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GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

Titel: GK0176 - Der Alptraum-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeichen. Die Symbole des Lebens, der Wiedergeburt, so wie sie schon in den alten Büchern und Schriften überliefert worden waren. Auf sie und auf die Mischung des geheimnisvollen Pulvers kam es an, ob die Beschwörung gelingen würde.
    Die Hände des Professors zitterten vor Aufregung, als er mit der rechten Hand in die Hosentasche griff und die Zündhölzer hervorholte.
    Er steckte die Taschenlampe weg und riß ein Streichholz an. Zischend zuckte das Flämmchen auf, brannte nur zögernd, weil die Luft zu wenig Sauerstoff enthielt. Professor Jurc hielt das Holz schräg, damit es besser Feuer fangen konnte, und die Flamme erholte sich.
    Jurc bückte sich, hielt das Zündholz an den Beginn des Pulverringes.
    Die drückende Stille in der Felsenhalle wurde nur von Jurcs heftigen Atemzügen unterbrochen.
    Würde die Beschwörung gelingen?
    Da fing das Pulver Feuer!
    Zischend sprühte die geheimnisvolle Ingredienz auf. Blauweiße Flammen tanzten, vereinigten sich zu einem hüfthohen Reigen, der sich funkensprühend immer weiter fraß.
    Ein Ring legte sich um den Sarg.
    Professor Jurc war zurückgetreten. Seine Augen glänzten, während sich die Lippen wie im Selbstgespräch bewegten und dabei kein Laut aus seiner Kehle drang.
    Dort, wo die Flammen die in den Boden geritzten Symbole berührten, bildeten sich plötzlich tanzende hellrote Gestalten, die sich deutlich vom Blau des kalten dämonischen Feuers abhoben.
    Es waren grauenhafte, furchterregende Gestalten, die sich den Augen des Professors präsentierten. Deutlich waren die schrecklichen Fratzen zu erkennen, die sich im Innern des Flammenringes gebildet hatten. Es waren Gesichter, wie sie nur in den Dimensionen des Wahnsinns geboren werden konnten.
    Manchmal halb Tier, halb Mensch. Urweltgeschöpfe mit langen Armen, die an Tentakel erinnerten, und die aus dem Flammenring heraus auf den Sarkophag zeigten.
    Mäuler waren zu stummen Schreien geöffnet, und die häßlichen Gestalten wiegten sich im Reigen einer unhörbaren Melodie. Hier unten in diesem Gewölbe hatte die Hölle einen Teil ihres Geheimnisses preisgegeben.
    Was seit Urzeiten verbannt gewesen war, wollte nun wieder zu einem unseligen Leben erwachen.
    Und dann brandete ein markerschütternder Aufschrei durch den Felsendom. Ein Schrei, der selbst dem abgebrühten Professor Jurc einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
    Der alte Leitner hatte ihn ausgestoßen. Er, der lebende Tote, wußte nun, daß sein Schicksal endgültig besiegelt war, daß er eingehen würde in den Reigen der Hölle, um einem anderen, stärkeren Platz zu machen.
    Bakuur, der Schreckliche, forderte seinen Tribut!
    Der lebende Tote, der als Gastkörper seinem Herrscher gedient hatte, wurde von einer unsichtbaren Kraft auf die Flammenwand zugeschleudert. Vergeblich wehrte er sich, kämpfte mit Händen und Füßen dagegen an, doch sein Schicksal war längst besiegelt. Ein letzter Ruck – und er wurde hineingestoßen in das mörderische Höllenfeuer.
    Blitze spalteten die Luft, fanden mit tödlicher Präzision ihr Ziel. Der Körper des lebenden Toten!
    Der alte Leitner bäumte sich auf. Hin- und hergerissen wurde er und verging dann in Sekundenschnelle in einem furiosen Wirbel aus Flammen und Funken.
    Nicht einmal mehr Asche blieb von ihm übrig!
    Doch der Geist, der in ihm gewohnt hatte, dieses materielose Wesen, hatte den Gastkörper längst verlassen und ging über in seinen eigentlichen Leib.
    In Bakuur, den Schrecklichen!
    Während die Flammen hoch und höher schlugen, setzte er dort einen Prozeß in Gang, der durch Schwarze Magie und gefährliche Kräfte schon seit langen Zeiten vorherbestimmt worden war. Bakuur erwachte zum Leben!
    Und mit jeder Stufe seines neuen Daseins fielen die kalten Flammen mehr zusammen, bis sie schließlich völlig verlöschten. »Es ist soweit«, flüsterte Professor Jurc rauh. »Endlich ist die Zeit gekommen! Wie lange habe ich darauf gewartet!«
    Er ging vorsichtig ein paar Schritte auf den Sarkophag zu, um einen Blick hineinwerfen zu können.
    Doch dann blieb er wie vom Donner gerührt stehen.
    Eine Hand tauchte über dem Rand des steinernen Sargs auf! Die Finger waren blau, wirkten wie Leder. Weiß traten die Knöchel hervor. Eine Skeletthand, die keine war.
    Professor Jurc wußte, was vorher in dem Sarkophag gelegen hatte. Nicht mehr als ein paar bleiche Knochen und ein wenig Asche. Erst durch die magischen Rituale war es gelungen, Bakuur wieder auferstehen zu lassen.
    Der Hand folgte ein Arm. Auch

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