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GK0180 - Der schwarze Würger

GK0180 - Der schwarze Würger

Titel: GK0180 - Der schwarze Würger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weißen Umschlag fand, ihn rasch aufschlitzte und eine auf Büttenpapier gedruckte Einladung hervorholte.
    McCormick und Astor lasen die Worte gemeinsam.
    Sie stimmten mit denen überein, die auch auf Astors Karte standen. Der Nachtclubboß grinste. »Jetzt bist du platt, wie?«
    »Warum?«
    »Überleg doch mal. Hat uns Dan Clifton schon mal eingeladen? Und dazu noch in sein Schloß. Mensch, der alte Clifton hätte Theater gemacht und uns…«
    Das Summen des Telefons unterbrach Al Astor.
    McCormick hob ab.
    »Ein Gespräch für Sie, Sir.«
    »Stellen Sie durch.«
    Und dann sagte der Rechtsanwalt erst einmal fünf Minuten lang gar nichts. Etwas, was bei ihm höchst selten vorkam. Die Nachricht mußte ihn sehr geschockt haben.
    Als er schließlich den Hörer auflegte, sagte er mit leiser Stimme: »Jetzt brauche ich auch einen Schluck.«
    »Mensch, was ist denn passiert?« fragte Al Astor nervös.
    Sean McCormick kippte sich einen dreifachen Bourbon ein. »Dan Clifton hat eben angerufen.«
    »Und?« schnappte Astor.
    Der Anwalt nahm einen Schluck, verzog das Gesicht und sagte: »Der alte Clifton ist ermordet worden. Erwürgt, genau wie Perry!«
    »Das ist doch nicht möglich!« Astor wurde kreidebleich und ließ sich in einen Sessel fallen. »Langsam bekommt man es wirklich mit der Angst zu tun. Du kennst mich und weißt, daß ich nicht gerade ein Waisenknabe bin. Ich habe schon so manchen Strauß ausgefochten, auch mit Konkurrenzbanden, und einmal ist auch heißes Blei geflogen. Aber einen heimtückischen Killer hatte ich noch nie im Nacken.«
    »Woher weißt du denn, daß er dir ans Leben will?« fragte Sean McCormick.
    »Das sagt mir mein Gefühl. Außerdem kann ich eins und eins zusammenzählen.«
    »Dann gehst du heute abend wohl nicht hin?«
    Astor hob die breiten Schultern. »Wenigstens nicht allein. Ich werde mir wohl zwei von meinen besten Jungens mitnehmen. Die werden schon auf mich achtgeben. Und auf dich natürlich auch.«
    Sean McCormick lächelte mokant. »Dann hältst du Dan Clifton also für einen Mörder. Traust du ihm so etwas überhaupt zu? Mensch, der ist doch nur eine halbe Person.«
    Astor streckte abwehrend beide Arme aus. »Davon habe ich nichts gesagt. Aber wer weiß, welche Typen er noch alles eingeladen hat?«
    »Du kannst ihn ja mal anrufen.«
    »Nein, ich will mich doch nicht blamieren. Ich fahre heute abend in Begleitung hin. Die Jungens werden sich in der Nähe aufhalten. Dann fühle ich mich sicher. Nur frage ich mich, was Dan Clifton uns alles erzählen will.«
    »Ich bin schließlich Anwalt«, meinte McCormick.
    »Stimmt. Er wird sicherlich noch eine erbrechtliche Frage zu klären haben. Ist ja auch egal. Wir erfahren ja sowieso heute abend mehr.« Astor blickte auf seine Uhr. »Für mich wird es Zeit. Ich muß noch zwei neue Tänzerinnen begutachten.« Astor leckte sich die Lippen.
    »Überanstrenge dich nur nicht«, meinte Sean McCormick sarkastisch.
    »Keine Angst. Ach so, da fällt mir noch etwas ein. Fahren wir heute abend zusammen? Soll ich dich abholen?«
    »Nicht nötig, mein Jaguar braucht mal wieder Auslauf.«
    »Okay, dann bis später.«
    Der Nachtclubbesitzer verschwand.
    Nachdenklich trat McCormick an das hohe Fenster. Durch die Scheibe sah er nach unten auf die Bond Street. Sechs Stockwerke hoch war das Haus. McCormicks Büros lagen im vierten.
    Die Einladung ging dem Rechtsanwalt nicht aus dem Sinn. Was bezweckte Dan Clifton damit? Wie kam er dazu, Leute einzuladen, die ihm eigentlich fremd waren? Oder fand etwa eine Testamentseröffnung statt? Unsinn! Der alte Clifton hatte Astor und ihm bestimmt nichts vermacht. Und Perry hatte noch nicht an ein Testament gedacht.
    Wie er es auch drehte und wendete, Sean McCormick kam zu keinem Ergebnis. Es schien wirklich besser zu sein, den kommenden Abend abzuwarten.
    Der Anwalt öffnete die schwere, von innen gepolsterte Tür seines Büros und gab seinen Sekretärinnen Anweisung, an diesem Tag alle Termine abzusagen.
    Dann setzte er sich in einen Sessel, legte die Beine auf den Tisch und dachte nach.
    ***
    Die schnurgerade und gut asphaltierte Privatstraße führte durch den herbstlich gefärbten Mischwald. Das Gelände gehörte noch den Cliftons, und erst vier Meilen weiter mündete die Straße in einen Zubringer der Stadtautobahn.
    John Sinclair hatte das Gefühl, durch einen Tunnel zu fahren. Die Bäume standen zu beiden Seiten der Fahrbahn sehr dicht beisammen, und ihre ausladenden Kronen bildeten ein farbiges Dach.
    Schon auf

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