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GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

Titel: GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte er mit diesem gemeinen Trick gerechnet. Er hatte das Gefühl, seine Hand wäre in einen Schraubstock geraten.
    Und Kubak grinste. In seinen Augen leuchtete ein sadistisches Feuer.
    »Verdammt«, keuchte John. »Laß los, zum Teufel.«
    »Gleich, John, gleich«, kicherte Kubak. »Aber erst sagst du mir, wer der Boß von uns beiden hier ist.«
    »Du bist der Boß«, keuchte John.
    Kubak ließ los.
    »Oh, verdammt!« John ließ sich auf sein Bett zurückfallen und rieb sich die rechte Hand. Er versuchte, die Finger zu bewegen. Es ging.
    Gebrochen war nichts.
    Kubak saß auf dem Bettrand und grinste. Er freute sich wie ein kleines Kind zu Weihnachten. John Sinclair beschloß in diesem Augenblick, Kubak den »kleinen Scherz« bei passender Gelegenheit heimzuzahlen.
    Aber vorerst mußte er sich ducken.
    »Mann, hast du Kraft.« John hatte instinktiv erkannt, wie man Kubak beikommen konnte.
    Kubak grinste geschmeichelt. »Ja, ich bin der Stärkste hier. Selbst McGivern ist vorsichtig.«
    »Wer ist McGivern?«
    Kubaks Augen wurden groß. »Du kennst McGivern nicht? Das ist dieser kleine dicke Kerl, der Oberaufseher. Er wird auch Porky, das Schwein genannt. Aber laß dir nur nicht einfallen, den Namen mal zu erwähnen, wenn er in der Nähe ist.«
    »Was passiert denn dann?«
    Kubak lachte. »Dann gibt es Einzelhaft. Dunkelzelle und so.«
    »Ich dachte, die gäbe es nicht mehr.«
    »Hast du eine Ahnung. Hier gibt es noch viele Sachen. Aber du hast ja Zeit genug, sie kennenzulernen.«
    John wechselte das Thema. »Wann kriegt man hier eigentlich sein Essen?«
    »Das wird gleich gebracht. Tagsüber mußt du ja im Moor arbeiten. Dann kommen sie und bringen es dir hin. Du kriegst auch einmal in der Woche frische Kleidung. Die andere wird dann gewaschen. Ist ‘n guter Job in der Wäscherei, kommen aber nur Lieblinge von McGivern hin.«
    Ehe Kubak weiterreden konnte, hörten sie von draußen das Klappern von Eßgeschirren. Kubak stand auf und nahm seinen Napf vom Regal.
    John tat es ihm nach. Napf und Besteck waren aus billigstem Aluminium.
    Breitbeinig nahm Kubak vor der Tür Aufstellung. Er pfiff ein Lied und klopfte den Takt mit dem Löffel gegen seinen Eßnapf.
    Endlich ging die Klappe in der Tür auf.
    »Na, Kubak, Hunger?« fragte eine rauhe Stimme.
    »Und wie, Chef.«
    Kubak hatte sich etwas gedreht, und John konnte sehen, wie ein Kalfaktor den Napf bis zum Rand mit Eintopf füllte.
    Kubak grinste, setzte sich auf seine Pritsche und begann zu fressen.
    Dies im wahrsten Sinne des Wortes. John hatte noch nie jemand so schlürfen und schmatzen gehört. Er hatte dabei schon gar keinen Appetit mehr.
    Dann war der Geister-Jäger an der Reihe.
    Der Kalfaktor – ein glatzköpfiger Mann mit Segelohren – grinste ihn an. »Du bist neu, was?«
    »Scharf kombiniert, Kumpel«, erwiderte John.
    »Lassen Sie die Späße«, erwiderte der Wärter, der den Kalfaktor begleitete. John bekam seinen Napf nur halbvoll.
    »Du hast ja auch heute nicht gearbeitet«, sagte der Kalfaktor.
    Auch ‘ne Art, Freunde zu gewinnen, dachte John.
    Die Klappe wurde wieder zugeknallt.
    John setzte sich wie Kubak auf die Bettkante. Mißtrauisch betrachtete er sein Essen. Es war ein Gemisch aus Bohnen, Kartoffeln und Erbsen. Es roch so, wie es aussah.
    John rührte mit dem Löffel um und wollte gerade probieren, als er Kubaks schwielige Hand auf seinem rechten Knie spürte.
    »Hör zu, Freund«, sagte der Kerl mit seiner Kastratenstimme. »Die Hälfte von deinem Essen ist für mich. Schließlich bin ich der Boß hier. Okay?«
    John nickte. »Kannst du haben.«
    Kubak war zufrieden, Zwischen den Bissen sagte er: »Wir werden doch noch Freunde, John.«
    Der Geister-Jäger grinste, dachte aber gleichzeitig, daß er auf diese Freundschaft verzichten konnte.
    Kubak fraß noch immer wie ein Halbverhungerter. Er kratzte sogar noch die Schüssel aus. Das dabei entstehende Geräusch erzeugte bei John Ohrenschmerzen.
    Dann nahm Kubak Johns Schüssel.
    Auch die aß er bis zur letzten Erbse leer. Anschließend rülpste er und legte sich zurück.
    »Das Essen ist gar nicht so schlecht«, meinte er.
    John enthielt sich einer Antwort. Fünfzehn Jahre mit solch einem Kerl in einer Zelle zu sitzen? Dann lieber tot sein, dachte der Oberinspektor.
    Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sich der Schlüssel zweimal im Schloß drehte.
    Die Tür ging auf, und dann stand Titus McGivern in der Zelle.
    »Komm mit, Sinclair«, sagte er.
    John trottete an McGivern vorbei. Auf dem

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