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GK0172 - Die Killerpuppen

GK0172 - Die Killerpuppen

Titel: GK0172 - Die Killerpuppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte die Zeit nutzen.
    Die Wände abzuklopfen, hatte keinen Zweck. Sie waren an allen Seiten aus stabilen Backsteinen gebrannt. Aber da war noch die Metalltür – und besonders interessierte Bill das Schloß.
    Er knipste sein Feuerzeug an und untersuchte das Schloß genauer. Bill brauchte nicht einmal eine Minute, um herauszufinden, daß er eine ganz einfache Konstruktion vor sich hatte. Es war unter Umständen mit einem zurechtgebogenen Stück Draht aufzukriegen. Bills Hoffnung wuchs. Dann machte er sich auf die Suche nach einem passenden Werkzeug. Fieberhaft durchwühlte er das Gerümpel. Bill fand sogar noch einen Kerzenstummel, zündete den Docht an und hatte so beide Hände frei.
    Nachdenklich hielt er den Lampenschirm in der Hand. Die Idee kam ihm blitzartig.
    Vier Drähte führten schräg auf einen kreisrunden Metallring zu. Sie steckten in kleinen Ösen und waren ziemlich wacklig. Über die Drähte war billiges Pergament gespannt worden.
    Bill Conolly schalt sich im stillen einen Narren, warum er nicht schon vorher auf die Idee gekommen war. Mit zwei schnellen Handbewegungen zerfetzte er das Pergament. Dann riß er einen Drahtstab aus der Öse. Der Draht war schon verrostet, aber das störte Bill nicht.
    Der Reporter nahm die Kerze vom Boden auf und stellte sie neben die Tür, so daß der Flammenschein auch noch das Schloß erreichte. Vor Aufregung war Bill in Schweiß geraten. Er bog ein etwa fingerlanges Stück Draht rechtwinklig nach außen und hatte sich so einen behelfsmäßigen Dietrich geschaffen.
    Behutsam führte er ihn in das Türschloß.
    Zum Glück steckte der Schlüssel nicht.
    Jetzt begann der schwierigste Teil der Arbeit. Bill werkelte herum, wie ein Feinmechanikergeselle an seiner Meisterprüfung. Immer wieder drehte er den Dietrich vorsichtig nach links, aber das Metall griff noch nicht.
    Bill probierte weiter. Zwischendurch mußte er sich mehrmals den Schweiß von der Stirn wischen, aber je länger es dauerte, um so größer wurde sein Ehrgeiz.
    Und dann packte der Draht.
    Bill hielt den Atem an.
    Jetzt nur keinen Fehler machen, sagte er sich.
    Behutsam drehte er den Dietrich nach links – und… Das Schloß schnappte zurück. Die Tür war offen. Aufatmend trat Bill Conolly zurück. Ein triumphierendes Grinsen huschte über sein schweißnasses Gesicht. Er dachte an die Torkano, die so mit ihren Kenntnissen der Krimi-Literatur geprotzt hatte.
    Anscheinend hatte sie doch nicht genügend gelesen. Bill Conolly zog den Dietrich aus dem Schloß, löschte die Kerze und öffnete vorsichtig die Tür.
    Sie quietschte nicht einmal in den Angeln.
    Der Reporter steckte seinen Kopf durch den Spalt.
    Er sah nichts. Vor ihm war alles finster. Also mußte mal wieder das Feuerzeug herhalten.
    Das Gas huschte aus der Düse, fing Feuer.
    Bill Conolly befand sich in einem Gang. Weiß getünchte Wände leuchteten ihm entgegen. Schwarze Kabel liefen wie Schlangen darüber. Bill sah aber auch – als er das Feuerzeug höher hielt – Glühbirnen an der Decke. Demnach mußte es hier irgendwo einen Lichtschalter geben.
    Bill machte sich auf die Suche. Er wandte sich nach links und fand den Schalter am Ende des Ganges. Es war ein altertümlicher schwarzer Drehschalter, an dessen linker Ecke der Kunststoff schon abgesprungen war.
    Aber er funktionierte.
    Das Licht war zwar mehr als mäßig, doch für Bills Zwecke eignete es sich ausgezeichnet.
    Der Reporter sah sich um.
    Er befand sich hinter einer Bühne. Der Gang mündete in ein halbrundes Oval, das mit allerlei verstaubten Requisiten gefüllt war. Die Sachen standen in wirrem Durcheinander an der Wand. Eine Decke gab es nicht. Wenigstens keine, die Bill sehen konnte. Wenn er den Kopf hob, verloren sich seine Blicke in der Finsternis. Bill war nicht zum erstenmal in einem Theater und wußte, daß sich über ihm der Schnürboden befand, mit all seinen Seilen, Scheinwerfern und mechanischen Vorrichtungen, um die einzelnen Dekorationen auf die Bühne herunterfahren lassen zu können.
    Als Bill ein paar Schritte vorging sah er eine schmale eiserne Wendeltreppe, die hoch zum Schnürboden führte.
    Nur den Ausgang, den entdeckte er nicht. Das heißt, er sah zwar eine Tür, auf der NOTAUSGANG in dicken roten Lettern stand, aber die Tür war verschlossen und auch – soweit Bill erkennen konnte – mit einem Dietrich nicht zu öffnen.
    Blieb nur noch die Möglichkeit, vorn aus dem Theater zu entwischen.
    Bill ging auf den Vorhang zu. Er suchte nach dem Spalt, durch den

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