Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0157 - Zirkus Luzifer

GK0157 - Zirkus Luzifer

Titel: GK0157 - Zirkus Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wollen bestimmt nach der Patientin sehen.«
    »Und ob«, erwiderte John. Obwohl das Blut der Frau ausgetauscht worden war, wie Doktor Purdom gesagt hatte, stand noch längst nicht fest, daß Terry gerettet war. Es war durchaus möglich, daß der Keim des Bösen tiefer steckte und bereits ihr Denken und Fühlen beeinflußt hatte, sie aber zumindest labil gegen äußere dämonische Einflüsse machte.
    Der Arzt öffnete die Tür des Krankenzimmers.
    John betrat einen freundlichen Raum, in dem zwei Betten standen, wovon aber nur eins belegt war.
    John setzte sich auf die Bettkante. Die Schwester die bei Terry Bendix Wache gehalten hatte, trat zurück.
    Terry selbst sah aus wie eine Leiche. Ihre Wangen waren eingefallen, die Haut sehr blaß, beinahe durchsichtig. Kaum hob sie sich gegen das Weiß des Bettlakens ab.
    John strich der Frau mit den Fingerspitzen über die Wangen.
    Terry öffnete die Augen, blinzelte ein paarmal verstört und schien John erst dann zu erkennen.
    »John«, hauchte sie. »Was – was ist mit mir geschehen? Ich weiß gar nichts mehr.«
    Der Geisterjäger lächelte beruhigend. »Es ist alles okay, Terry. Ihnen ist nur mit einemmal schlecht geworden, das ist alles. Sie werden sich jetzt ein paar Tage lang ausruhen, und hinterher denken Sie gar nicht mehr an die Sache.«
    »Aber ich bin doch nicht krank.«
    »Nein, nicht direkt, allerdings sehr müde. Am besten schlafen Sie jetzt, und morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders für Sie aus.«
    Terry Bendix faßte nach Johns Hand. »Sie verheimlichen mir etwas, John. Ich spüre das. Etwas ist mit mir passiert, das Sie mir nicht sagen wollen. Die Frau, die an der Tür stand… ich – ich sah plötzlich ihre Zähne. Lang und spitz… ich…«
    Terry Bendix atmete schwer. Wild warf sie ihren Kopf hin und her John drehte sich zu dem Arzt herum. »Eine Spritze, schnell!«
    Doktor Purdom hatte schon längst reagiert. Eine mit einer gelblichen Flüssigkeit gefüllte Beruhigungsspritze lag schon bereit. John und die Krankenschwester mußten Terry Bendix gemeinsam festhalten, damit der Arzt ihr die Spritze verpassen konnte.
    Nach wenigen Sekunden schon wurde Terry ruhiger. Vor ihre Augen legte sich ein Schleier, und dann schlief sie ein.
    John wischte sich über die Stirn und erhob sich von der Bettkante. Mit sorgenvoller Miene blickte er auf die Schlafende herab.
    »Sie wacht vor heute abend nicht auf«, meinte der Arzt, »aber sagen Sie mal, Herr Oberinspektor, was hat die Patientin da von langen spitzen Zähnen geredet. Ich meine, ich bin ja nicht taub. Hat die Frau vielleicht ein Vampirtrauma?«
    John atmete tief aus. Er warf der Krankenschwester einen Blick zu, den sie verstand. Mit einer gemurmelten Entschuldigung verließ sie das Krankenzimmer.
    Dann beantwortete John die Frage des Arztes. »Die Patientin hat kein Vampirtrauma, sie hat tatsächlich einer Untoten – wie wir auch sagen – gegenüber gestanden. Und – was noch schlimmer ist – die Vampirin hat Miß Bendix angegriffen.«
    Der Arzt zog ein zweifelndes Gesicht. »Waren Sie dabei, Oberinspektor?«
    »Nein, nicht direkt. Aber ich selbst bin ebenfalls von einer Vampirin angegriffen worden.«
    Nun begann Doktor Purdom zu lachen. »Entschuldigen Sie, aber das nehme ich Ihnen nicht ab. Vampire – ja, die gibt es. Aber im Kino und in Horrorromanen. Dracula hieß doch der Vater dieser Blutsauger. Mein Gott, das sind doch alles Sagen und Legenden und daß Sie als erwachsener Mensch und Scotland-Yard-Beamter noch dazu an solche Dinge glauben, erstaunt mich doch, gelinde gesprochen.«
    John hob die Schultern. »Ich kann es Ihnen nicht verübeln, Doktor. Aber Sie müssen mich jetzt entschuldigen, ich habe noch einiges zu tun.«
    »Etwa Vampire jagen?« Johns Gesicht war ernst, als er antwortet. »Ja, auch das, Doktor Purdom. Und tun Sie mir wenigstens einen Gefallen, achten Sie ein wenig auf die Patientin.«
    »Ja, geht in Ordnung.« John Sinclair verließ mit gemischten Gefühlen das Krankenhaus, setzte sich in seinen Bentley und fuhr zurück zum Yard-Gebäude. Er betrat erst gar nicht sein Büro, sondern ging in die unterirdischen, modern ausgebauten Kellerräume, in denen sich die wissenschaftlichen Abteilungen des Yard befanden, unter anderen auch die mit allen Schikanen ausgestattete Computer-Abteilung und Spurensicherung.
    Im Labor war John bestens bekannt. Und man wußte auch, daß seine Aufträge immer vorrangig behandelt werden mußten, wie die Untersuchung der beiden Messer, zum

Weitere Kostenlose Bücher