Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0157 - Zirkus Luzifer

GK0157 - Zirkus Luzifer

Titel: GK0157 - Zirkus Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
er auf Johns Anraten hin in der Garage gelassen.
    Die kleine Kneipe war ziemlich voll. An der langen Theke drängten sich die Menschen. Rauchschwaden zogen wie blaue Schleier in Richtung Ventilator.
    Im Hintergrund der Kneipe gab es einige Tische. An einem davon entdeckte Bill Conolly seinen Freund John.
    »Grüß dich, alter Geisterfresser«, rief der Reporter und schlug dem Oberinspektor überschwenglich auf die Schulter.
    »Willst du mir die Knochen zerschlagen?« grinste John.
    »Wohl alt geworden, was?« meinte Bill und strich sich eine Strähne seines schwarzen Haares aus der Stirn. Dann deutete er auf das Glas Mineralwasser auf dem Tisch. »Sag mal, möchtest du Läuse in den Bauch kriegen?«
    »Nee, die hab’ ich schon. Aber jetzt setz dich.«
    »Dacht ich’s doch.« Bill schwang sich auf einen Stuhl, rieb tatendurstig seine Hände und ließ sich einen doppelten Whisky bringen. »Ich bin ja ohne Wagen«, sagte er.
    Bill nahm einen Schluck, rollte verzückt mit den Augen, zog seine Wildlederjacke aus und hängte sie über den Stuhl.
    »So, dann rück mal raus mit der Sprache, John. Weshalb holst du mich von meiner lieben Gattin und der Gartenarbeit weg?«
    »Von der lieben Gattin kann ich ja verstehen, aber für die Arbeit im Garten habt ihr doch einen Gärtner, wie ich weiß.«
    »Na ja, manches mache ich auch selbst.«
    John grinste, trank sein Glas leer und fragte plötzlich: »Wann warst du das letzte Mal in einem Zirkus?«
    Bills Gesichtsausdruck war sehenswert. Er glich dem eines Goldgräbers im Wilden Westen, der zum erstenmal ein Nugget gefunden hat.
    »Was sagst du da?«
    »Sei doch nicht begriffsstutzig. Wann warst du zum letztenmal im Zirkus?«
    Jetzt grinste Bill. »Gestern noch. Jahrelang Zirkus gewesen.«
    »Du hast wohl heute deinen spaßigen raushängen«, erwiderte John. »Mal im Ernst – wann?«
    »Kann ich dir nicht sagen. Vielleicht als Jugendlicher. Du weißt ja, der Zirkus ist überholt. Fernsehen und so…«
    John bot seinem Freund eine Zigarette an und gönnte sich selbst auch eine.
    »Dann darf ich dich heute abend also zu einer Zirkusvorstellung einladen.«
    Bills Gesicht verschloß sich. »Hätte ich das gewußt. Und ich habe gedacht, es geht mal wieder rund…«
    »Das ganz bestimmt, Bill. Soweit ich erfahren habe, ist es kein normaler Zirkus. Er nennt sich Zirkus Luzifer.«
    Bill pfiff durch die Zähne. »Teufel, davon habe ich gehört. Warte mal, ja, war da nicht so eine komische Anzeige in der Zeitung? Die haben ja auf den Putz gehauen…«
    »Nicht zu unrecht. In dem Zirkus scheint es tatsächlich nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Hör zu.«
    John erzählte, was er bisher erlebt hatte. »Und deshalb möchte ich dich mitnehmen, Bill, Sozusagen als meine ganz persönliche Rückendeckung.«
    »Tja, wenn du mir so kommst, kann ich natürlich nicht nein sagen.« Bill trank sein Glas leer. »Wann soll es denn losgehen?«
    »So schnell wie möglich. Wir fahren nur noch bei mir vorbei und nehmen einige Spezialwaffen mit. Du weißt schon.«
    »Abgemacht.« Bill winkte die Bedienung, um zu zahlen.
    Fünf Minuten später saßen die beiden Freunde in John Sinclairs Bentley.
    Der Oberinspektor wollte gerade starten, als die rote Lampe des Funksprechgerätes aufglühte.
    John hob den Hörer ab und meldete sich.
    Er hörte ungefähr eine Minute zu. Dabei wurde sein Gesicht immer verschlossener. Schließlich hängte er den Hörer wortlos auf.
    »Was ist passiert?« fragte Bill, dem Johns Veränderung natürlich nicht entgangen war.
    »Terry Bendix ist aus dem Krankenhaus verschwunden. Jetzt haben wir den Salat. Verdammt noch mal. Wenn ich diesen Doktor Purdom erwische, verarbeite ich ihn zu Brei.«
    »Und jetzt?« fragte Bill.
    John blickte seinen Freund an. »Jetzt haben wir noch einen Grund mehr, uns diesen verdammten Zirkus einmal anzusehen…«
    ***
    Der Bus hielt. Terry Bendix war der einzige Fahrgast, der ausstieg. Der Fahrer warf ihr noch einen langen Blick zu und meinte kopfschüttelnd. »Was will die denn bloß in dieser einsamen Gegend. Die Vorstellung fängt doch erst am Abend an.«
    Terry sah dem Bus nach, bis er hinter einer Kurve verschwunden war. Dann machte sie sich auf den Weg.
    Die Spitze des Zeltes war bereits über den Baumkronen zu erkennen. Bunte Wimpel flatterten auf einem Mast. Ein paar Kinder überholten Terry. Sie kamen aus Streatham, und für sie hatte ein Zirkus auch außerhalb der Vorstellungen noch eine magische Anziehungskraft. Es gab immer etwas zu sehen,

Weitere Kostenlose Bücher