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GK0180 - Der schwarze Würger

GK0180 - Der schwarze Würger

Titel: GK0180 - Der schwarze Würger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Gestalt aufgetaucht.
    Der schwarze Würger!
    ***
    Nanette war vor Entsetzen gelähmt. Die Waffe rutschte ihr aus den Fingern, polterte dicht vor dem Unheimlichen zu Boden.
    Aus weit aufgerissenen Augen starrte Nanette auf die grauenhafte Gestalt, die kein Gesicht hatte, sondern bei der zwischen Hutkrempe und Mantelkragen ein heller Fleck schimmerte.
    Im Unterbewußtsein hörte Nanette Renos Stimme. Der Dealer brüllte sich die Lunge aus dem Leib. Er hatte zwar den Schuß und den Schrei gehört, wußte aber nicht, was geschehen war.
    Er nahm aber an, daß Tom die Kleine endlich überwältigt hatte. Reno hetzte die letzten Stufen hoch, sprintete in die Diele und kam gerade zurecht, um zu sehen, wie Nanette ohnmächtig zu Boden sackte.
    Da sah er den schwarzen Würger!
    Jonny Reno hatte das Gefühl, sein Herz würde stehenbleiben. Vornübergebeugt stand er da und glotzte die unheimliche Erscheinung an.
    Innerhalb von Sekunden rasten unzählige Gedanken durch seinen Kopf.
    Der Zettel, die Drohung! Es war also doch wahr. Der Würger war ins Haus gekommen – trotz der verschlossenen Türen. Unmöglich – oder…?
    Ein Spuk, eine Geisterscheinung?
    »Tooommm!« brüllte der Dealer in seiner wahnsinnigen Angst, doch sein Leibwächter kam nicht.
    Dafür aber der Würger.
    Er hatte die Arme ausgestreckt. Reno konnte den blutroten Innenstoff der schwarzen Handschuhe sehen, starrte wie hypnotisiert auf die klauenartig gekrümmten Finger.
    Hatte er noch eine Chance zu entkommen?
    Der Weg zur Tür war ihm versperrt, und den Schlüssel zum Hinterausgang hatte Tom.
    Jonny Reno tat das seiner Meinung nach einzig Richtige. Er warf sich auf dem Absatz herum und rannte die Treppe zum Pool hinunter. Der schwarze Würger folgte ihm wie ein Schatten!
    ***
    John Sinclair war froh, daß es aufgehört hatte zu regnen.
    Er befand sich bereits seit einer Stunde in Jonny Renos Garten, hatte sich genau wie Nanette zwischen den Tannen versteckt.
    Geduld gehörte zu den großen Tugenden des Geister-Jägers. Er beobachtete das Haus, hinter dessen großen Fenstern Licht brannte und einen breiten, hellen Streifen nach draußen warf. Manchmal konnte er die Umrisse der Personen erkennen. Schließlich tauchte der »Gorilla« vor dem Fenster auf und ließ die Rolläden herab. Sinclair huschte auf den Bungalow zu. Er lief geduckt, änderte dann die Richtung, um die Garage zu erreichen. Er hatte dort eine kleine Tür entdeckt, die ebenfalls in den Bungalow führte.
    Die Tür war verschlossen.
    John biß sich auf die Lippen. Demnach hatte es Nanette doch nicht geschafft.
    Einen Grund, gewaltsam in das Haus einzudringen, hatte er nicht. Auch John Sinclair mußte sich an die bestehenden Gesetze halten, und so blieb ihm nichts weiter übrig, als zu warten.
    Er ging ein paarmal um das Haus herum, ohne jedoch eine Möglichkeit zu finden hineinzugelangen.
    John kam sich vor wie ein ausgesperrter Ehemann, der darauf wartet, daß der Hausfreund endlich verschwindet.
    Die Zeit verrann, und es tat sich nichts.
    John beobachtete auch immer wieder den Garten, um einen Eindringling früh genug entdecken zu können.
    Ein paarmal fuhren Wagen an dem Haus vorbei. Auf dem Nachbargrundstück wurde das Tor einer Garage hochgeschoben. Es quietschte zum Gotterbarmen.
    Allmählich begann John, sich zu fragen, ob er die Wartezeit nicht in den Sand setzte. Alles deutete darauf hin, daß er die schlechteren Karten in der Hand hielt. Vielleicht hatte ihn diese Nanette auch nur hereinlegen wollen, und er war ihr wie ein Trottel auf den Leim gegangen, während der schwarze Würger irgendwoanders zuschlug. Wiederum aber durfte er sich nicht die geringste Chance entgehen lassen, den Würger zu fangen, und diese Möglichkeit, die sich ihm hier angeboten hatte, war die beste gewesen.
    Bisher hatte sich John mit einem verglichen, der gegen eine Wand schlagen wollte und dessen Hand nie mit der Mauer Kontakt bekam, sondern immer hindurchging.
    Es war nichts Greifbares, nichts Konkretes vorhanden. Aber dann überstürzten sich die Ereignisse.
    Ein Schuß riß John aus seiner Deckung hoch.
    Er sprintete mit langen Sätzen auf die Eingangstür zu und hatte sie kaum erreicht, als er den gellenden Schrei einer Frau hörte. Nanette! war sein erster Gedanke.
    John rüttelte an der Klinke.
    Verschlossen.
    Jetzt gab es kein Zögern mehr für den Geister-Jäger.
    Wie von selbst sprang ihm die Beretta in die Hand. Sie war mit normalen und nicht mit geweihten Silberkugeln geladen. John zielte und

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