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GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

Titel: GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Luft. Dann sagte er: »Mein Name ist John Sinclair!«
    ***
    Eine Viertelstunde später begann die stupide Prozedur. John mußte seine Zivilkleidung abgeben, sich duschen, und danach konnte er dann die Anstaltskluft in Empfang nehmen. Grünes, billiges Unterzeug und Jacke und Hose. Das Zeug war aus rauher Baumwolle hergestellt. Die schweren Schuhe waren John eine Nummer zu groß, aber immer noch besser als zu klein.
    Der Beamte, der ihm die Kleidung gab, hatte heute wohl seinen schlechten Tag.
    »Beeil dich«, knurrte er, »ich will hier nicht festwachsen.«
    John senkte den Kopf. Er hatte sich vorgenommen, erst einmal den Mund zu halten.
    John mußte quittieren, und dann wurde er unter Bewachung in seine Zelle geführt.
    Zwei Beamte begleiteten ihn. Einer davon war Titus McGivern.
    Es ging durch lange Gänge. Jedesmal wenn sie einen neuen Flügel betraten, schloß McGivern eine Eisentür auf. Die Mauern waren dick, die Türen mehr als stabil, und außerdem wurden die Gänge durch Fernsehkameras überwacht.
    Ein Ausbruch war so gut wie unmöglich.
    Und doch waren drei Gefangene verschwunden…
    Vor einer Zelle mit der Nummer siebzehn blieben die Männer stehen.
    Die Tür war aus stabilem Holz und besaß im oberen Drittel eine Klappe, durch die das Essen gereicht wurde.
    McGivern persönlich schloß die Tür auf.
    »Rein mit dir«, sagte er.
    Es war eine Zwei-Mann-Zelle. Die Betten standen nebeneinander.
    Dazwischen befand sich der Gang. Das vergitterte Fenster war in die der Tür gegenüberliegende Wand eingelassen worden. Darunter stand der Kübel. Über den Betten gab es jeweils ein Regal, auf dem die Gefangenen ihre persönlichen Habseligkeiten ablegen konnten. Wie zum Beispiel das Eßgeschirr.
    McGivern war in der offenen Tür stehengeblieben. »Hör zu, Sinclair«, sagte er, »damit wir uns schon am Anfang richtig verstehen. Hier herrscht Disziplin. Wer sich nach meinen Wünschen richtet, hat den Himmel auf Erden. Stellt er sich jedoch gegen mich«, jetzt grinste McGivern wie ein Teufel, »wird er schon bald wünschen, nie geboren zu sein. Hast du das verstanden, Sinclair?«
    »Ja, Sir.«
    »Dann ist es gut. Über alles andere wird dich dein Zellenkumpan unterrichten. Er kommt erst heute abend zurück. Er arbeitet im Moor. Dafür werden wir dich auch einteilen. Und schlag dir eine Flucht gleich aus dem Kopf. Durch den Sumpf ist noch niemand entkommen. Das wär’s dann wohl.«
    McGivern warf John noch einen tückischen Blick zu und verließ die Zelle. Sekunden später drehte sich zweimal der Schlüssel im Schloß.
    John Sinclair war allein.
    Der Geister-Jäger setzte sich erst einmal auf sein Bett. Sein Vorgänger mußte es ausgelegen haben, denn die Matratze besaß in der Mitte eine Kuhle. John hätte gern eine Zigarette geraucht, aber man hatte ihm die Glimmstengel abgenommen Schon jetzt begann er, den Job, den er übernommen hatte, zu verfluchen.
    Begonnen hatte alles vor einer Woche. Da war ein gewisser Doktor Murdock bei Superintendent Powell gewesen. Haarklein hatte er Johns Vorgesetzten von den seltsamen Ereignissen rund um Dartmoor berichtet. Auch von der Flucht der drei Gefangenen. Ausschlaggebend für Johns Einsatz war jedoch das Auftauchen des Monsters gewesen.
    Es war von mehreren Leuten gesehen worden, und John konnte sich nicht vorstellen, daß alle einer Halluzination zum Opfer gefallen waren.
    Er und Powell hatten hin und her überlegt. Sie waren schließlich zu dem Entschluß gekommen, daß John in das Zuchthaus eingeschmuggelt werden sollte. Niemand – außer Powell und dem Innenminister – wußte Bescheid. Selbst der Zuchthausdirektor nicht.
    John sollte völlig unauffällig arbeiten und – wenn möglich – mit dem Helfershelfer der Ausbrecher Kontakt aufnehmen. Sollte sich nach einer Woche nichts getan haben, wurde man die Aktion abbrechen.
    John war mit falschen Papieren ausgerüstet worden. Sie waren von echten gar nicht zu unterscheiden. Es gab Spezialisten beim Yard, die sich dieser Sache angenommen hatten John selbst war von diesem Auftrag nicht begeistert gewesen. Aber er hatte eingesehen, daß dies der beste Weg zum Erfolg war. Er hatte noch nie im »Knast« gesessen und war auch – das mußte er sich ehrlich eingestehen – ein wenig neugierig. Allerdings mußte er jetzt zugeben, daß er doch zu optimistisch gewesen war. Diese verdammte Zelle mit den dicken Mauern konnte einen Menschen schon gemütskrank machen. John Sinclair war es immer gewohnt, frei zu arbeiten. Er hatte einen

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