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GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

Titel: GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sinclair, Suzy war ja nicht immer da. Und ich bin ein Typ, der nun mal etwas Abwechslung braucht.«
    »Wußte Suzy davon?«
    »Nein, verdammt!«
    »Was sind Sie eigentlich von Beruf, Rander?« wollte John Sinclair wissen.
    »Ich habe mal in der Werbung gearbeitet. Texter und so. Aber dann hatte ich keine Lust mehr.«
    »Mit anderen Worten, die Frauen haben für Sie das Geld angeschafft. Haben Sie als Zuhälter gearbeitet?«
    »Früher mal, aber heute nicht mehr. Der Job ist mir zu riskant geworden. Wie gesagt, ich lebte von den Frauen, die es mir verdammt leicht machen. Ich brauche nur…«
    »Uninteressant«, sagte John, »kommen Sie wieder zum Thema. Wie ist der Schwarze Drache auf Sie aufmerksam geworden?«
    »Das war ganz einfach. Die Typen wußten, daß ich noch nebenbei ein paar Puppen an der Hand hatte. Eines Tages kamen sie dann zu mir und haben mich vor vollendete Tatsachen gestellt. Entweder ich lieferte ihnen Suzy aus, oder sie würden den Alten über mich aufklären. Sagen Sie ehrlich, Oberinspektor, was blieb mir anderes übrig?«
    »Ja, Rander, was blieb Ihnen anderes übrig.« John schüttelte den Kopf über soviel Unverfrorenheit. »Sie hätten zum Beispiel mit Suzy reden können. Vielleicht hätte sie Ihnen verziehen. Verdammt noch mal, haben Sie denn nicht gewußt, was diese Kerle mit dem Mädchen vorhatten? Sie haben sich der Beihilfe an einem Mord schuldig gemacht. Mann, Rander, Ihr Gewissen möchte ich wahrhaftig nicht haben.«
    »Sie haben ja nicht in meiner Situation gesteckt. Außerdem, wußte ich nicht, was mit Suzy geschehen sollte. Es hieß immer, es solle alles nur eine Art Spaß sein. Man wollte dem alten Feng einen Denkzettel verpassen. Ich habe nie gedacht, daß sie das Girl umbringen würden.«
    »Wie ist die Entführung vor sich gegangen?« wollte John Sinclair wissen.
    »Ich habe ihnen gesagt, wo wir an dem bewußten Abend hingehen würden. Sie haben uns dann beobachtet, anschließend das Taxi verfolgt, und dann bin ich ja ausgestiegen. Sie müssen sich Suzy wohl vor ihrer Wohnung gegriffen haben, aber genau weiß ich es auch nicht.«
    »Haben Sie Geld erhalten?« fragte John.
    Rander schwieg.
    »Ich habe Sie etwas gefragt!«
    »Ja, verdammt.«
    »Wieviel?«
    »Zweitausend Pfund.«
    »Zweitausend Pfund zur Beihilfe für einen Mord. Eine verdammte Blutsumme, Rander.«
    »Aber ich wußte doch nicht…«
    »Ja, ja, die Leier kenne ich.« John hatte keine Fragen mehr. Dafür aber Jim Rander. »Und was wird jetzt mit mir? Halten Sie Ihr Wort?«
    »Natürlich, Sie werden in Schutzhaft genommen.« John war zu Suko gegangen. »Du hast alles gehört?«
    Suko nickte. »Ich werde Li Tse Feng Bericht erstatten müssen.«
    »Aber erst später«, sagte John. »Alles andere würde die Nachforschungen noch komplizierter machen. Wenn der Fall beendet ist, werden wir beide es Li Tse Feng sagen.«
    »Falls wir dann noch leben«, schränkte Suko ein.
    »Das wollen wir doch hoffen.« John grinste. Dann fragte er: »Sag mal, Suko, wieso hast du mich eigentlich gefunden?«
    »Ich war immer hinter Ihnen, Sir. Ich habe Sie verfolgt. Schließlich bin ich für Ihr Leben verantwortlich.«
    »Ja.« John lächelte und schlug dem muskulösen Suko auf die Schulter. »Du bist wirklich jemand, auf den man sich verlassen kann. Ich schätze, wir beide werden den verdammten Drachen schon in die Knie zwingen.«
    Von draußen hörte John Sinclair das Heulen von Polizeisirenen. Der Geisterjäger öffnete die Wohnungstür und trat in den Flur.
    Wie Ratten verschwanden die Neugierigen in ihren Wohnungen. Türen knallten zu, wurden verriegelt. Niemand wollte etwas mit der Polizei zu tun haben, denn fast jeder der Bewohner hatte ein schlechtes Gewissen. Etwas Dreck hatten sie alle am Stecken.
    Eine Etage tiefer klangen die Schritte der Beamten auf. Dann stürmten die Männer schon die Treppe hoch. An der Spitze Sergeant Crosswind, stellvertretender Leiter der Mordkommission II. Crosswind sah aus wie ein Fleischerhund und hatte wohl auch dessen Gemüt. Als er John sah, verzog er das Gesicht.
    »Immer wenn wir uns begegnen, sind Leichen da, wie?«
    John hob die Schultern. »Das liegt wohl in der Natur der Sache.« Er reichte Crosswind die Hand. Die beiden Männer verstanden sich ganz gut. Noch auf dem Flur setzte der Oberinspektor den Sergeant kurz ins Bild. Er berichtete von dem Selbstmord des Chinesen und auch von Rander.
    »Diesen Rander«, sagte John, »nehmen wir in Schutzhaft. Am besten kümmern Sie sich darum, Sergeant.

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