.«
    »Monsieur Domingo, man sollte Sie wirklich im Stich lassen«, sagte John. »Wenn ich mich schon zum Kampf stelle, dann bestimmt nicht Ihretwegen. Aber das nur am Rande, damit Sie sehen, was ich von Ihnen halte. Sie drängen mich ja immer so, daß ich etwas unternehme. Kämpfen Sie gegen Gegner, die Sie nicht sehen oder kennen? Nein, bestimmt nicht. Was hätten Sie zum Beispiel an meiner Stelle getan? Vielleicht wären Sie mit einer Wünschelrute herumgelaufen und hätten gerufen: Komm doch her, liebe Hexe. Überlegen Sie doch mal. Stellen Sie sich die Situation, in der wir uns befinden genau vor. Wir können doch nicht angreifen. Wir müssen warten, bis die Gegenseite sich zeigt. Und jetzt tun Sie mir einen Gefallen, halten Sie mal Ihr ungewaschenes Maul. Wenn schon nicht mir zuliebe, dann wenigstens den anderen gegenüber, die sich in der gleichen Situation befinden wie Sie. Ich hoffe, die Fronten sind jetzt endgültig abgesteckt.«
    »Gut gesprochen, Monsieur Sinclair«, sagte plötzlich eine Frauenstimme vom Fenster her. Wie an der Schnur gezogen, wandten sich die Köpfe der Anwesenden der Sprecherin zu.
    Jeder hatte die Stimme erkannt, und trotzdem traf sie das plötzliche Auftauchen der Frau wie ein elektrischer Schock.
    Vor dem Fenster stand Madame Millau.
    Eine helle Aura umgab ihren Körper. Ihr Gesicht war zu einem hintergründigen gefährlichen Lächeln verzogen. Die Augen blickten kalt und grausam, Madame Millau trug wieder ein langes, bis zu den Knöcheln reichendes Kleid, die Arme hatte sie vor der Brust verschränkt.
    Atemlos sahen die Anwesenden der Frau entgegen. Auch John Sinclair spürte die magische Ausstrahlung, die von Madame Millau ausging. Die Atmosphäre in der Halle hatte sich verdichtet, der Hauch des Bösen war fast körperlich fühlbar.
    Madame Millau begann zu reden. »Ich hoffe, Sie nehmen mir den kleinen Scherz mit der Schlange nicht übel, aber er sollte nur zur Demonstration dienen, gewissermaßen zur Erkennung Ihrer eigenen Hilflosigkeit. Die Zeit bis Mitternacht ist noch lang, und Lucille Latour freut sich schon auf das nächste

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