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GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

Titel: GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Händen zündete er sich eine Zigarette an. Dann streckte er Suko die Hand hin.
    Der Chinese sah ihn erstaunt an.
    »Ich will mich bedanken«, sagte John.
    »Wofür, Sir?«
    »Dafür, daß Sie mir das Leben gerettet haben. Und das ist immerhin nicht wenig.«
    »Es ist mir befohlen worden, auf Sie achtzugeben, Sir«, sagte Suko steif. »Ich hätte mich selbst umgebracht, wenn Ihnen etwas geschehen wäre, denn in diesem Fall hätte ich als Versager meine Ehre verloren und meinem Herrn nicht mehr unter die Augen treten können. Es war deshalb eine Selbstverständlichkeit für mich, Sie zu retten. Genausogut hätte ich Sie auch umgebracht, bei einem entsprechenden Befehl natürlich.«
    »Aha.« John schluckte und zog die Hand weg. Teufel, diese Chinesen hatten eine Mentalität, die würde er nie begreifen.
    Diesen Mann als Gegner zu haben wünschte man nicht einmal seinen ärgsten Feinden. Schon allein die Vorstellung erzeugte bei John Sinclair ein leichtes Frösteln.
    »Und um mich kümmert sich wohl keiner«, rief Jim Rander.
    »Ihr laßt mich hier verrecken, wie?«
    Rander lag noch immer auf dem Boden. Es war ihm unmöglich, aufzustehen, da er seine Arme nicht gebrauchen konnte. »Verdammt, so helft mir doch hoch«, jammerte er. »Aber paßt auf, die Schweine haben mir die Arme ausgekugelt.«
    John Sinclair faßte Jim Rander am Hemdkragen. Er starrte dem Mann ins Gesicht. Nichts war mehr von seiner arroganten, aufgeputzten Art übriggeblieben. Rander war nur noch ein wimmerndes Bündel Angst.
    »Wir beide werden uns gleich noch unterhalten«, sagte John gefährlich leise.
    »Von wegen. Ich brauche einen Arzt, verdammt!« kreischte Jim Rander.
    »Bekommen Sie, mein Freund, keine Angst.«
    John bettete den Mann auf die altersschwache Couch. Suko hatte mit vor der Brust verschränkten Armen vor der Tür Aufstellung genommen. In seinem Gesicht regte sich kein Muskel. Der Geisterjäger hätte gerne gewußt, was hinter Sukos Stirn vorging.
    Bevor er Rander ausfragen konnte, klingelte das Telefon.
    »Wer kann das sein?« fragte der Oberinspektor.
    »Keine Ahnung«, murmelte Rander.
    Nach dem dritten Läuten hob der Geisterjäger ab.
    »Ja?« sagte er mit verstellter Stimme.
    »Mr. Rander?« Eine Frau war am Apparat.
    »Hm.«
    »Hier spricht Lilian Preston, Mr. Rander.«
    »Ja?«
    »Erinnern Sie sich nicht an mich? Ich meine, an die Blonde von vorhin? Sie haben mir doch großzügigerweise Ihre Visitenkarte hinterlassen.« Die Stimme der Frau klang erstaunt.
    John atmete tief ein. »Ich glaube kaum, daß Mr. Rander noch Interesse an Ihrer Bekanntschaft hat. Good bye.«
    Der Oberinspektor legte auf. Dieser Anruf hatte ihm gezeigt, daß er Jim Rander richtig eingeschätzt hatte. Seine Verlobte war tot, und verdammt noch mal, dieser Typ hatte sich sehr schnell getröstet. Hatte Rander überhaupt so etwas wie einen Charakter? John glaubte nicht daran.
    Doch er sollte noch nicht dazu kommen, Rander auszufragen, denn wieder schrillte das Telefon.
    Diesmal war es eine Männerstimme, die einige Sätze in den Hörer flüsterte.
    »Der Schwarze Drache wird euch töten!« vernahm John das heiser klingende Organ. »Schon morgen früh werden eure Leichen in der Themse schwimmen. Der Schwarze Drache ist allmächtig!«
    John lachte, aber es fiel nicht gerade glücklich aus. »Hören Sie zu, Mr. Unbekannt«, sagte er, »leere Drohungen haben mich noch nie geschreckt. Wir werden sehen, wer…«
    John sprach nicht mehr weiter, denn der unbekannte Anrufer hatte aufgelegt.
    Der Geisterjäger ließ ebenfalls den Hörer auf die Gabel sinken und berichtete Suko von dem letzten Gespiäch.
    »Wir sollten die Drohung sehr ernst nehmen«, sagte der Chinese.
    John nickte. »Der Meinung bin ich auch. Aber was sagst du, Suko? Können wir uns schützen?«
    »Kaum, Sir. Der Schwarze Drache ist stark, und er lötet auch aus dem Hinterhalt. Wir müssen sehr, sehr viel Glück haben, wenn wir ihn besiegen wollen.«
    »Reizende Aussichten«, erwiderte John Sinclair. Er versuchte vergebens, das unbehagliche Gefühl, das ihn erfaßt hatte, zu unterdrücken.
    Jim Rander hatte dem Dialog der beiden Männer mit aufgerissenen Augen zugehört. Seine Gefühle spiegelten sich auf dem Gesicht wider. Angst, Grauen, Panik.
    »Und was ist mit mir?« schrie er plötzlich. »Wer kümmert sich um mich, zum Teufel? Ich will nicht sterben, ich will nicht…!«
    »Halten Sie Ihr verdammtes Maul!« schrie John zurück. »Sie brauchen keine Angst zu haben. Ich werde mich jetzt um Sie

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