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GK0153 - Die Rache der roten Hexe

GK0153 - Die Rache der roten Hexe

Titel: GK0153 - Die Rache der roten Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch eine Chance. Geh freiwillig, dann hast du es hinter dir.«
    John Sinclairs Gesichtszüge wirkten wie festgefroren. Seine Narbe auf der rechten Wange brannte wie Feuer. Er schaute die Umstehenden der Reihe nach an. Zuerst Pierre Lassalle. Ein lauernder Ausdruck prägte sein Gesicht. Georg Plummer blickte zu Boden, wagte aber nicht, für John Sinclair Partei zu ergreifen.
    Und Ray Danton? Der junge Schriftsteller wußte nicht, was er machen sollte. Unruhig knetete er seine Hände und hob verlegen die Schultern.
    »Brauchst du noch mehr Bedenkzeit, Bulle?« zischte Gu Domingo. »Meine Geduld ist am Ende.«
    »Okay«, sagte John Sinclair und erhob sich. »Ihr habt gewonnen, ich werde gehen. Aber es sollte Ihnen allen hier klar sein, daß sich Ihre Chancen damit um keinen Deut verbessert haben. Noch einmal meine Warnung. Die Mächte der Finsternis spielen nicht ehrlich. Für sie sind wir Menschen nur Werkzeuge, damit sie ihr schmutziges Ziel erreichen können.«
    Domingo grinste den Oberinspektor an. »Jetzt hast du wohl die Hosen voll, wie?«
    »Kaum, Monsieur Domingo. Aber merken Sie sich meine Worte besonders. Und auch Ihr Leibwächter. Nehmen Sie die Waffe ruhig weg, Saccu, ich gehe freiwillig.«
    »Das könnte dir so passen, Bulle«, giftete Saccu. »Ich habe deinen dämlichen Schädel genau im Visier. Am liebsten würde ich dir eine Kugel geben, aber du willst ja unbedingt den Helden spielen.«
    »Sei ruhig, Saccu«, zischte Domingo, »sonst überlegt er es sich noch anders.«
    Jane Collins, die die ganze Zeit nichts gesagt, sondern nur mit schreckensbleichem Gesicht auf ihrem Stuhl gesessen hatte, sprang auf. »John, tu es nicht. Bleib hier, ich…«
    Die Detektivin klammerte sich an John Sinclair fest.
    Der Geisterjäger strich über ihr blondes Haar. »Keine Angst, Jane, es wird schon alles gut werden.«
    »Welch ein liebliches Idyll«, sagte plötzlich die Stimme der Alten. »Fast wie in einem Liebesroman. Aber leider muß ich euch beide trennen.«
    Madame Millau stand oben auf der Treppe. Wie ein Spukbild war sie dort wieder aufgetaucht und starrte hinab in die Halle. »Komm zu mir, Geisterjäger, die Hexe wartet bereits auf dich.«
    John löste sich von der Detektivin und ging langsam die Stufen hoch. Vor Madame Millau blieb er stehen. Er mußte hochsehen, um der Alten ins Gesicht schauen zu können.
    »Der berühmte John Sinclair in meiner Gewalt. Nie hätte ich mir das träumen lassen. Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr für dich, John Sinclair. Deine Stunde ist gekommen. Und du bist waffenlos, denn deinen Koffer, den habe ich.«
    Die Alte machte eine herrische Handbewegung. »Geh vor, du kennst den Weg ja.«
    John gehorchte. Er warf noch einen kurzen Blick zurück und sah, daß Jane Collins ihr Gesicht in beide Hände vergraben hatte.
    Als der Geisterjäger den Flur betrat, hatte er das Gefühl, zu seiner eigenen Hinrichtung zu gehen…
    ***
    Tränen quollen aus Jane Collins Augen. Es waren Tränen der Angst und der Hilflosigkeit den Mächten des Bösen gegenüber. Niemand hatte sich auf Johns Seite gestellt, obwohl der Geisterjäger gekommen war, um die Menschen von dem Fluch der Hexe zu befreien.
    Saccu steckte seine Waffe weg. »Ich hätte ihn ja liebend gern mit einer Kugel angebohrt, Chef«, sagte er.
    »So ist es vielleicht besser«, sagte Domingo. »Aber jetzt haben wir uns wohl alle einen Schluck verdient.«
    Cognac gluckerte in den Schwenker. Jane hörte, wie sich der Gangsterboß schmatzend die Lippen leckte. Dann sagte er: »Selten hat mir ein Schluck so gut geschmeckt. Auch einen, Mademoiselle Collins?«
    »Nein, danke.«
    »Sie sollten nicht so traurig tun. Jeder von uns muß mal dran glauben.«
    Jane spürte, wie eine Hand über ihr Haar strich. Als sie den Kopf hob, sah sie in Ray Dantons Gesicht. Jane versteifte sich.
    »Von Ihnen hätte ich auch eine andere Haltung erwartet, Mr. Danton«, sagte sie.
    Die Hand des Schriftstellers zuckte zurück. »Entschuldigen Sie, aber was sollte ich machen?«
    »Schon gut.« Pierre Lassalle grinste Jane an, während George Plummer apathisch auf seinem Stuhl hockte und sich mit einem Taschentuch das Gesicht abwischte.
    »Mein Angebot besteht noch, Jane«, sagte Lassalle mit schwerer Zunge. »Als Witwentröster habe ich auch Erfahrung.«
    »Halten Sie doch Ihr Maul!« zischte Ray Danton.
    Lassalle lachte. »Oh, unser kleiner Goethe hat auch was zu sagen.« Lassalle stand auf. »Was meinst du, wie ich dir jetzt deine dämliche Visage poliere, du

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