Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

Titel: GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
genannt.
    »Warum nicht? Aber trink keinen Whisky, sonst fallen die da oben im Zuchthaus von deiner Fahne schon um.«
    »Keine Angst, ich werde auch durch Kaffee munter.«
    Der graue Wagen hielt vor der einzigen Kneipe des Ortes.
    »Verdammt, geschlossen!« fluchte Miller. »Seit wann haben die denn mittwochs zu?«
    »Keine Ahnung.«
    Miller drehte seinen Kopf dem Fahrer zu. »Und jetzt, Reddy?«
    »Fahren wir weiter.«
    »Und ich hatte solch einen Durst. Mist, warum muß die Kneipe auch jetzt geschlossen haben? Dazu noch bei der Hitze.«
    »Wie wär’s denn mit dem Dartmoor Inn?« fragte Bob Miller grinsend.
    Reddys Gesicht begann zu strahlen. »Kumpel, du wirst mir immer sympathischer. Aber ist das nicht ein Umweg?«
    »Wir haben ja Zeit.«
    Redcliff gab wieder Gas. Er pfiff ein Lied vor sich hin, während er durch Scranton fuhr. Die Aussicht auf ein kühles Bier beflügelte seinen Fahrstil.
    »Wie lange waren wir eigentlich nicht mehr im Dartmoor Inn?« sinnierte Bob Miller. »Mensch, ich kann mich gar nicht mehr erinnern.« Miller rieb sich die Hände. »Ich freu mich – wie ein alter Familienvater auf den Puff.«
    Reddy sagte nichts. Er grinste nur.
    Die beiden Männer waren ein gut eingespieltes Team. Sie kannten sich schon lange und schoben auch immer zusammen Dienst. Sie wohnten sogar in London in der gleichen Straße, und wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätte Redcliffs Sohn Bob Millers Tochter geheiratet.
    Aber die Kinder hatten sich anders entschieden.
    Redcliff bog jetzt von der Straße ab. Der Wagen rumpelte über einen Feldweg, der quer durch das Moor führte. Zum Glück war der Weg breit genug, trotzdem wurde der Wagen mehr als einmal von tiefhängenden Ästen oder Zweigen gestreift.
    Es war ein schwüler Tag. Die Luft stand über dem Moor. Kein Hauch wehte. Mücken und Stechfliegen hatten hier ihr Paradies gefunden. Zu Tausenden hatten sie sich gesammelt und veranstalteten dicht über der Oberfläche des Sumpfes ihre bizarren Tänze.
    Die beiden Männer hatten die Fenster heruntergekurbelt. Aber auch der Fahrtwind brachte keine Kühlung. Ihnen war natürlich klar, daß sie sich in gewissem Sinne ungesetzlich verhielten. Unterwegs einfach ein Bier zu trinken, das war im Dienstplan nicht drin.
    Plötzlich fing Redcliff an zu grinsen »Was hast du?« fragte Miller.
    »Ich denke nur gerade an unseren Freund dahinten. Der wird sich doch das ganze Wasser aus dem Leib schwitzen. Überleg mal, bei dem Wetter auf der geschlossenen Ladefläche sitzen, das ist wie in einem Ofen.«
    Miller hob die Schultern. »Sein Pech.« Dann zeigte er nach vorn. »Da, das Gasthaus.« Bob Miller hustete. »Das sieht ja noch verfallener aus, als ich es in Erinnerung habe.«
    Die Männer hielten vor dem Dartmoor Inn. Clark Haskell, der Wirt, stand auf der offenen Türschwelle. Ein breites Grinsen überzog sein Gesicht, als er die Männer erkannte. »Miller und Reddy! Na, wenn das keine Überraschung ist.«
    Die beiden Beamten sprangen aus dem Führerhaus und reichten Haskell die Hand.
    »Dann kommt erst mal rein, Jungs«, sagte der Wirt, blieb aber im gleichen Moment stehen und zeigte auf den Gefängniswagen. »Und wen habt ihr mitgebracht?«
    »Einen nur. Totschlag. Fünfzehn Jahre.«
    Haskell pfiff durch die Zähne. »Eine verdammt lange Ecke. Armes Schwein.« Haskell stellte sich auf die Zehenspitzen und peilte durch das vergitterte Fenster.
    Der Gefangene saß auf der Pritsche. Er hatte den Kopf gesenkt und in beide Handflächen gestützt. Haskell konnte nur sein blondes Haar sehen.
    Die Männer betraten den Gastraum.
    Miller und Redcliff waren nicht die einzigen Gäste. In der Ecke saß ein alter Mann am Tisch und döste vor sich hin. Als die Männer eintraten, hob er den Kopf und grinste.
    »Willkommen, Freunde. Willkommen im besten Restaurant der Welt. Hier kriegen Sie alles, was ihr Herz begehrt. Hier…«
    »Und du kriegst gleich einen vor deine Schnauze, Paddy«, sagte der Wirt und legte seine Rechte auf die Schulter des Penners.
    Paddy kicherte, »t’schuldigung, aber ich wollte ja nur Reklame für dein Eta. Eta. ... ach egal, für deine Pinte machen.«
    Haskell ging hinter den Tresen, vor – dem die beiden Beamten schon Aufstellung genommen hatten. »Paddy ist ein harmloser Irrer. Lebt irgendwo im Sumpf und sammelt Kräuter. Er verkauft sie dann in Scranton. Außerdem ist er nicht ganz richtig im Kopf.«
    Die Beamten grinsten. Synchron griffen sie dann nach den beiden gut gefüllten Bierkrügen.
    »Oh, tut das

Weitere Kostenlose Bücher