Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0157 - Zirkus Luzifer

GK0157 - Zirkus Luzifer

Titel: GK0157 - Zirkus Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
rannte hinterher. Aber die beiden hatten schon einen zu großen Vorsprung.
    Mit vollem Lauf erreichte John die Wilton-Street und prallte mit einem der Zuschauer zusammen, die sich angesammelt hatten und neugierig in die Einfahrt starrten.
    Wertvolle Zeit ging verloren. Dann kreischten Reifen auf. Rücksichtslos jagte ein dunkler Rover aus einer Parklücke und raste davon.
    Hupen dröhnten. Mehrere Wagen wurden hart gebremst. Daß kein Unfall geschah, war ein Wunder.
    Jetzt hörte John auch das Jaulen von Polizeisirenen. Ein Blick auf seine Uhr zeigte ihm, daß nicht einmal zehn Minuten seit seiner Auseinandersetzung oben in der Wohnung vergangen waren.
    Und doch kam die Polizei zu spät. John hatte auch nicht die Autonummer des Rovers erkennen können.
    Scheu wichen die Leute vor ihm zurück. Dem Geisterjäger fiel ein, daß er noch immer seine Pistole in der Hand hielt. Er steckte sie wieder weg.
    Dann lief er zurück in den Hof. Terry Bendix lag auf der Seite. Sie hatte die Augen geschlossen, doch sie atmete.
    John ging neben der Frau in die Knie und drehte sie behutsam auf den Rücken.
    Da sah er die beiden Bißstellen. Deutlich zeichneten sich die Male an ihrem Hals ab.
    John Sinclair schluckte. Sein Gesicht wurde hart. Er ballte die Hände zu Fäusten, so daß seine Knöchel weiß hervortraten.
    Alles, was er über Vampirismus und dessen Folgen wußte, fiel ihm wieder ein. Der erste Biß eines Vampirs war normalerweise für das Opfer nicht »tödlich«. Allerdings nur, wenn die betreffende Person schnellstens eine Blutübertragung bekam.
    Hoffentlich reichte die Zeit. John Sinclair fieberte innerlich. Als vier Polizisten in den Hof gestürmt kamen, stand er auf. Die Beamten hielten schußbereite Waffen in den Händen.
    Um allen Mißverständnissen sofort entgegenzutreten, zückte John seinen Ausweis.
    Er pickte sich dann Sergeant Mallory, den Führer der Streifenbesatzung, heraus, nachdem dieser seinen Namen genannt hatte.
    »Rufen Sie augenblicklich einen Krankenwagen. Und sorgen Sie dafür, daß er Blutkonserven mitbringt.«
    »Jawohl, Sir? Welche Blutgruppe?«
    »Ich weiß es nicht, verdammt, aber das kann man doch heute schnell feststellen.«
    »Ja, Sir. Noch etwas?«
    »Ja. Und den Leichenwagen. In der obersten Wohnung des Hauses liegt eine Tote. Die Leiche muß sofort zum Yard überführt werden, außerdem benachrichtigen Sie die Spurensicherung. Aber beeilen Sie sich. Es geht um Leben und Tod.«
    Der Sergeant rannte weg. John zündete sich eine Zigarette an. Aus den Fenstern der Wohnungen schauten Gaffer. Die Polizisten waren dabei, die Neugierigen zurück in die Einfahrt zu drängen.
    John stieß den Rauch aus. Obwohl um ihn genug Trubel herrschte, kam er sich einsam und verloren vor.
    Terry Bendix sah bleich aus. Die Haut wirkte transparent, und John fragte sich, ob nicht bereits der Keim des Vampirismus tief in der Frau steckte.
    Wenn das der Fall war, mußte er Terry töten!
    Eine Aufgabe, vor der ihm jetzt schon graute.
    Ambulanz, Spurensicherung und Leichenwagen trafen fast gleichzeitig ein. Und plötzlich war es in dem Hinterhof viel zu eng.
    Ein Arzt war auch eingetroffen. John zog ihn zur Seite und erklärte mit ein paar Worten, um was es ging.
    Der Arzt, ein junger wendiger Mann, kapierte sofort. Blitzschnell gab er seine Anordnungen. Terry Bendix wurde auf eine Bahre gelegt und in den Ambulanzwagen geschoben. Dann jagte der Wagen wieder davon.
    Die Männer der Spurensicherung hatten sich inzwischen der beiden Messer bemächtigt. Sie würden im Labor untersucht werden. John hatte schon mit dem Gedanken gespielt, eine Großfahndung nach dem Rover anzukurbeln, es sich dann aber anders überlegt. Er wollte und durfte den Fall nicht an die große Glocke hängen. Er mußte ihn im Alleingang lösen.
    Als John in Terry Bendix’ Wohnung zurückkehrte, erlebte er eine Überraschung.
    Die Leiche war verschwunden. Das heißt, nicht ganz. Der durch das zerstörte Fenster wehende Wind wirbelte soeben die letzten Staubreste davon. Nur ein messingfarbener Brieföffner lag auf dem Boden.
    Die Beamten schauten John verdutzt an. Schließlich räusperte sich einer und meinte: »Haben Sie sich vielleicht getäuscht, Sir? Lag hier keine Leiche? Oder liegt sie in einer anderen Wohnung?«
    John Sinclair lächelte. »Ich habe mich getäuscht, Gentlemen, das wird es wohl sein. Nichts für ungut.«
    Die beiden Männer zuckten die Achseln. Sie sahen den Oberinspektor an, als würden sie an seinem Verstand zweifeln.
    John

Weitere Kostenlose Bücher