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GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

Titel: GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihren Wangen hinterlassen. Streifenartig liefen sie zu den Kinnwinkeln hinunter.
    Plötzlich schien sie sich ihres Zustandes bewußt zu werden. »Ich muß wohl schrecklich aussehen«, sagte sie. »Kann ich mich hier irgendwo frisch machen?«
    »Das Bad ist gleich nebenan«, sagte John.
    »Danke.«
    Die Frau ließ die beiden Männer allein.
    John Sinclair zündete sich eine Zigarette an. »Ist hier alles klar gegangen, Suko?«
    »Ja.« Der Chinese nickte. »Aber bei dir nicht.«
    »Nein.« John Sinclair blies den Rauch gegen die Decke, öffnete den Koffer und stieß erst einmal ein neues Magazin mit geweihten Silberkugeln in die Beretta. Dann berichtete er Suko, was ihm im Keller widerfahren war.
    Mitten in seine Erzählungen schrillte das Telefon.
    Die Männer sahen sich an.
    »Wer ist das denn?« fragte Suko.
    John hob die Schultern. »Keine Ahnung. Aber ich habe die Nummer, unter der ich zu erreichen bin, im Yard bekannt gegeben. Moment.« Der Geister-Jäger hob ab und meldete sich.
    Es war tatsächlich ein Kollege vom Yard.
    »Hören Sie zu, Sinclair«, sagte er. »Hier möchte Sie jemand dringend sprechen. Ein gewisser Theo Plummer. Er hat bei uns angerufen. Kennen Sie ihn?«
    John überlegte. »Plummer, Plummer«, murmelte er. Dann fiel ihm jedoch der alte Mann aus dem Heim ein. »Natürlich, Plummer, den kenne ich«, sagte er. »Und? Was ist mit ihm?«
    »Ich weiß auch nicht so recht. Er redete viel dummes Zeug. Sprach von einem Hochhaus, dessen Menschen in höchster Gefahr schweben und wollte unbedingt zu Ihnen. Ich…«
    »Augenblick, Kollege«, unterbrach John den Mann. »Wo ist Mister Plummer jetzt?«
    »Wieder im Altersheim. Er selbst hat keinen Wagen und meint, Sie sollen ihn abholen.«
    »Das geht jetzt nicht«, erwiderte John.
    »Aber hören Sie jetzt genau zu. Alarmieren Sie das nächste Revier in Chelsea. Lassen Sie Mister Plummer von einem Streifenwagen abholen und zu mir bringen. Die genaue Adresse gebe ich Ihnen durch.«
    John buchstabierte Wort für Wort und ließ sich hinterher die Anschrift wiederholen. Dann legte er auf.
    »Was war denn?« Suko blickte den Oberinspektor gespannt an. John drückte die Zigarette aus. »Wir werden bald Besuch bekommen. Von dem Insassen eines Altersheims. Anscheinend weiß der Mann mehr über Florence Barkley, als er mir bei meinem Besuch verraten hat.«
    May Chandler kam aus dem Bad zurück. Sie hatte sich einigermaßen zurechtgemacht, lächelte scheu und fragte dann: »Hat einer der Herren vielleicht eine Zigarette für mich?«
    »Aber sicher doch«, erwiderte John Sinclair und hielt der Frau seine Schachtel hin.
    ***
    John Sinclair schob die leere Kaffeetasse zur Seite. Suko hatte inzwischen aufgeräumt und die Spuren des Kampfes mit der riesigen Fledermaus beseitigt.
    May Chandler saß in der rechten äußersten Couchecke wie ein Häufchen Unglück. Sie rauchte Kette und sprach dem Gin tüchtig zu, den John aus der Hausbar besorgt hatte.
    Der Geister-Jäger stand auf und begann unruhig im Raum umherzuwandern. »Am schlimmsten ist ja, daß wir nichts tun können«, sagte er mit leiser Stimme. »Wir müssen warten, bis Florence Barkley wieder die Initiative ergreift.«
    »Und dann kann es zu spät sein«, meinte Suko.
    May hatte den kurzen Dialog mitbekommen. »Kann man denn gar nichts machen?« fragte sie. »Gibt es überhaupt keine Möglichkeit, diese Bestie zu stoppen?«
    »Kaum«, erwiderte John. »Wir können nur hoffen, daß Florence Barkley ihre Angriffe auf uns konzentriert. Wir sind nicht ganz so schutzlos, wie die anderen Bewohner des Hauses.«
    Eine halbe Stunde war inzwischen seit dem Anruf aus dem Yard vergangen. John hoffte auf den alten Plummer. Vielleicht konnte er ihnen weiterhelfen. Schließlich wußte er am meisten über die Geisterfrau.
    John wußte nicht, wie viele Menschen in dem Hochhaus wohnten. Eintausend, oder waren es zweitausend? Kaum zu schätzen. Und wenn er daran dachte, daß all diese Leute in höchster Gefahr schwebten, konnte er ein heftiges Herzklopfen nicht unterdrücken. John fühlte die Verantwortung auf sich ruhen wie eine körperliche Last. Wenn er nicht richtig handelte, waren die Bewohner des Hauses verloren. Dann brummte der Türsummer.
    »Das wird Plummer sein«, sagte Suko.
    John stand schon in der kleinen Diele und betätigte die Drucktaste der Sprechanlage.
    »Ja, bitte.«
    Eine sonore Stimme meldete sich. »Wir bringen Mister Plummer, Sir. Mein Name ist Cardigan, Konstabler Cardigan, Revier Chelsea.«
    »All right,

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