GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen
Kampf gegen das Feuer verlor und die Flammen sich ausbreiteten…
Er durfte nicht daran denken, was dann geschah.
Plötzlich platzte die Fensterscheibe. Sie hatte die Hitze nicht ausgehalten.
Frischer Wind pfiff in den Raum, gab dem Feuer neuen Auftrieb. »Suko!« brüllte John, mehr hustend als schreiend. »Den anderen Löscher.«
Der Schaumstrahl war wesentlich dünner geworden. Die Kapazität des Löschers war bald beendet.
John sprang ein paar Schritte zurück, als vor ihm wieder Flammenzungen – vom Wind angefacht – hochzüngelten. Aus den Augenwinkeln sah er eine Gestalt in den Raum gestürzt kommen.
Das war nicht Suko.
Der Geister-Jäger erkannte den Kerl, der ihn mit der brennenden Pechfackel angegriffen hatte.
Der Mann brüllte wie ein Tier.
John kreiselte aus der Drehung herum und schlug mit dem Feuerlöscher zu.
Das flammend rote Gerät knallte gegen die Unterarme des Kerls, wirbelte ihm die Pechfackel aus der Hand. Sie fiel auf den Teppich, wo sie augenblicklich einen neuen Brandherd bildete.
John Sinclair hechtete auf den Kerl zu. Dicht vor der Tür bekam er ihn zu fassen. Wie Stahlklammern umfaßten Johns Arme die Hüften des Mannes, schleuderten den Brandstifter zu Boden.
Der Kerl brüllte und strampelte mit den Beinen. John mußte einen gemeinen Tritt an der Schulter einstecken, konnte bei einem anderen im letzten Augenblick den Kopf noch einziehen, und dann war er am Ball.
Die rechte Faust kam als gestochene Gerade und explodierte am Kinnwinkel des Mannes.
Der Brandstifter gurgelte auf, wurde herumgerissen, rollte auf den brennenden Teppich zu.
Plötzlich schrie er markerschütternd auf. Die Flammen hatten seine Hose erfaßt.
Im gleichen Moment stürmte auch Suko in den Living-room. Er hielt zwei Feuerlöscher mit seinen kräftigen Fäusten gepackt. Die armdicken Schaumstrahlen jagten torpedoartig aus den Düsen, erstickten im Nu die kleineren Brandherde.
Suko wirbelte wie ein Tornado. Auch John und sein Gegner bekamen von dem Schaum ab, er löschte das Feuer, das bereits die Hose des Brandstifters erfaßt hatte.
Aber noch gab er nicht auf.
Wie ein Grizzlybär versuchte er John Sinclair zu umklammern. John sah das breitflächige Gesicht mit den flackernden blutunterlaufenen Augen direkt vor sich.
Er sprengte die Schere durch seinen Karateschlag, und dann trat seine gekrümmte Handkante in Aktion.
Sie traf den Brandstifter genau auf den Punkt.
Röchelnd sank er zusammen.
»Alles okay, John?« rief Suko fragend.
»Okay«, krächzte der Geister-Jäger zurück.
Der Qualm war jetzt noch dicker geworden, nachdem das Feuer nicht mehr loderte. Wie ein Vorhang wanderte er durch die Wohnung. John wollte den Bewußtlosen nach draußen ziehen, doch er hatte einfach nicht mehr die Kraft dazu. Suko bemerkte es und kam ihm zu Hilfe. Er schleppte John und Ed Musso gemeinsam ab.
Draußen auf dem Flur war inzwischen der Teufel los. Die Feuerwehr war bereits alarmiert worden, und gleichzeitig, das wußte John, würde auch der Einsatz für den Katastrophenschutz ausgelöst werden. Der Oberinspektor lehnte mit dem Rücken an der Wand und schnappte verzweifelt nach Luft. Immer wieder wurde das Atemholen von trockenem Husten unterbrochen.
»Wie geht’s der Frau?« fragte er japsend.
»Den Umständen entsprechend«, erwiderte Suko. »Ich habe sie in Bardens Wohnung gebracht. May Chandler kümmert sich um sie.«
John nickte. Er fühlte, wie es ihm langsam besser ging. Die Zuschauer starrten ihn an wie ein Weltwunder.
»Wie konnte das denn geschehen?« fragte ein Mann.
»Keine Ahnung.« Der Oberinspektor hob die Schultern. Er wollte den Fragesteller nicht beunruhigen und ihm sagen, daß es wahrscheinlich Brandstiftung gewesen war.
Suko hatte sich inzwischen um Ed Musso gekümmert. Er hatte ihn ebenfalls in Bardens Wohnung untergebracht, ließ ihn aber nicht aus den Augen.
Auch John Sinclair betrat die Wohnung. Die Frau hockte im Sessel und weinte. Immer wieder schüttelte sie den Kopf und fragte: »Warum hat er das getan? Warum nur?«
May Chandler versuchte vergeblich, sie zu beruhigen. »Ich rede mit dem Chef der Feuerwehr«, sagte John.
»Okay.« Suko nickte.
John ging durch die kleine Diele, und als er sich selbst im Spiegel sah, hätte er sich fast nicht wieder erkannt.
Sein Gesicht war rußgeschwärzt. Haare und Kleidung waren angesengt. Brandblasen bedeckten seine Hände, die Krawatte war gar nicht mehr vorhanden.
Aber John lebte.
Und das war die Hauptsache.
Noch immer standen
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