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GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

Titel: GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinzustellen.« John lächelte. »Das ist das Gute an Powell. Wenn man ihn mal wirklich braucht, stellt er keine langen Fragen, sondern handelt.«
    »Und jetzt?« fragte Suko.
    »Werde ich wie gesagt in den Keller gehen.«
    Es blieb beim Vorsatz, denn John hatte die Worte kaum ausgesprochen, als ein gellender Frauenschrei seine Ohren traf. Sekundenlang sahen er und Suko sich an. »Das war im Flur«, sagte der Chinese und stürmte los.
    ***
    Der Krimi im Abendprogramm brachte alles. Nur keine Spannung. Deshalb hatte es Ed Musso auch bald satt und drehte die Flimmerkiste aus. Wilma, seine Frau, hantierte in der Küche. Sie mußte noch Geschirr vom Morgen wegspülen. Es war immer das gleiche, Wilma kriegte einfach nicht die Kurve.
    Ed Musso warf sich auf die alte Ledercouch. Sie ächzte in allen Fugen.
    Musso schloß die Augen und dachte daran, was ihm seine Frau erzählt hatte. Hier im Haus sollte es auf einmal nicht mehr mit rechten Dingen zugehen. Ein Ungeheuer war aufgetaucht und hatte Bewohner angegriffen. Außerdem war ein Bewohner in den Keller gegangen und nicht mehr wiedergefunden worden. Dazu kam noch eine finstere Drohung, daß das Haus dem Tod geweiht war.
    Ed Musso glaubte nicht daran. Er war erst vor wenigen Stunden von einer Montagearbeit zurückgekehrt und war zu müde gewesen, um sich den Unsinn anzuhören, den seine Frau da redete.
    Er wollte seine Ruhe, nichts weiter.
    Musso griff nach der Bierflasche, die auf dem Tisch stand. Er machte sich erst gar nicht die Mühe, das Bier in ein Glas zu gießen, er trank direkt aus der Flasche. Und zwar so lange, bis sie leer war. Ed Musso rülpste genüßlich. Er überlegte, ob er noch ein Fläschchen trinken sollte, ließ es aber dann bleiben. Er war einfach zu müde. Musso stand auf. Sein Bauch spannte sich über dem Hosengürtel. Sein Gesicht war in den letzten Jahren aufgedunsen. Eine Folge des zu reichlich genossenen Alkohols.
    Musso wollte zum Fenster gehen und noch etwas frische Luft schnappen, als er plötzlich den kalten Hauch verspürte, der seinen Nacken streifte.
    Überrascht blieb er stehen, drehte sich um.
    Und da hatte er das Gefühl, sein Herz würde aufhören zu schlagen. Vor ihm stand eine Gestalt.
    Eine Frau.
    Uralt schon, aber mit kalten, grausamen Augen.
    Sie starrte Musso an und lächelte plötzlich. Es war ein gefährliches, teuflisches Lächeln, in dem alle Bosheit der Hölle lag. »Komm her zu mir«, sagte sie.
    Ed Musso wollte stehenbleiben, sich dem Befehl widersetzen, doch es ging nicht. Die Kraft der Frau war stärker. Sie zwang ihm seinen Willen auf.
    Langsam und mit etwas staksigen Schritten näherte sich Musso der Geisterfrau.
    Er sah deutlich, daß die Konturen immer wieder zerflossen und ein seltsamer silbriger Schein um den Körper der Frau lag. Als er nach ihr fassen wollte, griff er einfach durch sie hindurch.
    Die Frau lachte leise. Sie hatte bisher die Hände auf dem Rücken verschränkt. Als sie sie jetzt nach vorn streckte, hielt sie eine Pechfackel in der Hand.
    Eine blitzschnelle Bewegung mit der Fackel, und sie geriet in Brand. »Nimm sie«, sagte die Frau.
    Widerstandslos nahm Ed Musso die brennende Fackel. Die Flamme war armlang, flackerte unruhig und übergoß die Wände des Zimmers mit einem roten Schein.
    Ed Musso schloß die Finger der rechten Hand um die Fackel. Mit ausdruckslosem Gesicht starrte er in die Flamme.
    »Du wirst den Anfang machen«, flüsterte die Frau. »Du wirst die Wohnung hier anstecken und dann zu den anderen gehen und auch ihnen das Feuer der Rache bringen.«
    »Ja«, sagte Musso leise. »Ich werde dir gehorchen.«
    »Ed!« rief Mussos Frau plötzlich. »Ed, komm mal her. Mir ist etwas hinter den Schrank gefallen, und ich kann ihn allein nicht von der Wand rücken.«
    Für einen Augenblick wurde Ed Mussos Blick wieder klar, doch sofort griff die Geisterfrau ein.
    »Hör nicht auf sie, Ed. Ich bin jetzt deine Herrin!«
    »Ja.«
    »Ed! Warum hörst du denn nicht?« rief Mrs. Musso. »Verdammt, bist du denn taub?«
    Ed lächelte nur. Wie gleichgültig ihm Wilma auf einmal war. Er hatte jetzt wichtigere Dinge zu tun.
    Er wollte noch einen Blick auf die Frau werfen, doch sie war plötzlich verschwunden. Genauso rasch wie sie gekommen war. Aber Ed Musso wußte auch so, was er zu tun hatte.
    Er ging auf den Wohnzimmertisch zu und hielt die Fackel an die weit über die Tischkanten hängende Decke.
    Im Nu fing der Stoff Feuer.
    Ed lachte, als er es sah.
    Dann lief er zu den Gardinen.
    Auch an ihnen

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