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GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

Titel: GK0176 - Der Alptraum-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schulter. »Geht schon in Ordnung, Herr König, danke. Aber ich selbst bin dem Professor auf den Fersen. Und Sie gehen jetzt wieder zurück in Ihr Hotel.«
    »Aber ich – ich wollte doch…«
    »Helfen? Nein, Herr König. Ich bin es gewohnt, allein zu arbeiten. Sie würden mir nur im Wege sein. Wir sehen uns dann später.« John ließ den jungen Mann kurzerhand stehen.
    Geduckt schlich er an der Friedhofsmauer weiter, bis er das Tor erreichte.
    Professor Jurc hatte es nur angelehnt, John drückte es so weit auf, wie es nötig war. Dann schlüpfte er hindurch und ging blitzschnell hinter einem höheren Grabstein nieder.
    John Sinclair peilte die Lage.
    Von seiner Stellung aus hatte er einen guten Blick zur Leichenhalle hin. Er konnte über die meisten Grabkreuze und Steine hinwegsehen. Es war kein besonders prunkvoller Friedhof, auf dem sich John Sinclair befand. Die meisten Grabsteine waren schon verwittert, auch die Kreuze steckten schief im Boden, der bei allen Gräbern mit der Zeit nachgegeben hatte und eingesackt war. Die Wege zwischen den Gräbern waren zwar mit Kies bestreut, aber danach nie wieder geharkt worden. Der Wind hatte Blätter auf die Wege geweht, auf vielen Gräbern welkten die Blumen in den Vasen.
    Professor Jurc konnte John Sinclair nirgendwo mehr sehen.
    Er war verschwunden.
    Der Geisterjäger ärgerte sich. Das kleine Zwischenspiel mit Dieter König hatte ihn wertvolle Zeit gekostet. Zeit, die der Anthropologe zu seinen Gunsten genutzt hatte.
    Hatte dieser Mann den Friedhof vielleicht wieder verlassen? War er in die Leichenhalle gegangen? Oder hatte er seinen Verfolger bemerkt und lauerte in einem Hinterhalt auf ihn?
    John beschloß, das Versteckspiel aufzugeben. Er tauchte hinter dem Grabstein auf und betrat den etwas breiteren Hauptweg, der geradewegs zur Leichenhalle führte.
    Der Wind hatte aufgefrischt. Er bog die Zweige der Bäume, ließ faulige Blätter durch die Luft wirbeln und bewegte das Friedhofstor quietschend in den Angeln.
    John warf einen Blick zum Himmel hoch. Über dem Friedhof hatten sich dunkle Wolken zusammengeballt, und hauchdünne Nebelschleier lagen wie ein Wattegespinst in der Luft.
    Etwas braute sich zusammen.
    John spürte ein Prickeln auf der Rückenhaut. Dieser plötzliche Umschwung kam nicht von ungefähr. Etwas lag in der Luft. Etwas Drohendes, Unfaßbares.
    Holte der unbekannte Gegner bereits zu seinem großen Schlag aus? John ging weiter. Er hatte die Lippen aufeinandergepreßt, sie bildeten einen schmalen Strich in dem kantigen Gesicht.
    Und dann sah er Professor Jurc!
    Er stand auf dem Dach der Leichenhalle!
    Unwillkürlich blieb John Sinclair stehen, speicherte das Bild, das sich seinen Augen bot.
    Der unheimliche Professor balancierte wie ein Seiltänzer auf dem etwas schrägen Dach. In der rechten Hand hielt er einen Strick – und John Sinclair traute seinen Augen nicht – Professor Jurc hatte sich das eine Ende des Strickes als Henkerschlinge um den Hals gebunden. Kein Zweifel, der Mann wollte Selbstmord begehen! »Professor Jurc!« brüllte John Sinclair. Der Wind riß ihm die Worte von den Lippen.
    Jurc schien ihn aber doch gehört zu haben, denn er blieb plötzlich stehen und starrte den Geisterjäger an.
    Der Wind wühlte in dem weißen Haar des Mannes, fegte es hoch und ließ es wie eine Mähne um den Kopf flattern. Das Gesicht des Professors war verzerrt, ein gellendes Lachen drang aus seinem Mund. »Auch du kannst mich nicht mehr aufhalten, Sinclair«, rief er. »Die Zeit ist gekommen, in der Bakuur seine Rache vollenden wird. Ich habe ihn erweckt und werde nun eingehen in das Reich des Satans.« Vorsichtig ging der Wissenschaftler ein paar Schritte vor, bis er den Dachrand erreicht hatte und direkt neben dem schweren eisernen Kreuz stand.
    »Machen Sie keinen Unsinn, Professor!« brüllte John Sinclair. »Kommen Sie zurück. Wir werden über alles reden!«
    »Es sind schon genug Worte gewechselt worden!« schrie Jurc zurück. »Jetzt werden die Taten folgen!«
    Blitzschnell schlang er das freie Ende des Seils um das eiserne Kreuz. »Sind Sie wahnsinnig!«
    Johns Stimme gellte über den Friedhof, wurde aber vom Heulen des Windes übertönt.
    Der Wind hatte zugenommen und sich zu einem Sturm gesteigert. Er pfiff über den Totenacker, wühlte Laub und kleinere Zweige hoch und rüttelte an der Eingangstür zur Leichenhalle.
    John Sinclair konnte dem Professor mit Taten nicht helfen. Es würde ihm nie gelingen, schnell genug auf das Dach der

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